1. Aussenpolitik

Die EU und die Flüchtlingskrise

Als ich vor Jah­ren an einer Dis­kus­si­ons­runde mit einem grü­nen Na­tio­nal­rat in Lu­zern teil­nahm, kam am Schluss die Fra­ge: „Wie sieht die EU in 30 Jah­ren aus­?“ Während der Kol­lege darü­ber sprach, dass viele Län­der neu in der EU sein wer­den, wie z. B. die Tür­kei oder nord­afri­ka­ni­sche Staa­ten, ant­wor­tete ich: „In 30 Jah­ren gibt es die EU nicht mehr!“ Die neues­ten Ent­wick­lun­gen gehen genau in diese Rich­tung. Die so­ge­nannte Flücht­lings­kri­se, macht die EU-Führung kopf­los.

Es passiert genau das, was man schon längst kommen sah: In den guten, fetten Jahren, als die EU noch Geld nach allen Seiten verteilte, gab es fast keine Probleme. Warum auch? Alle waren glücklich. Erst mit der Finanz- und Wirtschaftskrise, begannen die ersten Einschränkungen im Schlaraffenland und man verlangte plötzlich Solidarität! Die Schwächen des Konstrukts EU wurden immer deutlicher: Es handelt sich um einen „Schönwetter-Verein“.​ Dass es auch einmal regnen könnte,- daran hat offenbar niemand gedacht…

Der eigentliche Beginn des Zerfalls der EU war der „Rettungsschirm“ für Griechenland. Die Mitgliedsländer taten sich schwer mit ihrer Unterstützung für das marode Land. Kleine Staaten wie die Slowakei mussten sich mit Milliardenbeträgen an der Griechenland-Rettung beteiligen. Das gab viel böses Blut. Und die Finanzsysteme erholten sich nicht. Im Gegenteil: Alles wurde noch schlimmer.

Dann begannen die USA ihre unnötigen und unsäglichen Kriege in Syrien und Nordafrika. Die Kriegseinsätze und Waffenlieferungen brachten der „Kriegsindustrie“ in den USA Milliarden-Einnahmen.​ Von der riesigen Flüchtlingswelle, die sie damit auslösten, spürten die Amerikaner nichts! Sie blieben von den Kriegsfolgen verschont, im Gegensatz zu Europa!

Hier in Europa brodelt es deshalb gewaltig. Nichts ist mehr zu spüren von Gemeinsamkeit oder Solidarität unter den Mitgliedstaaten, nichts von einer gemeinsamen Strategie. Leider ist es auch in der EU so, wie überall im Leben: Das eigene Hemd ist uns immer näher als der Mantel! Jedes EU-Land ist schlussendlich sich selbst verpflichtet. So steht es auch im Lissaboner-Vertrag. Die EU konsultiert, debattiert, diskutiert und trifft sich immer öfter zu einem Gipfel. Aber es fehlt an gangbaren Lösungen beim Flüchtlingsproblem,- an akzeptablen Lösungen, für alle Mitgliedstaaten!

Erst​aunlich ist, dass gerade Deutschland mit ihrer ersten Bundeskanzlerin den Zerfall der EU noch beschleunigt. In einem Land, in welchem früher der Gemeinsamkeitsgedanke​ für die EU besonders gross war, geht Frau Merkel mit ihrer „Willkommenskultur“ eigene, immer einsamere Wege.

Es brennen Asylunterkünfte und die Menschen sind dabei Parteien zu wählen, welche eine Einschränkung der Flüchtlingswelle fordern und für nationale Lösungen plädieren.
Die EU debattierte kopflos und konzeptlos weiter, bis die einzelnen Staaten gezwungen wurden, zur Selbsthilfe zu greifen: Grenzkontrollen, Grenzschliessungen, Jahres-Obergrenzen, Tageskontingente… Und damit bahnte sich eine Entscheidung an. Die EU wagte es nicht, gegen diese Staaten vorzugehen, weil sie sonst den Zerfall der EU noch radikal beschleunigen würden. Zähneknirschend mussten die „Mächtigen“ in Brüssel zusehen, wie ihnen die Lage entglitt und ein Nicht-EU-Land, die Türkei, ihnen jetzt den Tarif durchgibt! Im Mittelpunkt die Forderung: Die Balkanroute muss geschlossen werden!

