1. Aussenpolitik

Schweiz – EU: Die drei Optionen

Innenpolitisch hat das Schwei­zer­volk das Pri­vi­leg, so­lange mit Entschei­den zu­zu­war­ten, bis gute Lösungsvorschläge zu den ein­zel­nen politi­schen The­men vor­lie­gen. Die Aus­sen­po­li­tik tickt aber an­ders. Hier können wir das Ge­sche­hen nur zum Teil nach un­se­ren Vor­stel­lun­gen steu­ern. So ist der Ko­loss EU, der uns zu erdrücken droht (da­bei macht es in der Aus­wir­kung kei­nen Un­ter­schied ob wir aus Lie­be, aus Ver­se­hen, oder mit vol­ler Ab­sicht erdrückt wer­den), eine Tat­sa­che die wir nicht ändern können.

Aus diesem Grund sehen wir uns gezwungen, aus drei für unsere Souve­ränität schlechten (deutlich gesagt: beschissenen) Optionen  zu wählen:

  • Ersten können wir alle Brücken abbrechen (wobei man beden­ken sollte, dass heute fast kein Staat mehr in der Lage ist völlig autonom zu handeln) und im folgenden politischen Wirtschaftskrieg der EU heroisch untergehen.
  • Zweitens können wir kapitulieren und der EU beitreten.
  • Drittens können wir uns soweit als nötig anpassen und dabei Slalom fahrend versuchen, möglichst viel zu bewahren (Bilateraler Weg).

Das Problem der eigentlich zu favorisierenden dritten Option ist, dass je länger und mehr diese ausgepresst wird, desto weniger lassen sich noch deutliche Vorteile gegenüber den anderen beiden Optionen sehen.

Was also tun? Am besten wäre, wenn sich die EU bewusst würde, dass bei Option eins auch sie einigen Schaden nehmen würde und dass bei Option zwei sich die direktdemokratische Schweiz als Horror für den Mechanismus der EU-Institutionen erweisen könnte. Deshalb sollte sich die EU zweimal überlegen, wie viel sie von der Schweiz fordern will.

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide comments
Comments to: Schweiz – EU: Die drei Optionen
  • März 15, 2011

    EU-Beitrittsmoratoriu​m – Dauer: 10 Jahre – dann ist das Problem vom Tisch!

    Kommentar melden
    • Juli 18, 2021

      Frau F. Keller bringt es auch hier wieder auf den Punkt: In Sachen EU sollten wir uns nicht mit gegenwärtigen Querelen beschäftigen, sondern in die Zukunft schauen. Meine Vision: In vielleicht schon 3-5 Jahren werden sich die EU-Bürger erheben, und die EU-Staaten werden sich wieder souverän formieren und ihre alten Währungen wiedereinrichten. Die EU-Drahtzieher werden in den Geschichtsbüchern im besten Fall noch als Irrläufer erwähnt, und ein eigens dafür geschaffenes internationales Tribunal wird über unzählige Beamte Enteignungs-Verfügung​en und Zuchthausstrafen fällen, soweit sie sich nicht in ihren Zellen erhängt haben. Vielleicht werden die Auflösungserscheinung​en gar noch mit Waffengängen begleitet. Unsere EU-Turbos werden sich dann schon seit einigen Monaten lautstark von der EU distanziert haben, so dass etwa Christa Markwalder in Anerkennung ihrer Einsicht bald darauf zur
      Bundesrätin gewählt wird.

      Kommentar melden
    • Juli 18, 2021

      Ihre Vision ist nicht schlecht!
      Evtl. muss man aber nicht mehr 3-5 Jahre warten bis der lecke Kahn EU untergeht. Die Frage ist nur, wieviele Opfer dieser Irrsinn noch fordert und warum.

