Während Jah­ren habe ich er­lebt, dass wir Frauen Druck ma­chen muss­ten, damit eine Frau nur schon für die Bun­des­rats­wah­len vor­ge­schla­gen wur­de. Als Präsidentin der CVP Frauen stand ich noch vor we­ni­gen Jah­ren vor dem Bun­des­haus, um Frauen zu unterstützen und die Wahl der Frauen zu for­dern.

Heute hatten wir drei bestens ausgewiesene Kandidatinnen für den Bundesrat und es war keine Diskussion mehr, dass man diesen Frauen die Kompetenz nicht zugesteht. Im Gegenteil. Die Geschlechterfrage wurde nirgends mehr thematisiert, man diskutierte über den Hintergrund und die Erfahrungen, ob aus der Wirtschaft oder der Exekutive, mit oder ohne Führungserfahrung. Dass sich diese Ausgangslage innert so kurzer Zeit verändern könnte, hätte ich mir nie träumen lassen. Ich finde es super, dass wir heute diese komfortable Ausgangslage hatten.

Mit Simonetta Sommaruga haben wir eine Frau im Bundesrat, die sich selber auch immer für die Frauen eingesetzt hat, die aber nicht nur für Gleichstellung politisiert, sondern sehr stark und selbstbewusst ihre Geschäfte vertritt und auch bereit ist Kompromisse einzugehen, um einem Geschäft zum Durchbruch zu verhelfen. Sie wird mithelfen, den Frauen im Bundesrat eine starke Stimme zu geben.

Leider hat es die Bundesversammlung nicht geschafft, fünf Frauen zu wählen – aber dies wäre dann wirklich eine Sensation gewesen.

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Comments to: Frauenmehrheit im Bundesrat
  • September 22, 2010

    So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass nur noch gewisse Frauen die Wahl einer Frau als Sensation betrachten…

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    • September 22, 2010

      haha… mein Beitrag scheint unterschiedliche Interpretationen zuzulassen. Ich wollte sagen, dass für den Normalbürger die Wahl einer Frau wohl kaum mehr in den Bereich der Sensationen fällt, sondern als ganz normal betrachtet wird. Ich für meinen Teil bin nicht froh über die Wahl von Sommaruga und Schneider-Ammann, sondern hätte mich über eine Wahl von Fehr und Keller-Sutter gefreut.

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  • September 24, 2010

    Sehr geehrte Frau Glanzmann-Hunkeler
    I​ch empfinde es als einen sehr grossen Erfolg der Frauenbewegung für eine gewisse Zeit die Mehrheit in der Bundesregierung zu stellen. Das Geschlecht ist aus meiner Sicht ein Faktor wie die Parteienstärke und die regionale Verankerung. Aus diesem Grunde ist die erreichte Mehrheit in der Bundesregierung ein grosses historisches Ereignis. Mit Freude habe ich mir die Voten von Fraktionsleiterin Ursula Wyss und weiteren Parlamentarierinnen angehört. Ich gehe davon aus, das Parlament wird weiterhin die Geschlechterfrage berücksichtigen und hoffe dass in Zukunft die Verteilung bei 4:3 oder 3:4 beibehalten wird. Bei verschiedenen Repräsentations-Aktiv​itäten konnte sich in diesem Jahr jeder Bürger überzeugen wie gut dies von politisch erfahrenen Frauen wahrgenommen wird.

    Leider kann die Politik seit mehreren Jahren nicht mehr auf das Vertrauen in der Bevölkerung zählen. Dies liegt vor allem an den ideologischen Grundhaltungen, in welchen sich die Politik mehr als Assistenz der grossen Unternehmen und der EU versteht, anstatt mit grossem Einsatz FUER DAS VOLK zu politisieren. Die Ideologien und das verfolgen der Konzepte sind aber weitgehend unabhängig vom Geschlecht.

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  • September 26, 2010

    Herr Imesch
    Ihre “Beiträge” strotzen nicht gerade von Kenntnis der Bundespolitik. NR Glanzmann vorzuwerfen, sie verfolge mit der Frauenförderung “Ihr eigenen persönlichen Interessen”, welche “nicht nach Bern in die Regierung” gehören, ist ein starkes Stück! NR Glanzmann politisiert nicht marktschreierisch, sondern Lösungs orientiert zum Wohle der ganzen Bevölkerung. Obwohl erst 3 Jahre im NR wurde sie kürzlich in einem rating der einflussreichsten eidg. Parlamentarier und Parlamentarierinnen im 26. Rang klassiert(TA Magazin). Jemanden abzuqualifizieren, den und dessen Arbeit man nicht kennt, wirft ein zwiespältiges Licht auf einen selbst. Es ist dies leider der Stil vieler, die für “das Volk” zu reden und zu schreiben glauben. Darf man sich denn nicht darüber freuen, dass die Arbeit hin zur Gleichberechtigung der Frauen in der Politik Früchte getragen hat?

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  • September 27, 2010

    Ob Frau oder Mann in den Bundesrat ist völlig irrelevant. Ebenfalls aus welchem Teil oder Kanton der Schweiz. Wichtig ist allein die Kompetenz, Führungsstärke und Qualifikation für dieses Amt. Man sollte weder einen bestimmten Mann oder eine bestimmte Frau wählen nur auf Grund Ihrer Herkunft oder ihrer Parteizugehörigkeit. Dann würden auch die Kräfte und Energie verzehrenden Ränkespiele aufhören Und das Parlament könnte sich den wirklich wichtigen Aufgaben annehmen, die dem Volk dienen.

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  • Oktober 7, 2010

    Liebe Frau Glanzmann, Die Wahlen schafften wohl eine komfortable und vertrauenswürdige Ausgangslage, obwohl viele Frauen Schneider-Ammann den Vorzug gegenüber der “starken” Keller-Sutter gaben. Gleichzeitig ist es aber sehr bedenklich, wie schnell zu viele karrierehundrigen und machtsüchtigen Frauen in einem Kollegium alles zu nichte machen können. Frau Sommaruga konnte sich offenbar bei der Departementsverteilun​g nicht von der Strategie ihrer Partei loslösen und das versprochene “dem Lande dienen” in den Vordergrund stellen. Den uns von allen möglichen Seiten weisgemachten Eigenschaften, wie Kollegialität, Teamfähigkeit, dem Wohl der Schweiz verpflichtend, etc. waren plötzlich weniger wichtig, als die persönlichen oder parteipolitischen Ziele. Viele gute Anzeichen wurden schnell zerstört – leider. Das unkollegiale Verhalten im höchsten Gremium ist der Schweiz nicht förderlich!

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