Nun haben auch Slowenien und Serbien ihre Grenzen dichtgemacht und damit ist die Balkanroute praktisch geschlossen. Es ist aber nicht auszuschliessen, dass die Schlepper mit ihren Flüchtlingen auf andere Routen ausweichen…
Die Schliessung der Balkanroute war nötig, denn sie hätte sich in den kommenden Jahren zu einer „Flüchtlingsstrasse“ entwickelt, auf welcher halb Afrika noch Europa gekommen wäre. Doch für jedes Land dieser Welt gilt eine Grenze der Belastbarkeit, was Flüchtlinge anbetrifft. Experten meinen, dass sich in den nächsten Jahren weltweit einige hundert Millionen Flüchtlinge auf den Weg machen – nach Europa! Bei einer Eskalation des Krieges in Libyen, kämen allein zwei Millionen. Unnötig zu erwähnen, dass Europa dies nie verkraften würde.

Und denken wir daran: Es kommen ja nicht nur echte Flüchtlinge nach Europa, sondern auch Wirtschaftsflüchtling​e, Kriminelle, IS- Kämpfer, welche neue Attentate planen und auch Kriegsverbrecher. Experten schätzen, dass mit den Flüchtlingen bereits 5’000 Kriegsverbrecher aus Syrien nach Europa kamen. Sie werden hier als Flüchtlinge bevorzugt behandelt, geniessen ein ruhiges, sicheres Leben und brauchen keine Angst zu haben vor einem zukünftigen Kriegsverbrecherproze​ss, denn sie haben sich schon längst vor ihrer Einreise eine neue Identität zugelegt…

Dass übrigens die Balkanroute heute geschlossen ist, haben wir hauptsächlich den VISEGARD-Staaten Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei zu verdanken. Nachdem die EU keine Lösung und kein Konzept für das Flüchtlingsproblem vorlegen konnte, griffen sie zur Selbsthilfe und schlossen die Grenzen. Aber auch das kleine Land Österreich stellte sich gegen die arrogante EU und beschloss maximale Quoten und Obergrenzen für das Land. Innenministerin JOHANNA MIKL-LEITNER (ÖVP) zeigte dabei viel Rückgrat und liess sich von den EU-Granden nicht einschüchtern!

Das Flüchtlingsproblem ist aber auch weiterhin ein ungelöstes EU-Problem. Es gibt noch immer keine gemeinsame Flüchtlingspolitik, die Quoten zur Verteilung der Flüchtlinge wird von den meisten Ländern nicht akzeptiert usw. Am liebsten würde die EU wohl die Probleme einfach mit Geld lösen, also z.B. über die Türkei. Aber Flüchtlingspolitik lässt sich nur schwer „auslagern“…

Und noch etwas: Wie wäre es, wenn die EU einmal die wirklichen Ursachen der Flüchtlingsströme angehen würde: Die in Europa, Afrika und Asien durch die USA angezettelten Kriege! Doch stattdessen, werden die Kriegstreiber noch von der NATO angeheizt und unterstützt. Frieden statt Krieg? Davon war auch beim letzten EU-Gipfel in Brüssel kein Wort zu hören. Darum sage ich zu diesem Thema:

Frieden bringt kein Geld, aber Krieg schon!