      Bezüglich EU-Turob’s wie zb. Frau Markwalder bin ich mit Ihrer Vision nicht einverstanden. Leute wie u.a. diese Dame sind für einen Haufen unnötigen Stress verantwortlich, der wahrscheinlich nicht nur mir gewaltig auf den Wecker geht und sie und andere sollten so bald als möglich wegen politischer Unfähigkeit aus öffentlichen Ämtern entsorgt werden.

      Seit Jahren steht die EU an der Kante und trotzdem konnten sich gewisse Leute in massgebenden politischen Ämtern nicht dazu durchringen so etwas wie Weitsicht, Verantwortungsgefühl und Vernunft zu zeigen. Vielmehr liessen sie sich von der Idee berauschen, sie könnten vom Grossreich und dessen scheinbarer wirtschaftlicher Macht und besser bezahlten Jobs in Brüssel profitieren.
      Ich jedenfalls bin nicht bereit zu vergessen mit welchen Tricks man die Schweizer dazu bringen wollte der Eu beizutreten! Trotz zweimaligem Nein an der Urne.
      Deshalb bin ich unbedingt dafür, dass man diese Uneinsichtigen (sowie öffentlich, politisch aktive Personen allgemein) vermehrt zur Verantwortung zieht, wenn sie nicht im Interesse des Volkes und des Landes reden oder handeln. Straffreie Narrenfreiheit sollte es in der Politik und in der Wirtschaft künftig nicht mehr geben. Diese Bereiche sind definitiv keine Spielplätze auf denen sich verantwortungslose Egomanen austoben sollten.

      Kommentar melden
    • Juli 18, 2021

      Frau Keller,
      mit dem Inhalt Ihres zweiten Abschnitts gehe ich natürlich einig. Ich wollte nebenbei nur die bei uns in Schwang gekommene Absurdität einer Bundesratswahl glossieren.

      Kommentar melden
    • Juli 18, 2021

      Gut das Sie den nötigen schwarzen Humor noch bei sich haben, mir ist er in dieser Richtung schon fast total abhanden gekommen.

      Ich fasse es nicht, wie gewisse Leute es noch fertigbringen, todernst und “kompetent” in die Kameras zu blicken und die Kanäle mit Müll zu füllen, der sich schon als solcher entlarvt hat bevor sie den Mund aufgemacht haben. Und sie hören bis jetzt nicht auf von der EU als langfristige feste Grösse zu schwafeln, obwohl der Koloss jeden Tag mehr vor ihren Augen
      auseinanderbri​cht. Einige davon wollen sogar den harten Franken an den siechenden, sterbenden Euro binden…?!
      Und sowas fühlt sich zu politischen Führungsaufgaben berufen!

      Jeder “normal arbeitende Steuerzahler” in diesem Lande kann sich nicht ein Zehntel der unter “Politschaffenden” (dito “Vermögensverwaltern​” = Banken) so verbreiteten Verantwortungslosigke​it erlauben, tut er’s doch – fliegt er – fristlos – und ohne vergoldeten Fallschirm.

      Kommentar melden
    • Juli 18, 2021

      Liebe Frau Keller,

      ich gebe Ihnen 10 x recht. Was die sich zu politischen Führungsaufgaben berufen haltenden Leute alles von sich geben, können Sie z.B. auch im Blog des Herrn Dieter Egli, SP, Kantonsrats und Nationalratskandidats​, ersehen. Ich mache diesen Hinweis, um Ihren gewiss gerechtfertigten Ärger aufrechtzuerhalten. Mein Ärger steht dem Ihrigen in nichts nach, nur scheine ich mich nicht so ausgiebig darüber äussern zu können wie Sie.

      Kommentar melden
    • Juli 18, 2021

      Tja, tut mir leid, aber es gibt Themen da tippt es sich wie von selbst in die Tasten! Da laufen einem quasi die Finger davon!!!
      Andererseit​s halten sich unsere lieben Parlamentarier ja auch für berechtigt ….. siehe oben….
      Ich danke Ihnen für Ihre Zustimmung und werde künftig versuchen mich ein bisschen zurück halten. Ohne Garantie!

