Es regnet im Tessin, wunderbar !
Feinstaubkonzenration sinkt und die Wälder können sich etwas erholen, die Waldbrandgefahr wird sinken.
Im Tessin war wegen des trockenen Wetters die Feinstaubkonzentration überaus hoch. Dies vor allem im Sottoceneri.
Da bis Donnerstag 02.02.2017 mit keiner Wetteränderung gerechnet werden konnte, zog das Tessiner „Dipartimento del territorio“ am Montagnachmittag die Schrauben an. Dank dem Regierungsrat Claudio Zali (Lega dei Ticinesi) wurden Massnahmen ergriffen. Wieder einmal ein Legist, der sinnvoll reagiert und an die Bevölkerung denkt.
Ab Dienstag durften ältere Dieselmodelle mit hohen Schadstoffemissionen nicht mehr auf den Kantons- und Gemeindestrassen unterwegs sein.
Ab den frühen Morgenstunden konnten die Tessinerinnen und Tessiner ausserdem die regionalen öffentlichen Verkehrsmittel gratis benutzen. Ausgenommen waren nur die Fernzüge Intercity und Eurocity.
Die Bevölkerung war aufgerufen, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen, zu Fuss zu gehen oder mit dem Velo zu fahren. Sollten Autofahrten unvermeidlich sein, sollten Mitfahrerinnen oder Mitfahrer gesucht werden, die dieselbe Strecke zurücklegten, heisst es in der Mitteilung.
Weiter helfe ein moderater Fahrstil, schädliche Emissionen zu verringern.
Ein Verzicht auf Chemineefeuer oder Feuer im Schwedenofen hilft laut dem “Dipartimento del territorio” auch, die Luftverschmutzung zu reduzieren.
Weiter durften in öffentlichen Gebäuden des Kantons im Sottoceneri nicht über 20 Grad geheizt werden, wenn diese mit Öl oder Feststoffen wie Holz oder Pellets geheizt werden.
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Kommentare anzeigen Hide commentsJa es war sinnvoll, solche Massnahmen zu treffen.Einerseits hilft es die Luftverschmutzung etwas zu bremsen, andererseits werden die Bewohner etwas mit dem Thema konfrontiert und denken, dass sie jetzt einen “grossen” Beitrag leisten, wenn sie mit 80 statt 120 Km/h über die Autobahn zur Arbeit brettern.
Ich habe 26 Jahre lang im Tessin gewohnt und gearbeitet und es gab schon damals hohe Schadstoffwerte, wenn das Wetter es begünstigte und dann der Rauch von Waldbränden sich in Form von feiner Asche überall ablagerte. Nur – leider vergessen die Menschen schnell , dass sie selber auch Anteil an den Ursache der Luftverschmutzung haben, sobald der Regen die Luft gewaschen hat.
Guten Abend Herr Müller
Richtig ist, dass die Massnahme vor allem auch für die Sensibilisieren der Bevölkerung gemacht wurde. Herr RR Zali gehört der Partei an, die von vielen als populistisch verschrien ist und können deshalb seine Entscheidungen nicht akzeptieren. Ich finde die Partei denkt an die Bevölkerung, mindestens das was ich hier sehe.
Der Verkehr ist bei uns deshalb so übermässig, weil wir jeden über 62’000 Grenzgänger haben. Die meisten Autos aus Italien sind mit 1 Person besetzt und viele in einem schlechten Zustand.
Lieber Herr Jossi,
auch das mit den Grenzgängern dürfte zutreffen, aber vielleicht darf ich Sie daran erinnern, dass der Kanton Tessin auch den höchsten Motorisierungsgrad ( pro Person) in der Schweiz aufweist. Was die Wartung betrifft, ich habe erlebt, dass ich fünf Jahre lang nicht zur Autokontrolle aufgerufen wurde. Und ich muss zugeben, reklamiert habe ich nicht.
Geehrter Herr Müller
Es ist richtig, dass der Motorisierungsgrad hoch ist. Das hat viel auch mit der Topographie zu tun und dass die öffentlichen Verkehrsmittel noch nicht auf dem besten Stand sind. Hier ist zum Beispiel auch die Bahnlinie Mendrisio – Varese, die seit Jahren fertig sein sollte. Das Tessin ist seit 1,5 Jahren bereit, aber eben nur bis zur Grenze in Stabio.