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide comments
Comments to: Die EU und die Flüchtlingskrise
  • April 16, 2016

    Sehr gute Analyse von Frau Estermann, der eigentlich nichts mehr beizufügen ist. Die D-Kanzlerin hat mit ihrer anfänglichen Willkommenskultur die Pandora-Büchse geöffnet, die die VISEGRAD-Staaten schliessen mussten. Die Folgen für D sind aber nicht ausgestanden und jetzt beleidigt ein Satiriker namens Böhmermann im dümmsten Moment den türkischen Präsidenten und leistet seinem Land und den Flüchtlingen in Nordgriechenland mit dieser Provokation einen verantwortungslosen Bärendienst. Dümmer geht’s nimmer. Merkel konnte sich mit ihrer Reaktion im letzten Moment aus der Schlinge winden. Das Gericht wird sprechen und je nach dem wird sich Präsident Erdogan zufrieden geben oder nicht. Wenn nicht, zahlen am Ende die Flüchtlinge die Zeche für die Böhmermannsche Provokation.

    Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Herr Stamm, ich finde, dass Frau Estermann die heutige Situation mit der EU und den Flüchtlingen gut beschrieben hat. Auch für mich ist mit der EU bald Schluss, wenn das Diktat der Deutschen und der Franzosen nicht aufhört. Frau Merkel ruft die Geister, die sie nicht mehr los wird; und Erdogan hat sehr schnell und gut erkannt, wie er aus seiner Diktatur ablenken kann und hat mit einem Streich die EU in die Tasche genommen; was der Satiriker so nicht wusste.

      Dass Erdogan mit seinem mimosenhaften und krankhaftem Getue und mit seiner Diktatur bald ganz Europa erpresst, liegt wohl auf der Hand, denn Frau Merkel, die stärkste in der EU, hat er, wie ich m,eine, bereits erfolgreich erpresst. Nun ist es aber so, dass Erdogan an sich sehr gut zur EU passt, denn auch die EU erpresst Länder, die anders denken, was bis zur Drohung mit der Kavallerie in die Schweiz einzudringen (Steinmeier), wenn die Schweiz nicht das tut, was Deutschland will.

      Wir sollten dennoch (echte) Flüchtlinge aufnehmen und ihnen helfen, zu überleben, so dass sie später ihre Heimatstaaten wieder aufbauen können. Ich will aber keine Flüchtlinge, die der Schweiz sagen, was sie zu tun hat. Ich kann auch nicht ins Ausland gehen und Forderungen aufstellen; in gewissen Ländern (z.B. Türkei) würde ich dafür ins Gefängnis gehen. Auch Handschlag-Verweigere​r würde ich ablehnen und würde ihnen nicht auch noch die Staatsbürgerschaft geben!!

      Kommentar melden
  • April 16, 2016

    Yvette Estermann, das Orakel der SVP! Das Nationalisten und Rechtsextreme, die Realität nach ihrem Intellekt deuten, bleibt ihnen unbenommen!
    Das Bankensystem druckt Geld jeden Tag! Geld besteht daher aus nicht getilgten Schulden bei den Banken und zum kleinen Teil in nicht abgeschriebenen Bankinvestitionen aller Art! Die SNB druckt nur das gesetzliche Zahlungsmittel, mittels Gegengeschäften mit den Geschäftsbanken!
    Die​ Aufbewahrung (Sparen) und Gewinne können nur mit höheren Schulden (Geldmengenerhöhung),​ oder Schuldgeldbesitzumlag​e (Verluste, Abbau), erzielt werden!

    Ihr Schlussmeinung, ist in diesem Kontext völlig falsch! Die Folgen der Kriegszerstörungen ist gleichbedeutend wie der Wohlstand! Beides wird mit neuen Schulden realisiert! Die westliche Welt, schwimmt im geschöpften Geld (Schulden) und versucht mit allen Mitteln (Krisen) auf Knopfdruck (wie 2008) die Krise zu generieren! Die Politik hat leider nicht mitgespielt und hat den Reichen, ihr Geld gerettet!

    Frau Estermann, nicht kopieren, sondern hinterfragen!

    Die Landesgrenzen sind Menschen gemacht und steht nicht im Einklang mit den Volksstämmen! Die dramatisch zunehmende Automatisierung (künstliche Intelligenz), wird die Menschen vor grosse Herausforderung stellen und mit dem Geist der Vorbeter (SVP Intellekt), wird es sehr schwierig, weil wir uns vom antrainierten Wissen verabschieden müssen, wonach man die Existenz mit Erwerbsarbeit, sichern muss!
    Als Politiker, hätte ich längst den Systemfehler des Sozialsystems behoben! Die Anzahl der Beschäftigten (Generationsvertrag und Demografie) sind nicht massgebend um die Bedürfnisse der Bevölkerung abzudecken! Mit dem generierten Geldvolumen wird der Tauschhandel umgesetzt! In diesem Tauschhandel sind sämtliche Wirtschaftsfaktoren eingespeist!
    Was derzeit mit der 2. Säule abläuft, steht nicht im Einklang mit dem Geldsystem, offenbart aber die Lügen aus der Gründungszeit in den 1979er Jahren! Die Wirtschaft und der Staat stehen in der Pflicht! Das vorhandene Geldvolumen tendiert niemals gegen Null, weil es praktisch im Umlageverfahren funktioniert (Rentenausgaben = Beiträge = Geldzirkulation)!

    ​Ich würde mir wünschen, dass wir zuerst vor der eignen Türe kehren, bevor wir mit Häme auf andere Länder schauen!

    Kommentar melden
  • April 17, 2016

    Hier wird einiges durcheinandergeworfen​:
    Das Desaster im Nahen Osten wurden bereits vor und während denm Zweiten Weltkrieg angerichtet, als es den EU-Gedanken noch gar nicht gab.
    Die Finanzkrise und der Bankrott Griechenlands haben ebenfalls nichts mit der EU zu tun, sondern sind ein Folge des hemmungslosen Gewinnstrebens der internationalen Finanzmärkte, dem alles, aber auch alles andere untergeordnet wird.

    Mit den Flüchtlingen kommen Kriminelle. Das Problem kann man nicht an der Grenze lösen, weil die sowieso kommen. Man kann es lösen, indem man der Kriminalität den Nährboden entzieht – durch eine funktionierende Gesellschaft, in der jeder Rechtssicherheit und eine Perspektive hat, es aus eigener Kraft auf einen grünen Zweig zu bringen. Das, und nicht eine geschlossene Grenze und auch nicht Steuerprivilegien für Reiche ist der Grund, weshalb die Schweiz funktioniert.
    Damit meine ich nicht, amn solle Verständnis für Kriminelle und Extremisten jeglicher Art haben. Ich darf aber daran erinnern, dass die Schweiz selber früher ganz gern Kriminelle ins Land genommen hat, wenn die nur Geld hatten (Ghaddafi-Clan, Marcos, Unterstützung des völkerrechtswidrigen APartheid-Regimes in Südafrika, usw.). Auch die immer noch bestehende verfassungswidrige Pauschalbesteuerung reicher Ausländer gehört hierher.

    Ich wünsche der EU, dass sie die Zerreissprobe übersteht. Eine funktionierende EU ist auch in unserem Interesse. Immerhin ist dieses politische Gebilde das erste, das es geschafft hat, innereuropäische Kriege zu verhindern.

    Man kann sich nun bequem zurücklehnen und Schdenfreude and der Zerreissprobe der EU haben. Ein politisches Konzept ist das aber nicht.

    Ich darf daran erinnern, dass die Schweiz im Stadium der Gründung des modernen Bundesstaates in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts genau die gleichen inneren Probleme hatte und ebenfalls durch einen Bürgerkrieg musste (den Sonderbundskrieg), bis sich langfristige gesellschaftliche Perspektiven des Zusammenlebens in einem gemeinsamen Staat gegen Partikularinteressen durchsetzen konnten. So viel besser als die EU sind wir also nicht.

    Kommentar melden
  • April 17, 2016

    was Frau Estermann schreibt, trifft leider zu. An sich ist es müssig, drüber zu diskutieren, wer wann welchen Konflikt begonnen hat. Tatsache ist zum einen, dass Europa, d.h. vor allem die EU in einer Krisensituation eine unbrauchbare Organisation ist. Und zum andern: nicht nur die Amis, nein, auch die eropäischen und Schweizer Waffenschmieden verdienen am Krieg. Traurig aber wahr.

