Die christliche Lehre ist die Grundlage von allem, was uns ausmacht. Es ist kein Zufall, dass die beiden Mörderideologien des 20. Jahrhunderts, National- und Internationalsozialismus, Gott für tot und überwunden hielten. Wenn der Mensch nur sich als Mass aller Dinge duldet, nur das Materielle, Fabrizierte, Selbstgemachte als Wirklichkeit akzeptiert, ist er verloren. Denn alles, was der Mensch ist, entzieht sich diesem schalen, oberflächlichen Realitätszugang. Der Mensch, das Leben, alles, was ist – das ist mehr als eine blosse Ansammlung von Atomen. Am Ursprung von allem steht ein Rätsel, dem wir alles zu verdanken haben.
Das Christentum das genialste metaphysische System, das es gibt. Es verhindert die Tendenz des Menschen zur Selbstvergötterung. Die wichtigste Botschaft: Gott ist Gott, allgegenwärtig, uns tragend, aber durch den Menschen nicht verfügbar oder instrumentalisierbar.
Dem Christentum liegt eine Theologie der Liebe und der Freiheit, aber vor allem der Demut zugrunde, der Mahnung auch, dass der Mensch ein anfechtbares Wesen ist: «Es irrt der Mensch, solange er strebt» («Faust»).
Wenn wir die christliche Kultur – und nicht nur in ihrer historischen Bedeutung – erhalten möchten, brauchen wir Leute und Strukturen, die dies sicherstellen können. Schon allein die sozialen Aufgaben der Kirchen rechtfertigen ihren Bestand.
Das können allerdings nicht nur die Glaubensfesten leisten. Dazu brauchen wir auch die Zweifler:innen und Kirchenfernen, nicht zuletzt auch ihre finanzielle Unterstützung.
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