      Kommentar melden
    • Juli 18, 2021

      Nicht zurückhalten; weiter so, sonst werden die Beiträge, die
      einem aus dem Herzen sprechen, noch kümmerlicher

      Kommentar melden
  • März 16, 2011

    Sollte man nicht mal langsam überlegen, WIE VIEL Schaden dieser Koloss des kapitalistischen Wirtschaftens, des Wachstumszwangs, der Börsenspekulationen etc. etc. anrichtet – ohne Rücksichcht auf irgendwelche Verluste – innerhalb, ausserhalb der EU – mit oder ohne Slalomfahren…. (Die “Demokratie” ist unterm Druck dieser Zwänge eh schon längst zur sinnentleerten Worthülse verkommen!)

    Kommentar melden
  • März 18, 2011

    Manchmal muss man einfach in sich gehen und etwas Wasser den Rhein runter fliessen lassen. Und sieh da, das Problem existiert plötzlich gar nicht mehr…
    Ja, ja, gut Ding will eben Weile haben! 😉

    Kommentar melden
  • August 15, 2011

    Geschätzer Herr Wolfgang Kweitel BDP
    Seit rund 60 Jahren wehren sich einige (das Volk und Politiker dagegen.Und jetzt kommen drei Optionen in Frage?
    Es würde mich nicht wundern, wenn eines Tage ein Ausserirdischer auf unserem Planeten landet und die Menschen schon am 1. Tag fragt, für was sie denn eigentlich Geld brauchten und für was sie eigentlich die vielen Vorschriften brauchten. Am 2. Tag würde er vermutlich fragen warum so viele Hunger leiden und warum so viele im Elend leben und krank sind. Am 3. Tag würde er fragen warum denn so viele Kriege auf diesem Planeten sind und warum sich diese Menschen entweder selber oder gegenseitig in die Luft sprengen. Und ich bin sicher… spätestens am 4. Tag würde dieser Ausserirdische erstaunt feststellen, dass genau diese von ihm entdeckten Probleme nämlich nichts anders sind als die Folge des Geldes und des Menschheitskampfes darum. Allerdings weiss ich nicht was dieser Ausserirdische am 5. Tag tun würde. Vielleicht würde er es ein paar Menschen sagen, aber ich bin sicher ….spätestens am 6. Tag würde er kapitulieren und mit seinem Raumschiff wieder von dannen ziehen. Mit 100%iger Garantie sähe er keinen Sinn auf diesem Planeten voll Hass, Krieg, Not, Elend und Ungerechtigkeit zu bleiben.
    Freundliche​ Grüsse

    Kommentar melden

Kommentar schreiben

Neuste Artikel

  1. Wirtschaft
Der Zusammenbruch der Credit "Suisse" ist die Folge der Entscheidungen des Credit "Suisse"S-Verwaltungsrates, in dem die FDP stets gut vertreten war und der zu späten und zu wenig griffigen Massnahmen der Finma. Es ist die FDP die stets gegen die "Bürokratie" wettert. Es geht nicht um Bürokratie". Es geht um die drei "K": Kommandieren (Finma), Kontrollieren (Finma), Korrigieren (Finma) die von der FDP völlig zu Unrecht hoch gelobte "Freie Marktwirtschaft" kennt nur eine Triebkraft: Den Gewinn aus der Gier - enrichessez-vous. Die Ziele und Forderungen der FDP schaden dem Wohlergehen unseres Landes, der Schweiz.
  1. Volkswirtschaftslehre
CS-Debakel: Notrecht und Bundeshilfen als Allzweckwaffe gegen Finanzkrisen? Können wir hoffen oder befürchten, dass der Bund auch bei längerfristigen politischen Patt-Situationen, zum Beispiel bei der Sozialreform, der Gesundheitsreform, dem Klimaschutz oder dem Verhältnis zur EU, zu autokratischen Mitteln greift. Direkte Demokratie ade?

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen




Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu