In den letzten Tagen und Wochen wurden immer mehr neue Fälle einer masslossen Selbstbedienung öffentlicher Gelder bekannt und publik gemacht. Die Finanzkommission des Kantons Baselland deckte auf, dass amtierende und ehemalige Regierungsratsmitglieder (-innen) sich auf beschämende Art und Weise über Verwaltungsratshonorare und Spesen unrechtmässig selbst bereichert haben, anstelle die Einnahmen an den Kanton abzuliefern. Es wird sich wohl hier lediglich um die Spitze des Eisberges handeln. Rücksichtslosigkeit und Masslosigkeit haben Einzug erhalten oder werden je länger je mehr aufgedeckt. Besonders traurig muss ich auch feststellen, dass im Kanton Baselland gewählte Personen aus allen regierenden Parteien betroffen sind: SP, CVP, FDP, Grüne, SVP. Ich bin konsterniert und auch schockiert in welcher Art und Weise mit den Steuergeldern umgesprungen wird. Der Spruch “Wasser predigen und Wein trinken” ist noch die freundlichste Umschreibung dieser masslosen Gier und Selbstbereicherung. Besonders schandhaft ist dies auch im Hinblick auf die Abstimmung im Kanton Baselland bezüglich des Entlasungsrahmenpackets welches viele Einsparungen zu Lasten der Bildung, des Verkehrs, der Verwaltung und weiteren Bereichen vorgesehen hatte. 58.55 Prozent der Stimmberechtigten lehnten das Entlastungsrahmengesetz ab. Die Bevölkerung kam wohl zum Schluss, dass die endlosen Drohungen der Regierung haltlos sind und man sich halt die Mühe machen muss, verschiedene Szenarien auszuarbeiten. Nach dem Nein der Stimmwähler war die Antwort der Regierung, wie so oft gesamtschweizerisch festzustellen: “Wir haben keinen Plan B. Wir sind ratlos.” Ausgerechnet der Regierungsrat Adrian Ballmer kämpfte an vorderster Front und wollte das Stimmvolk zum Sparen bewegen. Jener Regierungsrat, welcher, was jetzt die Finanzkommission ans Licht brachte, am meisten Geld in die eigene Taschen steckte.
Sitzungsgelder von bis zu CHF 500.00 pro Stunde waren und sind keine Seltenheit. Bei allem Respekt: Politiker sind nicht zwingend Fachspezialisten in Ihrem Gebiet, sondern wurden in erster Linie aufgrund Ihrer Vernetzung, der Partei oder der rethorischen Fähigkeiten gewählt. Solche Stundenansätze sind jenseits von Gut und Böse und stehen in KEINEM Verhältnis zu Ihrem Wissen oder Können. Und als wäre das nicht schon traurig genug, wurde ein Grossteil dieser Gelder wie schon erwähnt auf das eigenen Bankkonto überwiesen, anstelle die Beträge ordentlich dem Kanton abzuführen.
Ebenfalls besonders anrüchig ist der Umstand, dass die abgelehnte Vorlage bezüglich des Entlastungsrahmengesetzes jetzt vom Regierungsrat mittels Salamitaktik am Landrat vorbei geschmuggelt werden soll. Sparen an sich ist ja legitim, aber im Sinne “die anderen sollen auf meine Kosten sparen” ist der definitiv falsche Weg. Leider sind momentan keine Rücktritte des Abzockergespannes Pegoraro (FdP) und Wüthrich (SP) geplant. Ehrlicherweise muss jetzt aber festgehalten werden, dass die beiden politisch am Ende sind und wohl kaum noch irgend ein Geschäft am Landrat und an der Bevölkerung vorbeibringen, in welchen Steuern oder Sparen ein Thema ist. Schade fehlt die Selbstreflexion und das notwendige Rückgrat das einzig Richtige zu tun. Glaubwürdigkeit herstellen mit sofortigem Rücktritt! Alles andere ist Schaumschlägerei und Betrug an der eigenen Wählerschaft. Desweiteren müssen sämtliche unrechtmässig bezogenen Gelder subito dem Kanton zurückbezahlt werden – ausnahmslos!
Die Masslosigkeit muss ein Ende haben, weitere Kontrollmechanismen müssen zwingend aufgebaut werden, damit die Abzockerei der Steuerzahler endlich ein Ende hat. Das Volk muss diese Politiker endlich abstrafen, jene welchen nicht im Sinne des Volkes, sondern im Sinne Ihrer eigenen Geldbörse politisieren!
http://bazonline.ch/basel/land/Der-Baselbieter-Korruptionsrat/story/11133344
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Kommentare anzeigen Hide commentsEs handelt sich hier allenfalls um Betrug, nicht um ‘Abzockerei’ zu Lasten der Steuerzahlenden. Dieser wird gerichtlich verfolgt. Die Kontrollmechanismen genügen also in der Schweiz, wie dieses Beispiel zeigt.