1. Bildung & Forschung

Fachkräftemangel ist in aller Munde. Nur der Staat wächst und gedeiht. Ist die Schweiz auf dem Weg zur Beamten-Nation?

Er ist wieder in aller Munde, der Fachkräftemangel. Die einen wenden nun ihren sehnsuchtsvollen Blick abermals auf die Einwanderung: Was nicht in der Schweiz gedeihe, müsse eben importiert werden. Das ist ein logischer Kurzschluss, denn das inländische Arbeitskräfte-Potenzial ist bei weitem nicht ausgeschöpft.

Allein im letzten Jahr wuchs die Anzahl der Angestellten im öffentlichen Sektor (ohne Bildungs- und Gesundheitswesen) um 9000 Personen. Seit dem Jahr 2002 hat deren Zahl von 151.000 auf 217.000 Personen zugenommen (plus 43 Prozent), weit über dem ohnehin hohen Bevölkerungswachstum von plus 19 Prozent.

Mit anderen Worten: Die Anzahl der Angestellten im öffentlichen Sektor wuchs doppelt so schnell wie die Bevölkerung. Die Schweiz droht, zur Beamten-Nation zu verkommen.

Darum ein Vorschlag: Bevor wir mit weiteren Arbeitsmarkt-Migranten am ewigen Einwanderungs-Rad drehen, das immerwährend neuen Zuwanderungs-Bedarf schafft, sollten wir die Stellen beim Staat um 20 Prozent kürzen.

Auf diese Weise könnten sich auf einmal über 40.000 grösstenteils inländische Arbeitskräfte neuen, produktiven Aufgaben zuwenden. (Auszug aus Florian Schwab in Weltwoche vom 19.7.2022)

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide comments
Comments to: Fachkräftemangel ist in aller Munde. Nur der Staat wächst und gedeiht. Ist die Schweiz auf dem Weg zur Beamten-Nation?
  • August 3, 2022

    In der Schweiz wurde 2002 der Beamtenstatus für die allermeisten Bundesangestellten abgeschafft. Für die wenigen verbliebenen Ämter mit Beamtenstatus gilt seit 2002:

    «Beamter im Sinne dieses Gesetzes ist, wer als solcher vom Bundesrat, von einer ihm nachgeordneten Amtsstelle, von der Bundesversammlung oder von einem eidgenössischen Gericht gewählt wird. Das Verzeichnis der Ämter, deren Träger die Eigenschaft von Beamten haben, wird vom Bundesrate aufgestellt. Es bedarf der Genehmigung der Bundesversammlung.»

    Die Anzahl der Beamten in diesem Verzeichnis nimmt so nicht zu.

    Kommentar melden

Kommentar schreiben

Neuste Artikel

  1. Gesellschaft
Ist NR Andreas Glarner ein «Gaga-Rechtsextremist»? Sollten sich mutmasslich ehrverletzende Schimpfwörter, wie sie Hansi Voigt gebrauchte, als rechtmässig in Kauf zu nehmende Kollateralschäden für gewählte Politiker:innen durchsetzen, würden hierzulande einige Dämme brechen. Die Entschädigung, welche Nationalrät:innen beanspruchen dürfen, wäre dann in der Tat endgültig eine «Schafseckelzulage», wie sich der verstorbene frühere Bildungsdirektor Alfred Gilgen jeweils auszudrücken pflegte.
  1. Gesellschaft
Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland gefährdet. Meinungsfreiheit, die keine falschen Tatsachenbehauptungen zulässt, ist eben keine. Nur eine Gesellschaft, in der es sogar erlaubt ist, zu lügen, ist wirklich frei. Die Lüge mag moralisch verwerflich sein. Ein Rechtsvergehen darf sie in einer freien Gesellschaft niemals sein. Dass die neue Koalition in Deutschland offensichtlich an eine Medienaufsicht zur Wahrheitskontrolle denkt, macht die Sache noch schlimmer. Vor allem aber gestehen die rot-schwarzen Koalitionäre mit der Planung einer staatsfernen Medienaufsicht selbst ein, dass sie Meinungen unterhalb der Schwelle des Strafrechts sanktionieren wollen. Doch in einem Rechtsstaat ist alles erlaubt, was nicht verboten ist. Wer an diesem Grundsatz rüttelt, öffnet das Tor zu einer autoritären Gesellschaft.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen

Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu