1. Sonstiges

Er hat Recht! Wer? Christian Lindner!

Er hat Recht

Ich bin kein Par­teigän­ger der FDP, aber ich muss in der ak­tu­el­len Si­tua­tion feststellen:

Herr Chris­tian Lind­ner, Spit­zen­kan­di­dat und Bun­des­vor­sit­zen­d​​er der FDP Deutsch­land hat völ­lig Recht,
wenn er festhält, dass Frau Mer­kel bei der Bun­des­tags­wahl einen deut­lich spür­ba­ren Au­to­ritäts­ver­lust​​ er­lit­ten hat.

Mer­kel hat – trotz höhe­rer Wahl­be­tei­li­gung – für die CDU das schlech­teste Re­sul­tat seit 1949 ein­ge­fah­ren. Es ist noch nie da­ge­we­sen, dass in der Bun­des­re­pu­blik eine Ko­ali­tion aus vier Par­teien ge­bil­det wer­den muss(Aus­nahme 1949: Ka­bi­nett Ade­nauer I, Ko­ali­tion von CDU/C­SU, FDP und DP) und dass sich der Bun­des­tag aus sie­ben Par­tei­en, sechs Frak­tio­nen (Aus­nahme 1949: 7 Frak­tio­nen) zu­sam­men­setzt, dass der Merkel-Intimus Kauder mit einem so ge­rin­gen Ja-­Stim­men­an­teil als Frak­ti­ons­vor­sit­z​​en­der bestätigt wor­den ist. Die Land­tags­wah­len in Nie­der­sach­sen haben die schlechte Po­si­tion der CDU bestätigt: das schlech­teste Re­sul­tat seit 1963.

„Wir werden sie jagen“ – sagte Andrea Nahles, nachdem die SPD in der Bundestagswahl das schlechteste Resultat seit Bestehen der Bundesrepublik erzielt hat – und prompt verbessert die SPD ihren Stimmenanteil in der Landtagswahl von Niedersachen und wird die stärkste Partei. Sicher: Der populäre Ministerpräsident Stephan Weil hat das Seine dazu beigetragen. Es ist sehr vernünftig, dass die SPD in die Opposition geht, um sich vom Merkel’schen „Auslaugprozess“ zu erholen.

Herr Lindner hat Recht:
Die CDU muss in den nächsten vier Jahren eine Debatte über die Nachfolge von Frau Merkel eröffnen – und mit einer frischen, deutlich jüngeren Kraft in die nächste Bundestagswahl steigen.

Die FDP hat völlig recht, wenn sie „nicht einfach den ausgetretenen Pfaden der Union folgen will“. Die FDP ist gewarnt, nachdem sie hat erleben müssen, wie Bundeskanzlerin Merkel Guido Westerwelle einfach ins Leere laufen ließ. So gesehen, ist die Forderung der FDP nach dem Posten des Finanzministers völlig konsequent. Sie braucht diesen Posten, damit sie von der Bundeskanzlerin ernst genommen werden muss – und etwas Anderes kommt gar nicht in Frage angesichts der Haltung von Bundeskanzlerin Merkel: „Ich sehe nicht, was wir anders machen sollten“. Nicht nur Herr Lindner, sondern noch viele andere FDP-Mitglieder erfüllen die vom noch amtierenden Finanzminister Schäuble formulierte Voraussetzung für seinen Nachfolger: Die Grundrechenarten sollte man können“.

Es ist absolut keine Bestätigung des Kanzlerwahlvereins und damit kein Verdienst von Frau Merkel, wenn er mit seinem schlechten Ergebnis doch noch die stärkste Partei ist. Etwas anders war – bezüglich der Zweitstimmen – seit Bestehen der Bundesrepublik – noch nie der Fall gewesen, wenn man vom Patt mit der SPD bei den Wahlen 1998 absieht.

Ich hoffe, dass Herr Lindner seine Haltung im Interesse der Bundesrepublik nicht ändern wird: es ist eine neue Zeit angebrochen; das ist das Resultat von 12 Jahren Merkel-Regierung.
Jamaika entspricht in keiner Weise dem Wählerwillen, wie da und dort behauptet wird.

Die daran beteiligten Grünen haben von allen im Bundestag vertretenen Parteien am wenigsten Zweitstimmen erhalten.
Die AfD, die drittstärkste Partei dagegen wird einfach übergangen, obschon jeder 8te Wähler ihr seine Stimme gegeben hat, obschon Merkels CDU durch ihr stetes Nachlinksrücken der AfD Platz freigemacht hat.

