Das Gesetz bietet keine sicheren Datenschutz-Standards. Unternehmen könnten mittels der E-ID beliebig Daten sammeln, verknüpfen, analysieren und daraus Verhaltensprofile der Bürger:innen anfertigen. Diese Daten können für Werbezwecke oder politische Beeinflussung benutzt werden. Ebenso befolgt die E-ID den Grundsatz der Transparenz nicht, denn entscheidende Teile der aktuellen Technologie werden geheim gehalten. Das E-ID-Gesetz befördert auch die missbräuchliche Nutzung von sensiblen Personendaten und schützt nur ungenügend gegen die zunehmende Zahl von Cyberangriffen.
Im Gesetz fehlt der Grundsatz, dass ein elektronischer Identitätsnachweis gänzlich freiwillig bleiben wird. Die drohenden Extrakosten für Dienstleistungen ohne E-ID drängen die Bevölkerung zur Nutzung. Menschen mit wenig Geld, ältere Personen oder andere Gruppen, die eine Nutzung nicht wollen oder sich nicht leisten können, werden benachteiligt. Es gibt schliesslich auch ein «Grundrecht auf digitale Integrität», ein Recht auf ein Offline-Leben. Menschen, die sich der ausartenden Digitalisierung des Alltags nicht unterwerfen wollen, dürfen nicht benachteiligt werden.
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