Ein anderes Mitglied dieser Plattform hat sich vor Kurzem sehr begeistert über die Rede von Herrn Trump am diesjährigen WEF in Davos geäussert: “…Denn Trumps Kritiker haben sich getäuscht, AT&T will z.B. 200 000 Mitarbeitern einen Bonus von 1000 Dollar zahlen, und Walmart erhöht den Mindestlohn von 9 auf 11 Dollar pro Stunde. Tiefere Steuern bedeuten höhere Löhne, mehr Konsum und mehr Investitionen…” (Link zu diesem Artikel)
Sicher, diese Bonuszahlungen sind sicher sehr willkommen für das arbeitende Volk, aber sind die Tatsachen wirklich so, wie sie in diesem Satz so plakativ dargestellt werden?
Hat tatsächlich Trump diesen Anteil am Erfolg wie behauptet? Und wie nachhaltig ist dieser Erfolg?
1. AT&T zahlt seinen Angestellten einen Bonus von 1’000 Dollar aus
Ein einmaliger Bonus von 1’000 USD ist tatsächlich ein beachtlicher Zustupf für einen Angestellten – aber im Endeffekt ist dieser Bonus einmalig und bereits nächstes Jahr ist ein derartiger Bonus nicht zwingend. Wenn das Trump-Mantra von Steuersenkung, Jobs und Mehrsteuern also tatsächlich einen so grossen Erfolg auf das wirtschaftliche Wachsen des Landes haben sollte – weshalb wird dann nicht einfach eine Anhebung des Jahreslohnes um 1’000 USD gewährt, so wie es Walmart scheinbar kann…?
2. Walmart erhöht den MindestlohnUnter Mindestlohn versteht man den [[Lohn]], welcher von ein... von 9 auf 11 Dollar pro Stunde
Das ist für viele sicher eine gute Nachricht – aber überlegen Sie sich einmal, wieviel 9 oder 11 Dollar pro Stunde überhaupt sind. Umgerechnet mit dem “Big Mac Index” [1] bedeutet das einen Stundenlohn von zirka 15 Franken, einen Tageslohn von ca. 128 Franken und einen Monatslohn von ca. 2’800 Franken. Je nachdem welche Umrechnung man verwendet, kann man auch auf bis zu 3’500 Franken pro Monat kommen.
Zum Vergleich: Coop und Migros bezahlen Brutto-Mindestlöhne von 3’900 Franken [3].
Und was in dieser Erfolgsstory von Walmart ebenfalls untergeht: In den USA ist die ArbeitslosenquoteDie Arbeitslosenquote ist der prozentuale Anteil der registr... seit drei Monaten auf einem Rekordtief von 4.1 % und der grösste Konkurrent von Walmart (Target) hat den MindestlohnUnter Mindestlohn versteht man den [[Lohn]], welcher von ein... bereits im Oktober auf 11 USD angehoben und wird diesen bis 2020 sogar auf 15 USD anheben. Da ist die Lohnerhöhung von Walmart plötzlich weniger im Kontext der Trumpschen Steuerreform zu betrachten sondern vielmehr in der Konkurrenz-Situation um Arbeitskräfte.
3. Die ArbeitslosenquoteDie Arbeitslosenquote ist der prozentuale Anteil der registr... ist tiefer denn je
Was die tiefe ArbeitslosenquoteDie Arbeitslosenquote ist der prozentuale Anteil der registr... betrifft, muss man wissen, dass diese Zahl ein sogenannter Spätindikator ist, also der eigentlichen KonjunkturAls Konjunktur bezeichnet man die Auf- und Abwärtsbewegung ... hinterherläuft [4]. Wenn sich Herr Trump nun also hier mit einer tiefen Zahl brüstet, dann schmückt er sich mit vielen fremden Federn. Innerhalb eines Jahres kann KEIN PRÄSIDENT einen derartig grossen Einfluss auf diesen Wert haben.
