In letz­ter Zeit hat sich bei uns die An­sicht durch­ge­setzt, dass In­te­gra­tion kein Ziel son­dern eine Vor­aus­set­zung für ausländische Men­schen sein soll, die hier leben möchten, und das ist gut so.

Die zukünftige Frage aber ist, ob erfolgreiche Integration den End­punkt bilden darf. Bei der ersten und teilweise auch bei der zweiten Generation ist das sicherlich in Ordnung. Spätestens ab der dritten Genera­tion hingegen muss das Ziel Assimilation heissen. Nicht Verleug­nen der eigenen Herkunft oder erzwungene Ausrottung der Wurzeln soll damit gemeint sein, aber die freiwillige Übernahme der Schweizer Kultur und die vollständige Integration in die Gesellschaft selbst (Identifika­tion mit und Loyalität gegenüber ihr) und nicht nur in den Staat, durch befolgen seiner Regeln. Natürlich sind in der Realität diese Übergänge fliessend. Trotzdem ist die Idee der vollständigen Integration in Gesellschaft und Kultur, unter Aufrechterhaltung der bestehenden kulturellen Identität, nichts anderes als der Versuch der Quadratur des Kreises.

Ein demokratischer Staat braucht eine Gesellschaft – eine Wir-Identi­tät – auf die er sich stützen kann, ansonsten ist er nutzlos: Ein Haufen verschiedener Gruppen, die einfach auf dem selben Flecken Erde leben, genügen nicht als Grundlage für eine westliche Massendemokra­tie. Das Staatsbürgerrecht muss deshalb genügend Anreiz bieten, sich voll integrieren zu wollen.

Moralisch gesehen ist es die Aufgabe der Immigranten sich um Integra­tion zu bemühen, aber das hat mit der Realität wenig zu tun. Wir werden fördern und fordern müssen, um Parallelgesellschafte​n zu vermeiden. Die entsprechenden Kosten werden wir wohl oder übel tragen müssen, zu unserem eigenen Wohl. 

 

  • Vor diesem Hintergrund kann einem die Initiative des Vereins Second@s Plus, die ein Ausländer-Stimmrecht fordert, nur als der vollkommen falsche Weg erscheinen. Wahlrecht, Stimmrecht und Bürgerrecht müssen zwingend eine Einheit bleiben.

 

 

  • h​ttp://www.bdp-wahlen.​ch/bezirk-stadt-zueri​ch/userprofile/Kweite​l.html
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Comments to: Die Zukunft der Integration
  • Februar 10, 2011

    Jedes Land soll seine eigene Kultur bewahren.
    Siehe zBsp.Mallorca Wenn ich nach Mallorca gehe, erwarte ich eigentlich Spanien. Leider finde ich nur noch Deutschland vor Schade eigentlich.
    Soll es mit der Schweiz auch soweit kommen?

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  • Februar 10, 2011

    Liebe Frau
    Wo in Mallorca waren Sie denn?

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  • Februar 10, 2011

    Mitbestimmen, mit dem Stimmzettel aktiv mitgestalten ist Teil der Integration. Leider muss man feststellen, dass die Rechte solchen positiven Taten systematisch Steine in den Weg legt.
    Leider wird auch immer Integration mit Gleichmacherei verwechselt. Fremde Kulturen sind für viele Schweizer nur in den Ferien spannend.

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  • Juni 24, 2011

    In der Schweiz fehlen die Ressourcen zur Integration der viel zu vielen Immigranten aus archaischen Milieus.

    Für die rasche Integration von tausenden von archaisch erzogenen und lebenden Immigranten fehlen in der Schweiz die Ressourcen. Ist es nicht gescheiter, die Zuwanderung aus bildungsfernen Regionen und Milieus auf ein verkraftbares Mass zu beschränken? Sind wir verantwortlich für die hohen Geburtenraten und den Auswanderungsdruck aus diesen Regionen? Sollten wir nicht eher die Entwicklung in diesen Ländern selbst unterstützen?

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