Scheitert Jamaika, was sehr wohl möglich ist, wenn die Lindner-FDP nicht einknickt, dann bieten Neuwahlen der Union wie der SPD die Gelegenheit mit einem neuen Kandidaten, einer neuen Kandidatin ins Rennen zu steigen; das kann Deutschland nur guttun.

Wie auch immer, eins steht fest:
Merkels Abenddämmerung ist alternativlos angebrochen.

Do you like Jürg Walter Meyer's articles? Follow on social!
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide comments
Comments to: Er hat Recht! Wer? Christian Lindner!
  • November 11, 2017

    Ich bin gegen den Neoliberalismus welcher unser Geist beherrscht.

    Der Neoliberalismus dient der Stabilisierung der Macht. Der Markt braucht keine Regeln er regelt sich selbst. Er braucht keine Alternativen?

    Frie​drich Hayek, der “Erfinder” dieser Gesellschaftsform in der wir heute leben = Schwacher Staat für die Reichen, starker Staat für die Armen, gilt es zu widersprechen.

    Daz​u gehört das Bewusstsein, dass die Lehrmeinung des Geldsystems von 1947 bis heute andauernd, nicht stimmen kann: Geld entsteht nicht von den Reichen, sondern von den Schulden.
    In diesem Zusammenhang ist auch die soziale Absicherung zu sehen. Man will keinen Frieden, weil der Krieg ist lukrativ?

    Dieses Machtspiel ist nur zum Kotzen, man darf es nicht ernst nehmen, vor allem Lindner, dieser Angeber ohne geistigen Inhalt, welche Wesensart auch in unseren Parteien vorherrscht, müssen wir mit aller Vehemenz begegnen.

    Nebenbei​: Die SVP Gewaltigen gehören zu den Befürwortern des Neoliberalismus, nur ihre Fans sind sich der Irreführung nicht bewusst?

    Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Es gibt, Herr Bender, keine von Friedrich Hayek erfundene Gesellschaftsform die sich mit „schwacher Staat für die Reichen, starker Staat für die Armen“ umschreiben liesse.

      Solchen Seich können nur Leute verzapfen, die fast zwanghaft, wenn Sie etwas nicht begreifen können, jeweils kurzerhand eine eigene Theorie erfinden.

      So in etwa: Das Rad ist nicht rund, denn alle seine Ecken sind darin einkalkuliert…

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Herr Hans Knall

      Da Sie weder in der Lage sind abstrakt denken zu können, kann man von Ihnen auch nicht erwarten, dass sie die Indoktrination durch den Neoliberalismus erkennen können?

      Vielleicht​ sind Sie sogar Teil dieser, von Friedrich Hayek gegründeten “Sekte” und zapfen den Korken?

      Link zu Prof. Rainer Mausfeld
      Links zu Youtube Filmen

      Thema: Neoliberalismus und Macht
      Frof. Rainer Mausfeld

      https://y​outu.be/aK1eUnfcK4Q

      https://youtu.b​e/Rk6I9gXwack

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Info für Sie, Herr Bender:

      „Friedrich​ von Hayek wird als Schüler von Mises meist der Österreichischen Schule zugeordnet. Teilweise wird Hayek jedoch auch dem Ordoliberalismus zugeordnet beziehungsweise wird er in der Tradition der Freiburger Schule gesehen.
      Hayek selbst betrachtete sich ausdrücklich als Nachfolger seines verstorbenen Freundes Eucken, als er 1962 an die Universität Freiburg berufen wurde. Hayek sieht sich in der Verfassung der Freiheit (1960) „ganz explizit in der Nachfolge des klassischen Liberalismus Humes und Smiths und ihrer Vorstellung zur Evolutorik gesellschaftlicher Entwicklung.“

      Im Jahr 1981 erklärte Hayek, dass er kein Neoliberaler sei, sondern dass er die Grundsätze des klassischen Liberalismus weiterentwickeln wolle, ohne sie fundamental zu ändern. Ebenfalls in den 1980er Jahren kam es zu einer Bedeutungsverschiebun​g des Begriffs Neoliberalismus, dieser wurde nun auch als Kampfbegriff zur Abwertung der Gedankengebäude Hayeks (und Milton Friedmans) gebraucht.

