Oft hört man aus dem Einzelhandel, dass Filialisten, Digitalisierung mit Onlineshops und hohe Mieten die Umsätze deutlich schmelzen lassen. Besondere Onlineangebote, wenig Zeit zum Einkaufen und ein komplett verändertes Käuferverhalten ist immer mehr im Trend. So betrifft dies auch Floristen. Viele Käufe werden mittlerweile online abgewickelt. Mustersträuße werden dort offeriert und versandkostenfrei geliefert. Die Kundschaft nimmt sich weniger Zeit, um beispielsweise eine schöne Straußgestaltung zu erhalten. Sehr viel Geschäft geht an eine Straußgestaltung von der Stange, die auch insbesondere von Filialisten und auch Großhändlern angeboten wird.
Eingesessene Floristen tun sich hingegen teilweise schwer, diesen besonderen Bedingungen von derartigen Zusammenschlüssen zuzustimmen. Das enge Korsett ohne eigene Gestaltung in der Ausarbeitung schreckt viele Floristen ab, die es gewohnt sind, selbst zu entwickeln und selbst zu gestalten. Für die Floristen mit eigenem Konzept und eigenem Ladengeschäft kommen allerdings auch noch weitere Erschwernisse hinzu, die sich immer mehr abzeichnen. Hierzu zählt ein erhöhter Kostendruck durch die steigenden Mietpreise. Auch Floristen, die schon mehrere Jahrzehnte im Geschäft sind, ziehen bei diesem Kostendruck mit großem Bedauern die Notbremse und schließen ihre Läden.
Die Symbiose aus geändertem Käuferverhalten in Verbindung mit höheren Geschäftskosten durch Mietsteigerungen können auch berufserfahrene Floristen nicht mehr erwirtschaften und irgendwann als Durststrecke auch nicht mehr abfedern. Dies zwingt die Selbständigen letztlich derart in die Knie, dass die Blumenläden aufgegeben werden. Im Ergebnis zeichnet sich alsbald ein allgegenwärtiges Stadtbild ab, in dem große Filialisten den Markt bestimmen. Diese haben ganz andere Möglichkeiten, um vielleicht nur regional überzogene Mietsteigerungen umverteilen zu können und trotzdem Umsatz generieren zu können.
Ausblick
Händler, die ihr Angebot um digitale Bestellungen nicht erweitern möchten und sich auch nicht an große Filialisten anschließen möchten, können Steigerungen von Ladenmieten nicht mehr auffangen. Dies geben die Umsätze aufgrund des geänderten Käuferverhaltens letztlich nicht mehr her. Hierzu wäre ein Zweitjob notwendig, um alle Kosten decken zu können. Der Druck auf alteingesessene Floristen kann nicht allein abgefedert werden, wenn der Ladenbetrieb weitergeführt werden soll.
Die Nachfrage nach beispielsweise Blumen für Beerdigungen der Kundschaft hat sich stark gewandelt. Als Alternative schließen sich Floristen an einem Ort auch zusammen. Kunden, die auch bei aller Digitalisierung und den vielen Onlineangeboten noch gern in einem Blumengeschäft kaufen, werden sich freuen, dass immer noch Geschäfte mit eigenen Kreationen Bestand haben.
Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide commentsEs ist auch unglaublich, was so ein Blumenstrauss kostet.
Dazu, werden Blumen eingeflogen, in Afrika, oder sonst wo in billig Ländern gezogen, anstelle dort Nahrungsmittel anzubauen. Wenn man beim CO2 und Klimaschutz ist.
Die Grossverteiler oder all die Blumen Wagen die es überall gibt, ja, wenn man etwas auf den Preis schaut,…
Übrigens dass sie bei den Blogs die Kommentar Funktion schliessen, finde ich daneben, sie können ein Thema grad bleiben lassen, das ist undemokratisch.
Wird nicht heute heute ein Grossteil der Blumen und andere Pflanzen in Holland oder anderswo “angebaut” und dann in alle Welt exportiert? In Gewächshäusern muss man keine Rücksicht auf Jahreszeiten und das äussere Klima nehmen.
Wenn ich einen Kaktus kaufe wird er wohl eher aus dem Ausland stammen.
Die Ladenmieten , – und das gilt nicht nur für Floristen – steigen auch ohne Anzeichen einer Teuerung oder Hypozinserhöhung stetig.
Ich denke, dass bei den Vermietern der irrige Glaube besteht, dass ein Laden doch immer rendiert also “ein gutes Geschäft” sei . Aber ich kenne z.B. im Bezirk Horgen drei Ladenbetreiber, welche aufhören mussten, weil trotz höherem Umsatz der Gewinn in den letzten Jahren sank. Liebe Vermieter, es kommt nicht darauf an, ob viele Leute in einem Laden ein- und ausgehen. sondern was am Ende des Jahres an Reingewinn herausschaut. Dann gibt es noch in Dörfern und Städten kleine Ladenlokale, welche für heutige Ansprüche nicht mehr genügen.(Wenig Laufkundschaft, Eingang mit Treppenstufen, keine sanitäre Anlagen, zu verwinkelt, kleine Schaufenster) Und trotzdem wird dafür ein horrender Preis pro m2/Jahr verlangt. Resultat: eine schöne Anzahl Läden bleiben leer.