Hier wird aber daran gearbeitet.
Die Autokontrollen werden jetzt speditiv gemacht, seit Norman Gobbi am Ruder ist.
Ja,Herr Jossi,
leider kann man sich auf Italien nicht sosehr verlassen. Dies war schon beim Ausbau der Simplonlinie der Fall, als Italien mit der Erneuerung der Tunnelgrössen – wegen den europäischen Güterwagenhöhen – einfach nicht vorwärts machte. Die Schweiz hat mehrmals an Bahnausbauten auf italienischem Boden Beiträge bezahlt. (Allerdings hat Italien , Deutschland und Frankreich beim Bau des ersten Gotthardtunnels auch kräftig mitbezahlt. ).
Immerhin darf man den Erfolg mit dem Bahnprojekt TILO als geglückt betrachten. Sowie auch die Einführung der S-Bahn im Tessin.
Blick 15.04.2016
Tatsache ist: Sowohl den Brenner, wie auch die Turin-Lyon-Strecke haben die Italiener mitfinanziert. Der Gotthard-Basistunnel jedoch wurde aus dem Schweizer FinöV-Fonds bezahlt, der aus der Schwerverkehrsabgabe, der Mehrwertsteuer und der Mineralölsteuer gespiesen wird. Seit Anfang dieses Jahres ersetzt der Bahninfrastrukturfonds (Bif) den FinöV-Fonds.
Tagesanzeiger 17.12.2012:
Die Schweiz will vorwärtsmachen beim Ausbau der Zufahrten auf italienischer Seite zum neuen Gotthard-Eisenbahntunnel. Sie stellt deshalb Italien die dafür nötigen Gelder zur Verfügung. Das haben Bundesrätin Doris Leuthard und der zuständige italienische Minister Corrado Passera vereinbart.
Die Millionen fliessen in den Ausbau der Strecke Chiasso–Mailand und der Luino-Linie zwischen Ranzo TI und Gallerate in der Lombardei.
Die Schweiz sei bereit, dort «die nötigen Profilanpassungen (…) vollständig zu finanzieren», schreibt das Uvek im Communiqué. Ein rascher Ausbau liege «im Interesse der Schweizer Verlagerungspolitik».
Damit die Sattelschlepper von der Strasse auch auf die Schiene kommen, wollen die Schweiz und Italien zudem am Mailänder Güterbahnhof den Bau eines neuen Terminals unterstützen.
NZZ 27.11.2014:
Auf Schweizer Seite sind die 186 Millionen Franken teuren Arbeiten abgeschlossen. Ab 14. Dezember zirkuliert die neue S 40 zwischen dem Grenzdorf Stabio, Mendrisio und dem italienischen Como. Aber vorerst nur von 5 bis 8 und von 16 bis 19 Uhr – und zwar so lange, bis der italienische Streckenteil fertiggestellt ist. Doch im Nachbarland stehen die auf 230 Millionen Euro budgetierten Arbeiten zum wiederholten Male still. Zunächst wollte man zeitgleich mit den SBB den Bau der Strecke abschliessen, dann auf Beginn der Mailänder Expo im Mai 2015 und nun schliesslich Ende 2016.
Temporeduktion auf einem einzigen Strassenabschnitt in einem einzigen Kanton – das ist eher eine symbolische Geste als eine wirksame Massnahme; sie bewirkt a) praktisch keine Luftverbesserung und b) keine problemorientierte Sensibilisierung der Autofahrenden.
Die einzige konsequente Massnahme wäre eine Fahrverbot für Diesel-PW auf allen Strassen in der ganzen Schweiz ab Temperaturen ab unter 9 Grad (also wenn die Katalysatoren ausfallen), wenn man 3000 Tote im Jahr vermeiden will.
Herr Jossi
Ich verstehe nicht, weshalb Ihr Artikel, der nur eine Tatsache beschreibt, auch negative Bewertung hat. Das tut aber nichts zur Sache, dass die Massnahme, die im Tessin getroffen wurde sehr gut war und auch andere betreffen sollte. Vielleicht passt dies einigen Menschen mit Cheminée nicht, diese könnte jedoch umgerüstet werden (auf Gas z.B.) und die ähnliche romantische Stimmung bringen,
Die Luft wird überall belastet, auch in entlegenen Orten.
