Schule und Bildung gehören für den Kanton Zürich als Wirtschaftszentrum der Schweiz zu den wichtigsten Aufgaben. Nur mit qualifizierten Arbeitskräften und erstklassigen Innovationen lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Die Basis des Bildungssystems sind hervorragende Volks- und Mittelschulen, die die Voraussetzungen für unsere Kinder und damit die ganze Gesellschaft legen. Zusätzlich braucht es starke Universitäten und Fachhochschulen am Puls von Wissenschaft und Forschung. Hochschulbildung ist attraktiv, weil sie ausgezeichnete Chancen eröffnet: die Wirtschaft profitiert von Innovationen und Fachleuten; der Einzelne profitiert von Top-Bildung und gutem Einkommen. Hochschulen kosten aber auch viel Geld, für das zu einem grossen Teil der Staat, d.h. die Steuerzahlenden, aufkommt. Dieses Geld ist grundsätzlich gut investiert. Allerdings sind die Ausgaben bereits heute sehr hoch und sie dürften weiter zunehmen, lassen sich aber bei gleicher Finanzierung nicht beliebig steigern.
Neben dem Staat sollen auch die Studierenden selber in ihre Bildung investieren, weil sie davon direkt profitieren. Nur wegen finanzieller Schwierigkeiten soll jedoch niemand vom Studium abgehalten werden. Der Verband Schweizer Studierendenschaften ist der Ansicht, dass dies heute nicht der Fall ist. Deshalb lancierte er eine VolksinitiativeDie Volksinitiative ist ein politisches Recht in der direkte..., um das Stipendienwesen in der Schweiz zu harmonisieren und faktisch auszubauen. Im Klartext bedeutet dies, dass der Staat mehr Studierende mit höheren Beiträgen subventionieren soll. Angesichts der angespannten Finanzlage in den Kantonen, ist dies wenig sinnvoll. Erstaunlich ist zudem, dass ausgerechnet Studierende derart altbackene Ideen vorbringen. Nichts ist einfacher, als (nicht rückzahlbare) Stipenden zu fordern. Auf Kosten anderer mehr Geld zu verlangen, bringt vielleicht den Applaus der staatsgläubigen Klientel. Es ist aber keine nachhaltige und zukunftsorientierte Lösung zur Sicherung des allgemeinen Hochschulzugangs und zur Deckung des Finanzbedarfs der Universitäten.
Neue Ideen sind dringend nötig. Statt bloss auf UmverteilungUmverteilung ist das Ergebnis einer sozial- bzw. wirtschafts... und Staatshilfe zu setzen, könnten die Studierenden beispielsweise mehr Eigenverantwortung fordern. Dazu empfiehlt sich ein Blick über die Grenzen der Schweiz hinaus. So schlägt etwa die britische Studentenvereinigung vor, dass künftig die Hochschulabsolventen die (heute im Vergleich zur Schweiz extrem hohen) Studiengebühren erst nach dem Abschluss bezahlen. Konkret sieht dieses Modell vor, dass alle Uni-Absolventen während 25 Jahren fünf Prozent ihres Einkommens als “Universitätssteuer” bezahlen. Die Studierenden sollen also nicht während des Studiums hohe Schulden anhäufen oder Stipendien kassieren, sondern später im Berufsleben als gut verdienende Ärzte, Lehrer oder Anwälte dem Staat, der das Studium massgeblich finanziert hat, proportional zum Einkommen etwas zurück zahlen. Wer in einem Beruf arbeitet, in dem man viel verdient, zahlt etwas mehr, andere etwas weniger. Prominente Unterstützung erhält ein solches Modell übrigens vom liberalen Wirtschaftsminister Vince Cable.
Für die Schweiz könnten die Eckpfeiler dieses Ansatzes etwa so aussehen: a) einmalige Startgebühr bei Studienbeginn; b) tiefere Studiengebühren (oder gar keine) während des Studiums; c) “Strafgebühr” bei übermässigem Überschreiten der Regelstudienzeit; d) Universitätssteuer auf dem Einkommen nach Studienabschluss während einer bestimmten Anzahl Jahre. Das sind natürlich soweit erste Ideen, die nun präziser ausgearbeitet werden müssten. Ausserdem braucht es verschiedene Varianten, die anhand konkreter Zahlen durchzurechnen sind.
Fakt ist: Wir brauchen neue Ideen zur Finanzierung der für unsere Wirtschaft und Gesellschaft sehr bedeutenden Universitäten, die jedoch immer teurer werden. Der Kanton Zürich ist als wichtigster Hochschulstandort der Schweiz hier besonders gefordert. Von den Studierendenverbänden ist offenbar nichts anderes zu erwarten als die linken Ladenhüter von UmverteilungUmverteilung ist das Ergebnis einer sozial- bzw. wirtschafts... und mehr StaatsausgabenStaatsausgaben sind Ausgaben des öffentlichen Sektors für .... Hier bietet sich auch eine Gelegenheit für die Innovations- und Bildungspartei FDP, originelle Ideen einzubringen – im Zürcher Kantonsrat, den Universitätsräten und weiteren Gremien.
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