    Kommentar melden
  • April 17, 2016

    Liebe Frau Estermann, teilweise muss ich ihnen Recht geben. Die USA haben eigentlich alles ausgelöst und Europa muss jetzt alles ausfressen. Leider ist Europa ein zusammengewürfelter Haufen an Staaten, alle schauen nur für sich, von Einigkeit keine Rede. Es ist also nicht ausgeschlosssen, dass sich dieser Haufen eines Tages wieder auflösen wird. In der Zwischenzeit könnten die TSCHECHEN ruhig auch ein paar Flüchtlinge aufnehmen . . .

    Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Warum sollen die Tschechen, die Schweizer aber nicht?
      Geografisch gehören beide Länder zu Europa.
      Politisch haben beide Länder genau gleich viel oder wenig mit dem Syrienkrieg zu tun.

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Was heisst da die Schweizer aber nicht? Wir nehmen doch schon genug Flüchtlinge auf, falls sie das noch nicht gemerkt haben sollten! Im Gegensatz zu den Tschechen, die gar keine aufnehmen. Die Schweiz hat damals auch vielen Tschechen ein neues Leben in unserem Land ermöglicht. Auch Frau Estermann hat davon profitiert ! ! !

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Die Schweiz hat tatsächlich schon mehr als genug Flüchtlinge: Derzeit sind rd. 2 Millionen Ausländer in der Schweiz gemeldet. Diese sind ausnahmslos aus ihren Heimatländern geflohen um ein besseres Leben ins der Schweiz zu finden. Mehr als 100 Tausend davon beanspruchen Sozialhilfe – es resultiert eine Gesamtsumme von weit über 2 Milliarden Franken jährlich. Wohin das noch führen soll ist kaum abzuschätzen – über kurz oder lang wird die Schweiz damit überfordert sein. Der Aufwand der Alten und deren Vorfahren wird mit Füssen getreten – die Wohlstand-Generation hat werder Bezug noch Kenntnis von einstmals weniger guten Zeiten.

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      “diese sind ausnahmslos geflohen um” …
      na ja, ohne Sachkenntnis geht politiseren viel besser.
      Von den Alten mussten damals auch viele aus der Schweiz ins Ausland “fliehen” um ihre Familien durchbringen zu können. Aber das ist in ihren Augen vermutlich etwas ganz anderes.

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Als Grundsatz wäre hier mal zu fragen, welche Länder tatsächlich Multi-Kulti-Eingestel​lt sind. Wenn wir mal davon ausgehen, dass die Schweiz als ein kleines Land weit über 200 Nationen beherbergt ist es absolut müssig zu disktuieren, ob wir ein Land sind dass eine gradlinige und ausgewogene Kultur besitzt in Bezug zu Menschen anderer Nationen. Egal ob das nun Flüchtlinge oder Einwanderer sind.

      Und ja. Selbstverständlich können oder könnten wir versuchen noch mehr Menschen in dieses Land zu quetschen. Aber wäre das Sinnvoll für Land, Leute und Umwelt? Nur weil wir ein erfolgreiches Land sind, das eben diese Mittelwege findet und lebt?

      Eine tatsächliche Flüchtlingskultur wäre, wenn man das “Bleiberecht” dann nicht mit dieser verknüpfen würde. Ein von Leib und Leben bedrohter darf und soll Hilfe erhalten. Aber klar mit der “Auflage”, nach der Not wieder in sein Land zurück und nicht dabei einfach eine Vermischung von Einwanderung und Flüchtling produzieren. Entweder ist man Flüchtling an Leib und Leben bedroht, welcher Hilfe bekommt für diese Zeit (befristet), oder man wird automatisch durch unsere “Hierbleibekultur” als Wirtschaftsflüchtling​, welcher die Gefahr nutzt und in das Land reist, in welchem er die einfachsten Aufnahmebedingungen erhält, welche dann auch das Bleiberecht beinhalten.