Obwohl das Gratisfahren wenig benutzt wurde, haben vor allem die Tessiner auf den Autostrassen die 80 km/h Limite eingehalten.
Herr Oberli schreibt:
Temporeduktion auf einem einzigen Strassenabschnitt in einem einzigen Kanton – das ist eher eine symbolische Geste als eine wirksame Massnahme; sie bewirkt a) praktisch keine Luftverbesserung und b) keine problemorientierte Sensibilisierung der Autofahrenden.
Die einzige konsequente Massnahme wäre eine Fahrverbot für Diesel-PW auf allen Strassen in der ganzen Schweiz ab Temperaturen ab unter 9 Grad (also wenn die Katalysatoren ausfallen), wenn man 3000 Tote im Jahr vermeiden will.
Der Kanton Tessin hat reagiert, soweit das “Dipartimento del territorio” das kann. Es fand im Tessin ein Sensibilisieren statt, denn es war in aller Munde. Auf der Autobahn wurde geschrieben 80km/h polveri fini, alle konnten es lesen.
Es ist klar, dass es andere Massnahmen geben muss. Aber wie immer als SP Mann Oberli werden Ideen in den Raum gestellt, die kurzfristig nicht zu realisieren sind. Das Dipartimento del territorio wird auch noch andere Massnahmen treffen, Kleinlaster neueren Datums sollten für Tessiner KMU leichter zu kaufen sein zum Beispiel.
Das Tessin kann allerdings nichts gegen die Grenzgänger tun, die fast alle mit Dieselfahrzeugen kommen (in Italien ist Diesel günstig),
Herr Oberli Sie sind dagegen, wenn jemand einer anderen Partei gut reagiert. Leider ist es so, dass die Grünen und die SP grosse Worte schwingen und nichts tun, es sei denn illegales indem eine Vertreterin illegal Flüchtlinge in die Schweiz schleppt.
Mit unseren Bilateralen müssen wir europäische Autos mit Diesel einführen.
Feinstaub ist ein Gemisch aus kleinsten Staubteilchen.
Auf http://www.feinstaub.ch ist zu lesen:
Diese haben einen Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer und werden deshalb auch PM10 (Particulate Matter) genannt. Staubteilchen, die weniger als 2.5 Mikrometer resp. 1.0 Mikrometer Durchmesser haben, werden als PM2.5 resp. PM1 bezeichnet.
Feinstaub gelangt aus verschiedenen Quellen als primärer Feinstaub durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen (Benzin, Öl und Kohle) und Holz in die Luft. Zu den primären Quellen zählt auch der Anteil, welcher durch Abrieb und Aufwirbelung verursacht wird.
Daneben wird Feinstaub auch als sekundärer Feinstaub aus Verbrennungsabgasen und landwirtschaftlichen Prozessen (Schwefeloxide, Stickoxide, Ammoniak, flüchtige organische Verbindungen) in komplexen chemischen Reaktionen in der Atmosphäre gebildet.
Es ist meiner Meinung nach äusserst fraglich, weshalb beim Thema Luftverschmutzung lediglich auf den Autofahrern rumgeritten wird. Klar ist, dass Autos auch zur Luftverschmutzung beitragen, aber bei weitem nicht die hauptsächliche Ursache der bestehenden Luftverschmutzung darstellen.
Man sollte sich eher mal überlegen, mit welchen Abfällen die Hochseefrachter auf den Weltmeeren unterwegs sind (wohlverstanden ohne Katalysator), oder alle Flugzeuge, die das überschüssige Kerosin vor der Landung noch ablassen müssen, bevor sie landen. Welche Filterklassen wohl die Industriebetriebe einsetzen? Hierrüber wird nie gesprochen. Weshalb auch, die grossen Luftverschmutzter haben Ihre Vertreter in den Regierungen, da diese in den Verwaltungsräten der Unternehmen sitzen.
Da kann ich wirklich nur sagen, der Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken.
Unser BR blockiert oder verschiebt sämtliche Entscheidungen um Emissionen und Energieengpässe zu regulieren. Wenn man durch die Städte fahrt und die vielen alten nicht renovierten Gebäude sieht, wird mir schlecht. Ich bin ganz sicher kein Grüner, aber ganz klar der Meinung, dass ein grosses Problem nicht behoben werden kann, wenn man sich auf die Behebung der kleinen Ursachen konzentriert.