1. Aussenpolitik

Plötzliche Spannungen aus dem tiefsten Frieden heraus

Plötzliche, gefährliche krie­ge­ri­sche Span­nung aus dem tiefs­ten Frie­den heraus.

 

Soeben mehrer Wochen in China, konnte ich feststellen, wie völlig unterwartet,  innert kürzester Zeit aus dem tiefsten Frieden heraus eine gefährliche kriegerische Spannung entstehen kann. Noch bei meinem letzten Aufenthalt stand die Verbesserung des Lebensstandards in einer boomenden Wirtschaft im Vordergrund. Jetzt findet im Internet findet eine Schlammschlacht weit unter der Gürtellinie zwischen Befürwortern des chinesischen und des japanisch-amerikanisc​hen Standpuktes betr.ein kleines Felseninselchen im Meer statt. Die Menschen der  jeweiligen Gegenseite, also die Chinesen, Japaner und Amerikaner, sind je nach dem eigenen Standpunkt „Untermenschen“, „Idioten“, „menschenfleischfress​ende Psychopathen“, „waren noch nie zivilisiert“,  „sind Barbaren“,  „aus ihrem Land ergiesst sich nichts als unsäglicher Schmutz über die Welt“, sie „sollen Scheisse essen und sterben“, eine Frau, die einen massvollen Kommentar abgeben hatte ist „offensichtlich eine billige Strassenhure“, ein Bürger der Philippinen, der einen Kommentar zugunsten von Japan abgegeben hatte, spricht die „ekelerregende wilde Sprache der Filipino“.  Noch deutlicher wurden diejenigen, die fordern, die Regierung Chinas solle das „Problem Japan“  ein für allemal mit eine paar „Eiern“ lösen, wie sie die USA über Hiroschima und Nagasaki abgeworfen hatten.

 

Eine chinesische Tageszeitung berichtete am 19. Januar 2013, die Armeeführung habe der 2.5 Millionen Mann starken Volksbefreiungsarmee befohlen, sich für einen Krieg vorzubereiten, wobei erstmals seit Jahrzehnten das Chinesische Wort „dazhang“, „Krieg führen“ in einem Befehl verwendet worden sein soll.  Das Blatt veröffentlichte diese lange Untersuchung unter dem Titel „Neue Gründe, warum China und Japan wegen der umstrittenen Insel tatsächlich einen Krieg anfangen könnten“.

 

Die beiden Regierungen scheinen selber wegen dieser Möglichkeit erschrocken zu sein und versuchen seit kurzem, die Spannung etwas abzubauen. Jede besteht aber darauf, dass das Inselchen ihrem Land gehöre. Gleichzeitig schicken beide dauernd Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe in das umstrittene Gebiet. Ein zufälliger oder durch eine Fehlrechnung eingetretener Zwischenfall könnte zu einer derartigen Explosion nationalistischer Wut führen, dass die Regierung keine andere Wahl hat, als zurückzuschiessen.  Kürzlich hätte so ein Zwischenfall passieren könnten.  Laut japanischen Regierungskreise hätten chinesische Kriegsschiffe ihren Zielradar auf ein japanisches Schiff und einen Helikopter gerichtet. In der Regel wird dann sofort auf das erfasste Ziel geschossen, was die japanischen Kommandanten hätte dazu führen können, präventiv als erste zu schiessen.

 

Die riesigen Demonstrationen in China am Anfang des Konfliktes, als die chinesischen Massen selbst Chinesen totschlugen, nur weil sie japanische Autos fuhren, gibt da schon einen Vorgeschmack.

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
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Comments to: Plötzliche Spannungen aus dem tiefsten Frieden heraus
  • Februar 12, 2013

    Guten Tag Herr Frick
    Sie kennen natürlich China viel besser als ich.
    Seit ich aber weiss, wie dort die Tiere gefoltert werden, kann ich diese Nation nur noch verachten!
    Sogar die Luft wird dort derartig vergewaltigt, wegen ein bischen Geld, dass es dem Teufel davor graut.
    Die Cinesen hätten weiss Gott genug zu tun bei ihnen selbst, als andere Länder zu verunglimpfen.
    Auch die Amis würden besser ihre Finger von diesen Felsen lassen!
    Auch sie hätten wichtigeres zu Hause zu tun.
    Diese Inseln sollten einfach als “Niemandsland” aufgeführt werden, so hätte auch die Natur ein bischen mehr Rechte.

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  • Februar 12, 2013

    Besten Dank Herr Frick, dass Sie uns im Westen von Ihren Beobachtungen erzählen.

    Die genannten Beobachtungen vom Autor Gotthard Frick decken sich weitgehend mit jenen von Gordon Chang, die letzterer vor wenigen Tagen in einem 11-minütigen Vortrag (siehe YouTube Video “Gordon Chang: War in Asia?”). http://www.youtube.co​m/watch?v=u92suIo1Gos​

    In der anschliessenden kurzen Fragerunde nennt Gordon Chang dann noch weitere Aspekte, die viele weitere Alarmlampen aufleuchten lassen sollten.

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  • Februar 13, 2013

    Komplett falsche Analyse, Herr Frick!

    Wer behauptet zwischen China und Japan habe tiefster Frieden geherrscht, der hat keine Ahnung! Diese Spannungen gibts seit Jahrzehnten und sind keineswegs plötzlich entstanden!

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  • Februar 18, 2013

    Zum Thema “kriegerische Spannung” und China empfehle ich diesen sehr guten Artikel, der die Zusammenarbeit von Uelis “bester Armee der Welt” mit China behandelt:

    http://​schlemihlsblog.wordpr​ess.com/2011/07/18/ue​li-maurer-verirrt-sic​h-nach-china

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