      Hayeks einflussreiche Monographie The Road to Serfdom (1940) wendet sich gegen die von ihm beobachteten zunehmenden sozialistischen Tendenzen in Großbritannien. Ähnliche Tendenzen hätten bereits im Deutschland der 1920er und 1930er Jahre zum Nationalsozialismus geführt. Galt der Nationalsozialismus insbesondere unter linken Intellektuellen als kapitalistische Bewegung, ordnete ihn Hayek dem Sozialismus zu.“

      (aus Wikipedia)

      Kommentar melden
    • Juli 19, 2021

      Haben Sie die authentischen Videos von Prof, Mausfeld angeschaut, oder einfach die Indoktrination bei Wikipedia kopiert.
      Die Odo Liberalen konnten sich nicht einbringen!
      Wobei auch Monte Pelerine Societe beschrieben wird, welche Hayek 1947 gegründet hat.
      Seine geistigen Widersprüche bestätigen das Spiel der Macht!

      Haben Sie ein eigenes Denkvermögen, wie die unsichtbare Macht funktioniert, um die privaten Interessen zu schützen?
      Slogan: Schwacher Staat für die Reichen, starker Staat für die Schwachen!
      Diese Politik verkörpert die FDP und SVP. Noch nicht geschnallt?

      Kommentar melden
  • November 11, 2017

    Qui vivra verra; die Zukunft hat immer Recht, die Voraussage meistens nicht! Warten wir also lieber ab ob Mr. Lindner wieviel “Recht” haben wird!

    Kommentar melden
  • November 11, 2017

    CDU-Bundestag-Abgeord​neter Wolfgang Bosbach, er ist einfach eine ehrliche Haut, weil er wenigstens ausspricht was Sache ist: “AfD sind anständige Leute”.

    Anstatt auf den politischen Gegner einzuschlagen wie die Mehrheit CDU, wie Merkel, ebenfalls die SPD, fordert er die CDU dazu auf ihre Politik zu ändern und sich um die Sorgen der Bürger zu kümmern, statt sie so zu arrogant völlig zu ignorieren.

    https://www.youtu​be.com/watch?v=6w-tF_​W4UJQ

    SP-Kanzlerka​nditat Schulz (Ex-EU-Parlaments-Prä​sident) hatte sich ebenfalls auf die AfD “eingeschossen”. Nur hat er dummerweise den wesentlichen Inhalt (dieses späteren Erfolges der AfD) sich zu nutzen gemacht, nämlich mit seinem “pfefferscharfen” Hauptargument: “Wir müssen wieder mehr auf unsere Bürger hören, sie wieder ernst nehmen.” Nützte ihm auch nichts mehr, weil völlig unglaubwürdig, denn schon als EU-Parlamentspräsiden​t hat er doch niemals auf die Bürger gehört. Diese werden ja bis heute – sogar mehr denn je – in der ganzen EU einfach billig völlig ignoriert. Auch er hat doch die – sehr gut wahrnehmbar – weiteren Zentralisierungs-Tend​enzen der EU-Kommission nie gebremst, wozu er aber über das EU-Parlament sicher die Möglichkeit gehabt hätte, eben wenn er es nur gewollt hätte. Also für mich war er auch deshalb eine völlig unzumutbare “Nullnummer” als Kanzlerkandidat der SPD für den deutschen Bundeskanzler. Diese Bürger haben ihm die verdiente pfefferscharfe Antwort gegeben mit dem Wahlresultat, eine wahrhaftige SPD-Kanzler-Kandidate​n-Klatsche, was auch nicht mehr so erstaunlich war. Und wie weit, wie naiv waren denn diesbezüglich auch die SPD-Mitglieder selber?. Ein Beleg dazu ist, dass Schulz durch die SPD-Parteimitglieder zuvor mit 100 % der Stimmen zum unbestrittenen SPD-Bundeskanzler-Kan​didaten bravourös gewählt worden war. SPD-Präsident Gabriel wurde zuvor noch kaltblütig als Bundeskanzlerkandidat​ abgehalftert, von Schulz recht arrogant, mit einer Selbstüberschätzung sondergleichen, nur einige Meter vor Gabriels Zieleinlauf abgefangen, einfach brutalst zur Seite gedrängt. Ja ganz genau, nicht mal zu DDR-Zeiten hatten die SED-Parteisoldaten je ein solches Resultat erreicht.

    Ja Herr Meyer bin mit Ihnen hier auch zu 100 % Ihrer Meinung.

    Frau Merkel ist bereits abgewählt, sie hat es nur noch nicht bemerkt.

    https://w​ww.vimentis.ch/d/dial​og/readarticle/ist-me​rkel-nicht-bereits-ab​gewaehlt/

    Kommentar melden
  • November 12, 2017

    Merkel ist seit 12 Jahren an der Macht und die Menschen sind Merkel-müde.

    Es entwickelt sich eine Change-Stimmung, um jemanden neuen an das Steuerrad zu lassen.

    Merkel ist gut beraten nicht Kohl als Vorbild zu nehmen: Er ging in den letzten Wahlkampf, obwohl der Wind gedreht hatte. Er konnte und wollte aber nicht Schäuble übernehmen lassen.

    Nach dem Spendenskandal war der gute Ruf für Kohl endgültig ruinert. Immerhin konnte die CDU so den Übervater Kohl abschütteln.

    Merke​l ist gut beraten, rechtzeitig Platz für einen guten Nachfolger zu machen, bevor es zu spät ist.

    Kommentar melden
  • November 12, 2017

    Die alte Koalition war eine Katastrophe, die neue mit den Grünen wird auch eine.

    Merkel und die SP haben die Verarmung der unteren Schichten bewusst zugelassen, die grünen in der neuen Regierung werden die Wirtschaft noch ganz abwürgen und die deutsche Arbeiterschaft mit noch mehr Migranten noch stärker in die Armut drängen.

    Kommentar melden
  • November 12, 2017

    Ich denke,es sind so oder so dieselben Reflexe der dortigen Verlierer-Parteien,wi​e man sie auch im hiesigen Parlament erleben durfte,dass sich die “Verlierer-Parteien” nun zusammenschliessen wollen,und dabei die eigentlichen Gewinner der Wahlen bewusst von der Macht fernzuhalten.Warum sie das tun?Ich denke,es geht vorabdingbar um Erhaltung einer errungenen Machtbasis,die man unter keinen Umständen an die Opposition weitergeben will.Man darf nicht vergessen,dass es auch um Arbeitsplätze geht in den Verwaltungen und Ministerien,wo nach solchen Partei-Kollaps natürlich auch dafür gesorgt wird,dass möglichst viel linientreues Personal dafür zu sorgen hat,dass angeordnete Direktiven im Laufe ihrer Amtszeiten auch umgesetzt werden sollen.Das hat zur Folge,dass viele leitende Angestellte ihre Posten räumen müssten.Wer wollte schon als Sozialist die Direktiven von AfD-Abgeordneten ausführen…?!Nur hat das natürlich einen etwas fahlen Beigeschmack,weil so Millionen von Wählern von den Entscheidungen,die getroffen werden sollen,ausgeschlossen​ werden.Viele Reiche in der Welt sind untergegangen,weil deren Regenten von ihren Angestellten nur gute Nachrichten hören wollten?Wer schlechte Nachrichten überbrachte,den erwartete im schlimmsten Fall der Galgen oder die Giullotine…!AfD ..aber auch SVP sind halt Parteien,die nicht immer gute Nachrichten überbringen,und halt auch mal Missstände anprangern,die niemand gerne hört.Die Verbalen “Klatschen”,sind garantiert.Zum Glück wartet nicht mehr der Galgen,jedoch die “Schemen” des Denken und Handelns sind dieselben,wie auch schon vor hunderten von Jahren….!

    Kommentar melden
  • November 13, 2017

    Ich halte Christian Lindner für einen zeitgeistig angesagten und modisch unrasierten Pflaumi, der eine gut gePRte Rolle abspult, die nichts anderes zum Ziel hat, als sich die Macht selbst anzueignen, welche er bei Merkel „bröckeln“ sieht.

    Ob er bei den Koalitionsverhandlung​en „einknickt“ oder „sich abschotten“ wird, hängt von der Bewertung von Umfragen und Like-klicks ab, welche auf die besseren Chancen für die „Machtübernahme“ (sic!) hinweisen sollen.

    In der Schweiz wäre ein solcher Blender völlig unbrauchbar.

    Kommentar melden

Kommentar schreiben

Neuste Artikel

  1. Umwelt, Klima & Energie
Wasserknappheit: Strikte Rahmenbedingungen für die Wasserwirtschaft durchsetzen Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Wassernutzung müssen so abgefasst sein, dass sie die allgemeine Wassernutzung vor Ort nicht beeinträchtigen und der Gewinn aus der Privatinvestition im Produktionsland besteuert wird.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen




Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu