Das Schick­sal des Staa­tes hängt vom Zu­stand der Fa­mi­lien ab.“ Die­ses Zitat von Alex­andre Vi­net, einem Theo­lo­gen und Na­tur­his­to­ri­ker,​ der 1847 ver­stor­ben ist, hat für mich auch heute noch Gültigkeit. 

Die Veränderungen in der Gesellschaft und neue Lebensformen (z.B. Patchwork-Familien), die Hektik und der Wandel der Zeit bringen es aber dennoch mit sich, dass die Politik auf diese Begebenheiten angemessen reagieren muss und die Strukturen massvoll anpasst. Die Frage nach einer Anpassung des bestehenden Familienrechtes oder der Familienbesteuerung stellt sich mir deshalb weniger, aber die Form, respektive dessen Umsetzung umso mehr. Kann es im Sinne des Staates sein, die Fremdbetreuung zu fördern und somit den Sinn der Familie in Frage zu stellen? Die grundlegenden Werte welche die Eltern den Kindern mitgeben sollten dürfen nicht dem Staat übertragen werden. Unsere Kinder dürfen nicht zu Status-Symbolen verkommen oder als notwendiges Übel innerhalb der Familie betrachtet werden. Vielmehr muss die Familie gestärkt werden und es müssen finanzierbare Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Beruf und Familie miteinander vereinbar sind. Flexiblere Arbeitszeitmodelle oder auch der Verzicht des Mannes auf eine 100%-Stelle scheinen mir daher genauso wichtig zu sein. Familie zu haben heisst auch zu verzichten und sich um das Wohl des Kindes zu bemühen. Durch diesen Verzicht wird wohl aber tausendfach belohnt, wer sich der Erziehung seiner Kinder widmen kann.

Wir leben nicht mehr in Gotthelfs Zeiten und wir müssen diesen Idealen auch nicht mehr nacheifern, aber uns dennoch bewusst sein, dass unsere Kinder auch unsere Zukunft sind und mit denjenigen Werten aufwachsen, welche die Eltern Ihnen auf den Weg geben. Die Eigenverantwortung muss bei den Eltern und nicht beim Staat sein. Wir dürfen die Wirtschaft aber auch nicht dazu zwingen, finanziell kaum tragbare Lösungen umsetzen zu müssen. Dadurch besteht durchaus auch das Risiko, dass viele Unternehmen das Risiko, eine Frau im gebärfähigen Alter einzustellen, nicht mehr eingehen wollen. Demzufolge würde dieser Familienartikel nicht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sondern das Gegenteil, die Ausgrenzung der Frauen und künftiger Mütter auf dem Arbeitsmarkt fördern.

Es ist auch durchaus interessant festzustellen, dass die Befürworter mit dem neuen Artikel die Familie unterstützen wollen und immer wieder von veränderten Lebenssituationen und Realitäten sprechen, aber offenbar noch nicht mitbekommen haben, dass fast 50% aller in der Schweiz geschlossenen Ehen wieder geschieden werden. Hier wäre es viel wichtiger den Ursachen für diesen traurigen Trend auf den Grund zu gehen. Kann es denn nicht auch sein, dass gerade wegen der Hektik im Alltag, dem Wunsch, dass Beruf und Familie im Einklag sein müssen und auch noch die Ehe/Beziehung gepflegt werden sollte, es zu dieser hohen Scheidungsrate kommt? Weniger Staat bedeutet auch mehr Familie und wir dürfen uns nicht aufgrund der Lebenssituation anderer Kulturen in unserer Schweiz zu unüberlegten und nicht finanzierbaren Lösungen hinreissen lassen.

Der Familienartikel ist ein Wolf im Schafspelz und wird bei Annahme noch zu ungewollten Veränderungen führen. Schon lange gewünscht werden ja aus linken Kreisen eine noch frühere Einschulung und ganzjährige Krippenplätze zur Entlastung der Eltern. Eine solche Verstaatlichung unserer Kinder muss dringend vermieden werden. Der Artikel ist bewusst dermassen schwammig formuliert worden, dass beliebig daran herumgeschraubt werden kann und die Leistungen ins Unermessliche ausgebaut werden können. Auch die Kompetenzenverlegung von den Kantonen zum Bund hin, welcher für die Umsetzung zuständig sein würde, ist vollkommen unnütz und dient letztendlich nicht dem Wohl der Familie. Staatliche Zwängerei ist völlig Fehl am Platz, jedoch könnte die Wirtschaft mit anderen Anreizen durchaus dazu gebracht werden, sich mehr dem Thema “Vereinbarkeit von Beruf und Familie” zu widmen. Mitunter sind schon heute viele KMU-Unternehmungen bemüht, Kinderkrippenplätze anbieten zu können, in den meisten Grossunternehmen  und bei staatlichen Organisationen ist das bereits die Regel. Es braucht keine staatliche aufgezwängte Regulierung.

Sagen wir deshalb am 03. März 2013 zum Wohle unserer Kinder Ja zur Familie und Nein zum geplanten Familienartikel.

 

 

 

 

 

 

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