      Intere​ssanterweise, wenn eine Person in die Schweiz übersiedeln möchte aus einem Nicht-EU-Land, muss man viele Papiere vorweisen, welche belegen, dass man nicht zu einer “Belastung” unserer Sozialwerke wird. Daraus entwickelt sich dann auch die sog. Heiratskultur solcher Länder die CH-Personen heiraten um das Bleiberecht zu erhalten, welches dann auch Sozialleistungen beinhaltet. Ohne eine solche Heirat hätte sie das dann nicht, aber ein Flüchtling schon?

      Nun es wäre vielleicht mal Australien zu betrachten, die lassen keinen rein, welcher nicht genügend Eigenmittel hat und das System belasten können. Aber auch Australien hat Flüchtlingen, logisch weniger, da in diesem Land eine klare Struktur herrscht. Ist die Gefahr vorbei, geht man wieder. Und in einem solchen Land möchte auch ein “Flüchtling” nicht sein, denn seine sog. sichere Zukunft ist bei der Einreise schon geklärt.

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      J. Paulsen

      Amerika
      W​ar und ist noch ein Einwanderungsland. Damals verteilten Sie Land an diese, sie wurden gebraucht, waren sehr fleissig & vor allem dankbar, nicht 12-14 x krimineller als Einheimische oder EU-Menschen.

      Die grosse Masse kommen durch 8 bis 12 Länder in die Schweiz weil hier die Sozialleistungen das 18 bis 25- Fache ausmacht ohne je einen Finger krümmen zu müssen, als mit Arbeit in ihrer Heimat. Auch Sie wollen das partout nicht begreifen.

      Kommentar melden
  • April 17, 2016

    Liebe Frau Estermann,

    Wie wäre es, wenn Sie Ihrem Lamento auch einige eigene Gedanken zur Lösung des Flüchtlingsproblems folgen liessen?

    Kommentar melden
  • April 18, 2016

    Frau Estermann, Sie zeigen mit dem Finger auf die EU, aber die anderen 4 deuten auch auf die Schweiz und die Politik der Schweiz, an der SIE als Politikerin beteiligt sind. Mit dem System der Offshore-Firmen werden den Entwicklungsländern Milliarden gestohlen, mehr als Entwicklungsgelder in sie zurückfliessen, Geld, das dann da fehlt und die daraus resultierende Armut treibt Menschen auch auf die Flucht. Was tun Sie dagegen? Die Schweiz macht da ja auch im grossen Stiel mit! Was haben Sie bisher dagegen unternommen. Mit zu den Verursachern zu gehören, aber anderen den Untergang zu wünschen und deren Versagen anzukreiden, dass ist unfair, unmenschlich, hinterlistig! Tun Sie was dagegen! Endlich!

    Kommentar melden
  • April 18, 2016

    Es gibt nur eine Variante ,Richtige Verfolgte Flüchtlinge die unsere ganze !!! Kultur und Gesetze !!! annehmen, bis auf weiteres Ja ! Wirtschaftflüchtlinge​ ausser EU Nein ! Denn unsere Nachkommen werden einmal nichts mehr haben !Wenn unsere Regierung das nicht sieht ,werden wir ins grösste verderben Rasseln !Schade um unsere selbst Erarbeitete Schweiz ,denn unser Geld und wir Bürger ,werden nur noch Zweitrangig abgefertigt !!!!!

    Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Dass man sich an Gesetze halten muss, ist selbstverständlich. Aber Sie können niemandem die Kultur vorschreiben. Schon allein deshalb nicht, weil niemand genau weiss, WELCHE Kultur das denn sein soll. Die Kultur in der Romandie ist anders als in der Deutschschweiz; die Tessiner und Rötoromanen kommen da noch dazu.

      Kommentar melden
  • April 20, 2016

    “Die Kriegseinsätze und Waffenlieferungen brachten der „Kriegsindustrie“ in den USA Milliarden-Einnahmen.​​ “

    Nicht nur die USA, auch die Schweiz verdient Geld mit Kriegsmaterial-Export​. Frau Estermann und Ihre Partei unterstützen das im Parlament jeweils.

