Brief vom 26.07.2015 an die Sonntagszeitung
Wir brauchen keine Feuerwehr, die Brände löschen kann, sondern nur eine, die wir uns leisten können.
Das ist die Argumentation von Herrn Pascal Tischhauser, Bundeshausredaktor der Sonntagszeitung, betreffend die Armee. Mit seinem Satz: “Wir brauchen die Armee, die wir uns leisten können” hat er das Problem unseres Volkes auf die denkbar kürzeste Formel gebracht. (Sonntagszeitung 26.07.2015)
Leider fand ich seine Fragen nicht,
➢ ob wir uns alle drei Jahre 11.5 Milliarden Franken Entwicklungshilfe leisten können. Trotz derer bereits 60-jährigen Dauer und tausenden von Milliarden ausgegebener $ wächst die Menschheit immer noch exponentiell und die Probleme werden immer noch grösser,
➢ ob wir uns jährlich viele Milliarden Franken leisten können, damit tausende von kräftigen jungen Männern zu Lasten unserer steuerzahlenden Bevölkerung bei uns ein gutes Leben führen können, statt sich bei sich zu hause dafür einzusetzen – falls nötig unter Einsatz ihres Lebens, wie das unsere Vorfahren getan haben – dass ihre Länder zu demokratischen Rechts- und Wohlfahrtsstaaten werden,
➢ ob wir uns monatlich 600 zusätzliche Beamtenstellen leisten können,
➢ ob wir -zig Millarden internationalen Organisationen zur Verfügung stellen müssen, damit sie sehr anspruchsvolle Beamtenheere bezahlen und bankrotte oder durch und durch korrupte Staaten finanzieren können,
➢ ob wir tausende von Coaches, Beratern und anderen gutbezahlten “Experten” beschäftigten müssen, damit sie normalen Buben Ritalin verschreiben, immer neue psychische Erkrankungen erfinden, Hundehalter prüfen und dergleichen?
Herr Tischhauser kommt zu spät. Unser im Konsumrausch im weltgeschichtlich einmaligen Luxus ertrunkenes Volk hat die Armee erfolgreich zerschlagen. Sie kann deshalb die wichtigste Aufgabe, wie von der Bundesverfassung definiert, nicht mehr erfüllen: “Kriegsverhindernd” zu sein, d.h. einen Krieg, mit seinen unendlichen Schrecken, Gräueln, Toten und Zerstörungen vom Land fernzuhalten. Diese ideellen, menschlichen, materiellen und finanziellen „Kosten“ wären unendlich viel höher, als diejenigen einer kriegsverhindernde Armee und diese Art von Kosten können wir uns wirklich nicht leisten.
Gotthard Frick,Bottmingen
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Kommentare anzeigen Hide commentsIch staune immer wieder wie Gotthard Frick als SP Mitglied einen klaren Blick in seinen Blogs hat. Ich denke Herr Frick ist noch ein SPler der alten Schule. Damals konnte man als einfacher Arbeiter die SP Politik noch unterstützen. Herzlichen Dank für Ihre Blogs..
Dem kann ich mich nur 100% anschliessen!
Einverstanden!
Die Schweiz braucht m.E. eine starke Armee welche die neue Bedrohungslage z.B.Terroristen meistern kann.
Auch die Kontrolle des eigenen Luftraum ist wichtig.
PGL
Herr Frick
Gratulation – voll auf den Punkt gebracht.
Was können wir aus dem Ganzen erkennen? Der oder das soziale Gedankengut das wir hier in der Schweiz leben wird immer mehr von Aussen zerstört. Man definiert die Sicherung der Bürger immer mehr damit, dass man Geldbeträge an GROSSE Organisationen leisten soll und der Einzelbürger wird immer mehr zu einem “Verbrauchsartikel”. Und genau das ist was mit einer Globalisierung passiert.
Die Prioritäten der Lebensqualität die wir uns geschaffen haben werden immer mehr untergraben und mittels Zentralisierung nach Aussen verlagert. Der Einzelne “hier geschützt durch die Feuerwehr” ist nicht mehr wichtig, sondern wichtig ist, dass man EU-Richtlinien hat, wie man EU-Bürger schützen könnte oder soll (wenn überhaupt). So hat halt ein EU-Minister nicht wirklich Interesse daran, sich für den Bevölkerungsschutz in Appenzell oder sonstigen Orten in der Schweiz zu kümmern. Er schaut nur, dass es im ganzen Wirtschaftsraum zu keinem “Brand” kommt. Und Kollateralschäden sind da halt leider nicht zu verhindern.
Zu Verhindern wäre es, wenn sich wieder Jede Region für Ihre “Sicherung” kümmern würde, denn jede Region hat ihre Eigenheiten im Schutzdenken. Oder glaubt einer, dass wenn die Schweiz angegriffen würde, dass uns eine EU helfen würde? Wir wären dann einfach ein Kollateralschaden, der dann halt plötzlich auch in der Sitation Griechenland wäre, man hilft uns um uns das vorzuschreiben, wie wir zu leben haben.
Niemand hat etwas dagegen, dass wir in Institutionen Geld geben oder Hilfe leisten. Und für die Gelddenker; JEDER ist seines eigenen Geldsäckels näher. Und es bringt überhaupt nichts, wenn man rundum hilft und dabei vergisst, dass man selber seine Hilfe vernachlässigt. Und irgendwann feststellt, dass man das so arg vernachlässigt hat, dass nur noch ein “Verkauf” ans Ausland sinn bringt (angeblich)