Erstaunliches spielte sich in der vergangenen Budgetsitzung des Frauenfelder Gemeinderates ab. Da wurde ein Voranschlag präsentiert, der nur dank Abschreibungen weit unter dem vom Kanton vorgeschriebenen Satz von 8% ausgeglichen war. Korrekt wäre ein ausgewiesener Verlust von rund 2.5 Millionen Franken gewesen. Gleichzeitig wurden substantiell höhere Investitionskosten als in den Vorjahren budgetiert, die in detaillierter Begründung vorlagen. Trotz alledem beantragte der Stadtrat eine Steuerfussenkung von 3%!
Nun gut, könnte man sagen, immerhin hat die Stadt Frauenfeld ein Nettovermögen von über 40 Millionen Franken. Da kann man sich das einmal leisten. Doch wer den Finanzplan 2013-2015 studiert, stellt überrascht fest, dass es mit zu tiefen Abschreibungen und gleichzeitig hohen Investitionen weitergehen soll. Berechnet man nun die Auswirkungen auf des Nettovermögen mit dem neuen Steuerfuss, stellt man fest, dass bis 2015 das ganze ‚Tafelsilber’ mehr als aufgebraucht ist. Der Stadtrat strebt aber laut eigenen Angaben ein Nettovermögen in der Höhe von 15 bis 20 Millionen Franken an.
Da passt offensichtlich einiges nicht zusammen. Der Stadtrat ist deshalb gut beraten, seine Finanz- und Steuerplanung zu überdenken, sonst könnten sich beim nächsten Mal die 19 Enthaltungen (bei 18 Ja-Stimmen) zu einem Nein entscheiden.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrter Herr Schmid
Steuersenkung, das wär doch mal was Positives.
Freundliche Grüsse
Wir haben in den letzten jahren mehrmals die Steuern gesenkt in Frauenfeld, auch ich war dafür. Aber wenn das Budget nicht mehr aufgeht und trotzdem die Steuern weiter sinken sollen, dann finde ich das verantwortungslos.