    Sprüche wie der, dass “halb Afrika nach Europa” kommt, zeigen, worum es der Autorin tatsächlich geht. Stimmung gegen Flüchtlinge machen und Überfremdungsängste ansprechen.

    Ich wundere mich über die 70% Zustimmung für den Beitrag. Ist das hier ein SVP-Stammtisch geworden? Hat die pseudo-humanitäre Verpackung von “Grenzen dicht” ihre Wirkung getan? Oder haben einfach bis jetzt erst Frau Estermanns Gesinnungsgenossen abgestimmt?

    Kommentar melden
  • April 21, 2016

    Ein schönes Zitat aus Politnetz

    “Wer hysterisch “Asylchaos” schreit, den sollte man von seinen Ämtern entbinden, weil er in der Krise keinen klaren Kopf behalten wird.”

    Kommentar melden
  • April 23, 2016

    Solange das Geld regiert und die Maschine spekuliert kollabiert Mensch und Natur- das KlimaProtokoll zeigt wie es um das Weltklima steht.. bedenklich..
    Qualität hat, was integriert – Seperation – Isolation . Depression – Amok Suizid.. 5 Schritte in die Tunnelwand
    Jedes Land auch die Schweiz hat eine Wand.. Schade um unser schönes reiches Bildungs und KulturLand..
    Alle Guten Dinge sind drei Rechts- Sozial- und Kontroll-Staat. und nur im integren Paket ein hoffnungsvoller Grundstain für eine prosperierende Zukunft in Freiheit und Frieden natürlich selbstbestimmt Leben und Sterben.. to be free or not to bee free. Flucht aus Feigheit vor dem eigenen Spiegelbild
    fleissig​ – pflichtbewusst – gewissenhaft – ehr und redlich – frei und willig währt am Längsten
    Würde die Würde jedes einzigartigen Menschenkindes grundsötzlich rundum gewürdigt , wie es in der Verfassung verankert steht.. hätten wir einige Hürden wenn auch mit grosser Bürde hinter uns gebracht und eine prosperierende hoffnungsvolle Zukunft vor uns – yes we can.. aber nur weinn wir es alle zusammen auch wirklich wollen mit einer Stimme reden und in eine Richtung den Karren aus dem Chaos ziehen..
    In Krisenheiten ist Krisenmanagement gefordert – Chaos-Theorie das einzig wahre alternative GlücksLos für eine gelingen unseres direkt demokratisch regierten Rechtsstaates Grundstein der stabil solid solidarisch souveränen EID-Genossenschaft.

    Kommentar melden
  • Juni 16, 2016

    Wenn die Schweiz immer so konsequent gegen Flüchtlinge und Einwanderer vorgegangen wäre, wie es heute eine Estermann fordert, wäre dem Land viel erspart geblieben, zum Beispiel die Familie Blocher…..

    Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Wenn das das Denkniveau ist, welches eine Abstimmung entwickelt, dann frage ich mich tatsächlich, ob das Stimmvolk in der Lage ist bei einer Abstimmung teil zu nehmen.

      Gut dass solches aber die Minderheit darstellt.

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Ou ja, vielleicht zu viel ins SVP-Denksystem gerutscht. Zum Glück denken aber genug Schweizer so, hat es doch dem alten Gockel vom Zürisee nie zum Ständerat in seinem Kanton gereicht, das Volk war dagegen. Man kennt ihn halt dort mehr als sonst wo…..

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Gut zu Wissen, dass es immer Menschen gibt, die genau Wissen, warum Jemand irgendwo nicht oder doch etwas gemacht, geschafft oder erreicht haben. Aber diese Menschen scheinen halt immer noch zu vergessen, dass genau diese sog. “böse Partei” immer noch die höchsten Wähleranteile hat, und diese in den letzten Jahren trotz Abspaltung der BDP nicht kleiner geworden ist. Naja… das zum Thema Volk und deren Denkweise in der gesamten Masse.