4. Apple, Citigroup oder Goldman Sachs haben angekündigt, Teile ihrer Auslandvermögen in die USA zurückzuholen.
Diese Ankündigungen betreffen Gelder, welche bisher durch die Steuervermeidungs-Strategien irgendwo in der Welt angehäuft wurden, aber nie wirklich genutzt werden konnten, da jeglicher Verwendung einen Transfer der Gelder in die USA hätte vorausgehen müssen. Nun, da die Weichen in diese Richtung gesetzt wurden ist es für die genannten Firmen eine einmalige Gelegenheit Gelder, die so geparkt wurden nach Hause zu holen. Eine weitere Möglichkeit, solche Gelder so günstig in die USA zu bringen wird es auf lange Zeit nicht mehr geben.
Nun darf gerätselt werden, was mit diesen Milliardenbeträgen denn geschehen wird. Eine Option ist, dass Arbeitsplätze damit geschaffen werden. Das ist tatsächlich eine gute Möglichkeit, dieses Geld zu verwenden – einen wesentlich grösseren Anteil dieser Gelder wird aber an die Aktionäre fliessen. Z.B. Apple steht diesbezüglich schon länger unter Druck von seinen Grossaktionären und die Steuerreform wird diesen Druck noch weiter erhöhen. Warten Sie mal ab, was bei der nächsten Dividendenausschüttung herauskommt.
Und das erklärt auch, weshalb in letzter Zeit die US-Börse so boomt. Das hat nichts damit zu tun, dass dadurch die Chancen der US-Firmen gestiegen wären, im Ausland Wettbewerbsfähiger zu sein und so mehr Umsatz und GewinnAls Gewinn bezeichnet man die Differenz zwischen Einnahmen (... zu machen sondern einfach damit, dass die Aktionäre auf Ausschüttungen hoffen und somit die NachfrageAls Nachfrage im (mikro)ökonomischen Sinn wird allgemein di... nach potentiell ausschüttenden Aktien gestiegen ist.
5. Die Börse boomt
Den Börsenboom der letzten Zeit hat Herr Trump zu 100 Prozent für sich verbucht. Seit die Börse so massiv gefallen ist, haben wir kein Wort von ihm zu den Börsen mehr gehört. Nach seiner eigenen Logik müsste er also auch dafür verantwortlich sein.
Oder etwa nicht?
Und genau darum liebe ich solche Populisten wie Trump:
Man muss ihnen nicht widersprechen – sie tun es selbst.
Ganz automatisch.
Man muss nur genügend Geduld haben.
[1] http://www.economist.com/content/big-mac-index
[2] http://time.com/5098544/walmart-is-raising-its-minimum-wage-to-11-an-hour-and-giving-employees-a-1000-bonus/
[3] https://www.blick.ch/news/wirtschaft/coop-migros-abgehaengt-aldi-angestellte-kriegen-noch-mehr-lohn-id7674182.html
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Indikator_(Wirtschaft)#Sp%C3%A4tindikatoren
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Kommentare anzeigen Hide commentsGrundsätzlich können auch Sie nicht verleugnen, Herr Wolf:
• Angestellte erhalten unvermittelt hohe Boni
• Mindestlöhne steigen
• Die Arbeitslosenquote ist tiefer denn je
• Auslandvermögen fliessen zurück in die USA
• Die US-Börse boomt
Dass Sie und alle verkrampften Wahlverlierer, Falschprognostizierer, Rechthabereiverbissene und Nichtsdarauslerner nun kläglich jammern, Trump habe damit gar nichts zu tun und eigentlich sei das alles ganz schlecht für die USA, kratzt nun auch kein blindes Huhn mehr hinter dem Ofen hervor.
Das Beste was ein Präsident tun kann ist ohnehin, die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes nicht zu behindern. Und das tut er im Gegensatz zu seinem Vorgänger vorbildlich.
Hallo Herr Knall
Mir ist es egal, was SIE von „Sachverständigen“ halten und wie sie deren Arbeit einschätzen. Mir ist es auch egal, was diese Menschen von sich geben. Hier geht es nur darum, was Herr Trump von sich selbst und von der Arbeit seines Vorgängers von sich gibt:
Unter Obama hat sich die Arbeitslosigkeit mehr als halbiert
=> ist nichts Wert und darf nicht dem Präsidenten zurückgeführt werden
Unter Trump hat sich die Arbeitslosigkeit um einen Prozentpunkt nach unten bewegt
=> für die Senkung ist ganz alleine Trump verantwortlich
Unter Obama hat sich der Mindestlohn nicht erhöht (weil dies die Republikaner im Parlament regelmässig versenkten)
=> Obama ist nichts Wert weil er nichts für die Arbeiter tut
Unter Trump hat sich der Mindestlohn einer Firma erhöht bevor die Steuersenkung durchkam
=> Kein Wort dazu
Unter Trump hat sich der Mindestlohn einer anderen Firma erhöht
=> Ein riesiger Erfolg für die Trumpsche Steuersenkung. Andere Einflussfaktoren sind absolut ausgeschlossen!
Die Börse hat unter Obama ein Hoch erklommen
=> Obama hat nur für die Wall Steet geschaut und nicht für die Bevölkerung
Die Börse hat unter Trump nochmals zugelegt, weil sich die Anleger auf fette Dividenden freuen
=> Trump ist ein Genie und alleine für einen Börsenboom verantwortlich und schaut somit zu den “Arbeitern Amerikas”
Die Börse macht eine Talfahrt
=> Trump äussert sich nicht dazu
PS: Wenn Sie von “Sozialismus-Dreamern” schreiben, dann ist das mehr als ironisch, sind die politischen Positionen der US-Demokraten weit rechts von unserer CVP anzuordnen. Und die CVP ist alles Andere als eine “sozialistische” Partei. Eine Partei, welche Positionen einer wirklich sozialistischen Ideologie vertritt ist im US-Parlament nicht vertreten.
Hallo Herr Knall
Sie haben lauter Punkte aufgeführt, die ich in meinem Blog-Artikel detailliert aufgeführt habe. Folglich kann und werde ich dieses Punkte auch nicht “verleugnen”. Und da ich dort auch detailliert beschrieben habe, inwieweit ich diese Tatsachen der aktuellen Regierung zuschreibe, muss ich hier auch nicht weiter drauf eingehen. Und diese Schlussfolgerungen haben nichts mit “Wahlverlierer”, “Nichtsdarauslerner” oder so zu tun.
Bei vielen Themen hier auf Vimentis vermuten Sie immer das Schlimmste, Böseste, Verlogenste – lediglich bei Blocher und Trump glauben Sie jedes einzelne Wort, das diese Personen herauslassen. Ein Schelm, der denkt, Sie wären….
Lediglich noch diese Zusätze:
1. Ein “Bonus” ist zumindest hier in der Schweiz eine Vergütung, die aufgrund der eigenen Leistung oder des ausserordentlichen Erfolgs des Unternehmens ausgerichtet wird. Was hier aber ausgeschüttet wird von den genannten Firmen hat nichts mit der Leistung des Einzelnen oder des Unternehmens zu tun. Sie schreiben ja selbst, dass diese Boni “unvermittelt” verteilt werden – also ohne, dass man diese logischerweise auf etwas Konkretes zurückgeführt werden könnten.
2. Unter Trump ist tatsächlich die Arbeitslosenquote auf ein Rekordtief gesunken. Das ist sie aber auch schon unter Obama und zwar kontinuierlich. Jahr für Jahr [1]. Genau diesen Erfolg hat Trump aber Obama immer abgesprochen, nun soll aber Trump der alleinige Grund für diese tiefe Quote sein….
3. Den Börsenboom hat er auch zu 100 Prozent sich selber zugeschrieben. Für den Börsencrash hingegen fühlt er sich nicht zuständig.
Wo Sie absolut richtig liegen, ist dass eine Regierung (nicht nur der Präsident!) die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes fördern sollte. Jedoch nicht als alleinige Priorität und nicht nur für eine bestimmte Personengruppe. Aber genau das macht er.
Ein solches Verhalten ist schlicht und einfach nicht das eines Erwachsenen.
[1] https://data.bls.gov/timeseries/LNS14000000
Was ich am ganzen Gehobel einfach typisch finde, Herr Wolf, ist die heuchlerische und erst noch sinnlose Quäkerei, dernach die offensichtlich guten Zahlen der US-Wirtschaft ganz klar den Bemühungen Obamas und der (schlussendlichen) Wahlverlierer zu verdanken seien, ganz sicher aber nicht Trump’s Massnahmen und jenen seiner Administration.
Nach der verlorenen Wahl wurden dieselben „Sachverständigen“ nicht müde zu schwören, dass die Wirtschaft nun total zusammenbrechen, die Arbeitslosigkeit in ungeahnte Höhen schiessen und die Armut in den Staaten explodieren würde.
Es zeigt, dass es diesen verbitterten Sozialismus-Dreamern einfach nicht möglich ist, die offensichtliche Realität zu akzeptieren, obwohl diese längst stattfindet.
Das Handelsdefizit der USA hat unter Trump sogar zugenommen. Man kann also weitere Massnahmen erwarten im Kampf gegen das “schleche” Handelsdefizit. Nicht nur gegen “Feinde” wie China, sondern auch “Freunde” wie Südkorea, Japan, EU.
Nebenbei hat Rand Paul, Replublikaner im Senat die USA in den shutdown getrieben. Zumindest sind diesmal nicht die Demokraten die Schuldigen.
Schliesslich hat das filibuster in den USA Tradition.
Herr Eberhart,
ist es nicht so, dass Maßnahmen einer vorherigen Regierung noch etwas Nachwirken, zum Guten oder Schlechten, und nicht einfach auf Stichdatum hin verschwinden?
Die Aktienkurse 🙂
Präsident Trumps Beliebtheit könnte mit den Aktienkursen verbunden sein.
Aktienkurse hoch -> Trumps Politik wird akzeptiert
Aktienkurse niedrig -> ..nicht so gut. Eine Blase platzt -> Weshalb hat man das nicht rechtzeitig erkannt?
Die Budgeterhöhung für das Militär und die Steuerermässigungen für reiche Unternehmungen werden durch die FED finanziert werden müssen, indem der Staat mehr ausgibt, als er durch Steuern zurückfordert.
Aus Unternehmersicht geben die Steuergeschenke etwas Spielraum, weil der Gewinn dadurch nach Steuern (noch) grösser wird: Sie können die Löhne etwas erhöhen, ohne die Verteilung des Kuchens zu ungunsten des Firmengewinns verändern zu müssen.
Detaillierter erklärt (englisch):
http://therealnews.com/t2/story:21099:Trump-Budget​…Reaganomics-Plus-Military-Keynesianism-Equals-Deficit-Boom
Etwas Kritik am Artikel von Herrn Wolf:
>> Diese Ankündigungen betreffen Gelder, welche bisher durch die Steuervermeidungs-Strategien irgendwo in der Welt angehäuft wurden, aber nie wirklich genutzt werden konnten, da jeglicher Verwendung einen Transfer der Gelder in die USA hätte vorausgehen müssen.
Die Sicht, dass durch Unternehmen tatsächlich “Geld” in die USA zurückfliesst, ist eigentlich falsch.
Man kann sich das so vorstellen:
Nehmen Sie an, ein grosses Unternehmen nimmt seinen Steuersitz zwecks Steuervermeidung auf den Bahamas.
Das Geld der Firma geht dadurch natürlich nicht “auf die Bahamas” und wird schon gar nicht auf dem kleinen Inselchen ohne relevante Wirtschaft investiert, das geht ja gar nicht 🙂
Das Geld der Firma wird natürlich nach wie vor überall dort “investiert” wo es sich lohnt, also in vielen Gebieten in den USA selbst, in Europa und speziell in den “emerging markets” in Asien.
Die Sprechweise, dass Präsident Trump dadurch “Geld” in die USA zurückbringt, ist marktwirtschaftlich gesehen falsch. Das “Geld” bleibt dort, wo es schon vorher inverstiert war.
