Viele verstehen die Motive von Breivik nicht. Wer weiss, wie das menschliche Gehirn lernt, für den ist der Fall klar. Junge Männer sind seit etwa 40 Jahren einer hohen Zahl gewaltverherrlichender Filme und Spiele ausgesetzt. Wie die Forschung zeigt, macht das im Durchschnitt nur etwas verhaltensauffälliger (gewalttätiger). In seltenen Fällen, wie bei Alexander Breivik, wird der Drang, als grosser Held in der Realität die Fiktionen der Medienhelden nachzuahmen grösser, als die natürliche Hemmung, anderen Menschen kein Leid zuzufügen.
Das „edle“ Motiv, dass sich Breivik sich selbst vorgaukelt, ist dabei beliebig austauschbar. Der nächste Breivik wird vielleicht in der Schweiz ein Massaker an der Generalversammlung einer Grossbank anrichten, um die Welt vor den Abzockern zu retten. Einen irregeleiteten Helden drängt es die Film- und Spielhelden nachzuahmen und berühmt zu werden. Das politische Motiv ist austauschbar und mehr oder weniger zufällig.
Die wahren Schuldigen
Die wahren Täter am Massaker in Oslo und auf Utøya bleiben unbehelligst. Es handelt sich um wenige „Wissenschafter“, die seit Jahrzehnten, entgegen aller Evidenz, die Wirkung von Gewaltdarstellung in den Medien verharmlosen. Dann natürlich auch die Politiker, die im Namen einer falsch verstandenen Wirtschaftsfreiheit und Meinungsäusserungsfreiheit nichts gegen die gewaltverherrlichende Medienflut unternehmen.
Der Ausweg
In seinem Buch „Vorsicht Bildschirm“ schlägt der beste Kenner der Materie, Prof. Manfred Spitzer, vor, eine Lenkungsabgabe auf Gewaltdarstellung in den Medien zu erheben. Es wäre Zeit, dass die Politik diesen Vorschlag aufnehmen würde. Mit der Abgabe könnte man teilweise die Kosten der Schulen, der Polizei und der Strafverfolgung, der Therapien und Therapieplätze decken, die seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts sich massiv erhöht haben. Ich schätze diese auf rund 5 Mia. Fr. pro Jahr allein für die Schweiz. Nebst dem unsäglichen Leid der Opfer von Massakern von verblendeten „Helden“ wie Breivik, kosten uns die Gewaltdarstellungen in den Medien unglaubliche Summen. Sie ist auch mit ein Grund, dass Knaben in der Schule mit den Mädchen nicht mehr mithalten können und dass viele Kinder übergewichtig sind. Dies alles weist Spitzer mit dem Verweis auf sehr viele Forschungsergebnisse überzeugend nach.
Die Frage sei erlaubt: wie lange will man noch tatenlos zusehen?
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsHerr Hanspeter Heeb,
Die Frage lautet:
Ist ER (Name beliebig auswechselbar) Täter oder Opfer? Für mich ganz klar, ER und weitere welche solche Taten vollbringen sind geistesgestörte Gewalt Täter.
Das schlimme an der Sache, nun muss ein Gericht den genaueren Sachverhalt klären, wieder sind die Medien vor Ort, um IHM eine weitere Plattform zu bieten.
Danach wird dieser Mensch die Steuerzahler weiter Gelder kosten. Ob er im Gefängnis oder in der Psychiatrie landet, Stichwort lebenslange Verwahrung, ohne Chance wieder lebend rauszukommen, …
Es gäbe einfachere Verfahren, ein Laienrichter hat sich dazu bekannt, wurde entlassen…
Gewalten Darstellung in den Medien, ein gutes Stichwort:
Ein Teil dieser Gewalt Darstellung ist die alltägliche „Bad News“ Erstattung. Siehe Fall Breivik, oder 9/11, oder Fukushima, oder die Golfkrieg Reportagen von vorderster Front.
9/11 war Beispiel los, Tagelang konnte man diese Tower einstürzen sehen, bis der hinterste und letze Zuseher bereit war, dass Massnahmen ergriffen wurden.
Medienberichte mit dem klaren Ziel, politische Botschaften zu überbringen. Eine Meldung wie Gebetsmühlenhaft wiederholen, moderne Hirnwäsche.
Ich hab langsam Erbarmen mit den Medienschaffenden.
Wenn es mir stinkt, kann ich den Fernseher, Radio ausmachen, und mich so ein wenig vor diesen alle Stunde sich wiederholende Bad News schützen. Die aber senden ihr Grottenschlechtes Programm weiter, Stunde um Stunde, Tag um Tag, schrecklich. Dazu dieser immer gleiche Mainstream mässige Lärm, Musik genannt, laufend Werbungen bis zum St. Nimmerleinstag, einfachste Soap Opern, Ratespiele für die Volksverdummung.
Dann die teilweise wirkliche erbärmliche Reaktion von Regierungen und PolitikerInnen, welche auf solche aggressive Angriffe, Verhalten, keine Antworten bereit haben. Man dürfe sich nicht mit Terroristen oder Despoten ins gleiche Boot setzen, gleich handeln.
Einerseits die Gewaltendarstellung, dann diese Hilflosigkeit von Regierungen und Verantwortlichen lässt so machen ER sich überlegen, was man dagegen tun könnte.
Hier bei uns in unserem Land Schweiz, ist ja ebenso ein Thema, sind nun welche dazu übergegangen, die möglichen Gefahren zu beseitigen.
Neue Schusswaffen Verordnungen, Kampfhunde Verbote, mehr Überwachen und bespitzeln des Bürgers, zu Deutsch, entwaffnen des Volkes.
Bad News erzeugen Ängste. Und Ängste führen zu irrationalen Handlungen.
Denken Sie Herr Hanspeter Heeb an eine Art Gewaltzensur? Dann spielen sie den Ideologen gleich eine Steilpass zu.
Ich bin gegen Verbote. Die lassen sich auch nicht durchsetzen. Daher befürworte ich den Vorschlag von Prof. Manfred Spitzer: Eine Lenkungsabgabe. Damit wird Gewaltdarstellung, dazu gehört, wie Sie richtig erkannt haben, auch die Prozessberichterstattung zu Alexander Breivik, weniger attraktiv für die Medien und die öffentliche Hand erhält einen kleinen Ersatz an den angerichteten Schaden.
Also, keine Zensur, sprich keine Verbote. Stattdessen eine Neue Steuer, Lenkungsabgabe.
Da ich Prof. Manfred Spitzer nicht kenne, kann ich mich nicht genauer dazu äussern.
Steuern mag ich ebenso wenig wie Zensur.
Brejviks Attentate und die Schweiz
http://www​.beobachter.ch/foren/uebersicht/foren/list_post/?tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=21637
Im Prinzip bin ich mit dem Artikel einverstanden, nur mit der Lenkungsabgaben nicht. Die müssten dann wieder die Kleinen bezahlen und sie müsste dann wohl auch für den ‘Wilhelm Tell’ von Schiller erhoben werden. Tell hat ja auch gegen einen Abzocker gekämpft, der Hut auf der Stange war nur ein Vorwand, gegen die Steuern zu kämpfen.
Es gab KEINEN Wilhelm Tell, Herr Rofa.