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      “frage ich mich tatsächlich, ob das Stimmvolk in der Lage ist bei einer Abstimmung teil zu nehmen.” soweit IHRE Beurteilung des Wahlvolkes! Nun ja, die NSDAP hatte auch die meisten Wähler…..

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Herr Barner

      Nicht die Aussagen verdrehen.

      “….wä​re dem Land viel erspart geblieben, zum Beispiel die Familie Blocher….. “

      Dieses Denkniveau ist gemeint. Auch Ihnen steht es nicht zu solche Wertdefinitionen über Menschen zu erstellen, nur weil sie nicht Ihren Wünschen entsprechen. Aber scheinbar kennen Sie das Wort respektieren anderer Meinung nicht.

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      “frage ich mich tatsächlich, ob das Stimmvolk in der Lage ist bei einer Abstimmung teil zu nehmen.” soweit IHRE Beurteilung des Wahlvolkes!!!

      Zu meiner Blocheraussage, was stimmt an ihr nicht? Blochers wanderten ein. Waren Flüchtlinge. Heute müssten sie ausgeschafft werden nach der Meinung der SVP. Oder?

      Kommentar melden

Kommentar schreiben

Neuste Artikel

  1. Finanzen & Steuern
NEIN zur Individualbesteuerung: Splitting-Modell ist tauglicher zur Abschaffung der Heiratsstrafe. Die Heiratsstrafe gehört zwar endlich abgeschafft – aber nicht via Individualbesteuerung. Die Individualbesteuerung ist extrem kompliziert und bestraft den Mittelstand. Die Individualbesteuerung würde auf einen Schlag 1.7 Millionen zusätzliche Steuererklärungen auslösen, die alle bearbeitet und kontrolliert werden müssen. Damit wären in der ganzen Schweiz weit mehr als 2’000 neue Steuerbeamte nötig, die keine zusätzliche Wertschöpfung bringen, aber die Staatsquote zusätzlich erhöhen würden. Doch auch auf anderen Ämtern würde der administrative Aufwand stark steigen. Hinzu kommt: Die Individualbesteuerung privilegiert die Aufteilung der Erwerbstätigkeit zu je 50%. Ehepaare, die eine andere Aufteilung wählen, werden durch die Progression steuerlich massiv benachteiligt. Dies wäre ein Angriff auf den Mittelstand. Die Individualbesteuerung ist nicht praxistauglich. Mit dem SPLITTING haben wir eine Lösung, die sich bereits in zahlreichen Kantonen bewährt hat. Sie ist unkompliziert und schafft keine neuen Ungerechtigkeiten. Diese Lösung zur Abschaffung der Heiratsstrafe kann problemlos auch bei der direkten Bundessteuer eingeführt werden.
  1. Wirtschaft
Warum so viele Beschwerden gegen Planungen und Baugesuche? Um das Bauen in der Schweiz voranzutreiben, hat der Bund via Raumplanungsrecht die Vorgaben an die für die Raumplanung zuständigen Kantone so verschärft, dass diese gezwungen sind, diesen Druck via Richtplanung an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese müssen dann die kantonalen Vorgaben in ihrer Ortsplanung umsetzen. Wer sich gegen Bauvorhaben erfolgreich wehren will, muss dies heute auf der Ebene des Baugesuchs tun. Das wird leider von offizieller Seite dann einfach als Querulantentum abgetan. Warum so viele Beschwerden gegen Planungen und Baugesuche? Um das Bauen in der Schweiz voranzutreiben, hat der Bund via Raumplanungsrecht die Vorgaben an die für die Raumplanung zuständigen Kantone so verschärft, dass diese gezwungen sind, diesen Druck via Richtplanung an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese müssen dann die kantonalen Vorgaben in ihrer Ortsplanung umsetzen. Wer sich gegen Bauvorhaben erfolgreich wehren will, muss dies heute auf der Ebene des Baugesuchs tun. Das wird leider von offizieller Seite dann einfach als Querulantentum abgetan.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen

Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu