Smartvote ist eine praktische und sinnvolle Wahlhilfe: Aufgrund von Fragen zu diversen Themenbereichen kann jedermann die Übereinstimmung zu den Kandidierenden in seinem Kanton ermitteln. Grundsätzlich fragwürdig ist aber das daran angehängte Politschema ‘Smartmap’, welches die politische Landschaft stark vereinfacht in konservativ-liberal und links-rechts unterteilt. Unzutreffend ist die Gegenüberstellung von “konservativ” und “liberal”. Der Gegenpol von “konservativ” (bewahrend, vergangenheitsbezogen) ist nach meinem Verständnis “progressiv” (fortschrittlich, zukunftsorientiert). Der Gegenpol zu “liberal”, welche die Freiheit der Einzelpersonen meint, ist “sozial”, was soviel bedeutet, wie der Gemeinschaft verpflichtet. Liberale Ansichten sind nicht zwingend “progressiv”, so wenig wie soziale Bestrebungen mit “konservativ” gleichzusetzen sind. Dazu nur ein Beispiel: Wer Umweltanliegen als “konservativ” qualifiziert oder gar als politisch „links” einstuft, negiert, dass fortschrittliche Unternehmen in der Berücksichtigung von grünen Anliegen eine grosse Chance für technischen Fortschritt und die Sicherung von Arbeitsplätzen sehen. Den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ist daher zu empfehlen, ihre Antworten direkt mit jenen der Kandidierenden zu vergleichen. Zudem sollten die Betreiber von Smartvote möglichst bald einmal ihr Gedankenschema überprüfen. Dieses ist so wissenschaftlich problematisch und politisch irreführend.
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Kommentare anzeigen Hide commentsDie neue smartmap ist tatsächlich unbrauchbar! Da haben die Damen und Herren von smartvote eine Verschlimmbesserung gegenüber der alten map vorgenommen!
Die Smartmap müsste halt schon mehr als 2-dimensional sein. Aber dafür gibt’s ja noch die Smartspider!
Finde Smartvote eigentlich soweit gut. Interessanterweise decken sich – gemäss gestrigem Vortrag von Frau Lisa Schädel die Angaben mit dem Verhalten besser als gedacht (SP 94%, Grüne 92%, SVP 86%, FDP 81%, CVP 74%). Die Frage ist hier wie sehr der Interessenskonflikt, die Lobbyisten schon vorher gewirkt haben und wie weit die Parteien die freie Meinungsäusserung (gleich gegen aussen auftreten). – Nur so als Input http://www.buch.ch/shop/home/mehr-von-suche/BUCH/sa/lisa_schaedel.html
Grundsätzlich ist smartvote eine ausgezeichnete Wahlhilfe. Nur das Tool “smartmap” ist leider misslungen!
Wieso finden Sie, Herr Schlemihl, dass das Tool “smartmap” misslungen ist? Habe bis jetzt noch nichts dergleichen festgestellt. Doch diesbezüglich bin ich nicht massgebend.
Wie auch immer, jede Stimme zählt bei den Wahlen wie auch bei den Abstimmungen. Egal für wen oder was. Doch dazu sollte man das entsprechende Wahl-/Abstimmungscouvert fristgerecht erhalten. Ist Ihres bereits eingetroffen? Bis jetzt bei uns und anderen, welche ich kenne noch nicht….. Hoffe es kommt bevor die Ferien angesagt sind….
\”Smartvote\” (= klug wählen) verhilft NICHT zum klug wählen: Das Problem ist, dass zu viele Fragen nicht einfach, eindeutig oder genügend differenziert beantwortet werden können. Man kann sein Ergebnis überprüfen, indem man die Beantwortung von Zeit zu Zeit wiederholt. Es kann sich deutlich verschieben. Ich bin so schon in die unterschiedlichsten Parteien geraten. Man sollte sich, um klug zu wählen, allein auf die Angabe der Parteizugehörigkeit verlassen.
Smartvote ist nicht neutral! Zahl,Auswahl und Gewichtungsmöglichkeiten der Fragen können manipulierend eingesetzt werden. Das ist vom Nutzer nicht zu durchschauen. So können z. B. die JAHRHUNDERTTHEMEN EU und MIGRATION gar nicht übermässig gewichtet werden,auch wenn man das will.
Das Problem liegt nicht bei Differenzierung der Gewichtung durch Ersteller einer Spinne. Wenn Sie Ihre beiden Lieblingsthemen EU und Immigration, am höchsten gewichten, Herr Sch., und alle anderen ganz nach hinten schieben, kommt voll zur Geltung, dass Sie ganz rechtsaussen spielen.
@Oberli
Danke für das Kompliment! Wenn Sie meine Kommentare zu den jüngsten Abstimmungsvorlagen gelesen hätten, würden Sie erkennen, dass man als Parteiloser differenziert abstimmen kann, dies im Gegensatz zu ideologisierten Parteigänger:innen.
@Oberli
Eigene politische Schwergewichtsthemen kann man bei smartvote nicht hoch genug bewerten, sonst müssten andere, auch wichtige Themen, zu tief eingestuft werden. Der Gewichtungsrange ist bei smartvote zu eng.