Die Begründung stammt von Bill Black, einem US Ökonomen und ehemaligen Bankenregulator aus Kansas, Missouri, der auch gleich die ganze Sache mit den Steuergeschenken an Apple etc. volkswirtschaftlich etwas präzisiert: Real News (Baltimore), 13 Minuten
https://www.youtube.com/watch?v=DQan_6dT3VQ
Jawaas, Herr Plaz, Apple hat die Planungen für einen neuen Campus in den USA bereits vor längerer Zeit durchgeführt…? Das erstaunt vielleicht noch die Videoschnipsler.
Wissen Sie, es gibt in der freien Wirtschaft eben Unternehmen, die sich auch mehrere Pläne B überlegen, um bei veränderter Wirtschaftslage entsprechend reagieren zu können. Da läuft das halt nicht so wie bei der SRG…
Aber entschieden, die Pläne umzusetzen, hat Apple halt doch erst nach der entsprechenden Steuerreform durch Trump.
Dafür hat der Konzern sicherlich ebenfalls ausgearbeitete Pläne an anderen Destinationen jetzt nicht umgesetzt. Wies halt so im Business üblich ist.
Auch diese seichte Hypothese ist nichts weiter als ein abermaliges Zeugnis krampfhafter Rechthaberei der verbitterten Wahlverlierer und der uneinsichtigen Falschprognostizierer, Herr Plaz.
Mühsam soll hier „bewiesen“ werden, dass gar kein Geld in die USA zurückfliesse und dass alles marktwirtschaftlich falsch gesehen werde wenn Trump dies am Beispiel Apple verkünde.
Was diese Leier-Chnuschtis so unglaubwürdig macht, ist dass man halt schwierig solchen Seich verzapfen kann, wenn durch Apple gleichzeitig nachgewiesenermassen zusätzliche 38 Milliarden an US-Steuern bezahlt werden und weitere 30 Milliarden in den Bau und den Betrieb eines neuen Campus in den USA investiert werden. Inklusive der Schaffung von 20‘000 neuen Stellen in den nächsten fünf Jahren.
Wer die jedermann zugänglichen Fakten einbezieht, wird auch durch Videoschnipsel schwerlich vom Gegenteil überzeugt werden können, selbst wenn darin Bankenregulatoren (!) solchen Widersinn als „präzisieren“ bezeichnen.
Gemäss dem “Videoschnippsel” hat Apple die Businessentscheidungen und die Planung für den neuen “Campus” in den USA schon vor längerer Zeit durchgeführt. Planungen für solche Dinge brauchen längere Zeit.
Apple hätte das also so oder so durchgezogen.
Grund: Niedrige Löhne und entsprechende Einschätzungen der Wirtschaftlichkeit gaben den Ausschlag dafür, gegenüber unsicherer Martksituation und eventuellen Problemen mit Korruption in asiatischen Standorten.
Zudem: Die Offerte, von Apple nur 15 Prozent Unternehmenssteuern, statt der offiziellen 21 Prozent, zu fordern, gibt dem Unternehmen – das bis jetzt teilweise illegal Steuern hinterzogen hat (Aussage von Herrn Bill Black) einen Wettbewerbsvorteil gegenüber all den Unternehmen, die korrekt und ohne Mätzchen ihre Steuern gezahlt haben.
Herr Wolf
Unter Ihrer Rubrik Nr. 4, Apple, “Citigroup oder Goldman Sachs haben angekündigt, Teile ihrer Auslandvermögen in die USA zurückzuholen.”
Sie befürchten, dass die geäufneten Konzerngewinne als Dividenden ausgeschüttet werden. Wieso das? Es ist doch richtig, dass ein Konzern seinen Aktionären eine angemessene Entschädigung für seine Investition und für sein Risiko bezahlt, insofern er dazu in der Lage ist.
Entweder Sie kennen das Funktionieren der Aktiengesellschaft nicht, oder Sie können und wollen die soziale Komponente dieses wunderbaren, weil billigen Geldbeschaffungssystems für Unternehmen nicht akzeptieren, weil es für Sie allzu stark nach Kapitalismus riecht.
Dabei gibt es keine idealere Einrichtung als die Aktiengesellschaft, die ihre anvertrauten Gelder zu Innovationen und Entwicklungen des Unternehmens einsetzen. Volkswirtschaftlich das Beste, was man sich denken kann. Das haben die Pensionskassen (wahrscheinlich auch Ihre, Herr Wolf) und sogar der Ausgleichsfond der AHV sowie die SNB längst entdeckt.
Indessen werden Machenschaften wie Dividendenausschüttungen, von linker Seite nur noch zu Stimmungsmache benutzt.
Abgesehen davon: Ich mag Grossmäuler à la Donald Trump auch nicht!
Sie erwähnen die positive Seite, Herr Krähenbühl.
Was ist mit Heuschrecken, Equity-Firmen und Hedgefonds, die gezielt Aktienmehrheiten einer Firma erkaufen, um die Firma danach umzufunktionieren, zu sezieren, mit Gewinn wieder zu verkaufen und die Firma danach – inklusive deren Mitarbeiter – ihrem Schicksal zu überlassen?
Es gab auch in diesem Umfeld erfolgreiche und sinnvolle Operationen, aber es gab auch andere…
Nicht alles, was betriebswirtschaftlich für ein Unternehmen Gewinn erzeugt, ist auch volkswirtschaftlich sinnvoll.
Ja Herr Plaz
Das treffende Wort Heuschrecken für Hedge Funds, wenn ich mich richtig erinnere, hat Herr Franz Müntefering SPD, erfunden, mag ich auch nicht. Ja, die gibt es. Aber deswegen muss man nicht das System der Aktiengesellschaft verteufeln. Das ist Proletarier-Rhetorik.
Dennoch muss ich sagen, dass diese “Heuschrecken” nicht immer unrecht haben, dass sie manchmal sogar nötig sind, um in einer, an sich gute Firma, die tolle Erzeugnisse liefert, aber ein schlechtes Management haben, aufräumarbeiten leisten oder die Firma sogar in Einzelteile zu zerschlagen – natürlich in kommerziellem Interesse der gerade aktiven “Heuschrecke”.
Da, das war “der Münte”.
Bin zwar kein Deutscher, aber ich weiss, dass er in Deutschland oft so genannt wird 🙂
Hallo Herr Krähenbühl
Vielen Dank für Ihre Anmerkung. Leider habe ich scheinbar meine Anmerkung zur Ausschüttung der zurückgeholten Gelder ein bisschen missverständlich ausgedrückt.
Ich bin in keiner Weise einer jener “Antikapitalisten”, welche das System der AG nicht kennt oder ablehnt. Ich denke, das System der AG ist sehr sinnvoll, ermöglicht es doch vielen Unternehmern erst das Starten eines entsprechenden Business.
Was ich damit anmerken wollte ist vielmehr das: Trump behauptet, dass diese “heimgeholten” Gelder für Arbeitsplätze und Investitionen verwendet würden. Meine Annahme ist jedoch, dass nur ein kleiner Teil dieser Gelder tatsächlich dafür verwendet werden – der Grossteil jedoch bei den Aktionären als Dividende oder Sonderdividende landet.
Das ist an sich nichts schlechtes, aber es entspricht nicht dem, was Trump sich selbst damit als Resultat zuschreibt. Und schon gar nicht dem, womit sich Trump im Wahlkampf speziell hervorgetan hat, nämlich dem “Kampf für die Vergessenen der Globalisierung”.
Diese erhalten nämlich weder von allfälligen Investitionen der genannten Firmen etwas noch von den ausgeschütteten Dividenden. Ich frage mich nur, wie lange es geht, bis diese Menschen das realisieren…..
Wer ist nun das s*****-country?
Wieder hat ein Verrückter in einer Schule ein Massaker erricht mit einer MG-ähnlichen Waffe.
Der nächste Murmeltiertag.
In ein Land einreisen, in dem einheimische Verrückte mit MG’s regelmässig Massaker anrichten (Schulen, Konzerte,….)? Nein Danke!
Besonders perfide: Feueralarm auslösen und dann das Feuer auf die Fliehenden richten. Anschliessend Flucht als sogenanntes Opfer des Todesschützen. Von einer Affekttat oder einer ungewollten provozierten Handlung kann hier nicht die Rede sein.