Die Schweiz beklagt einen akuten Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren und allgemein an Fachpersonen im Bereich der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Dieser Engpass gefährdet den Wirtschaftsstandort Schweiz und ist auf ein strukturelles Problem unseres Bildungssystems zurückzuführen. Die CVP fordert, dass sich die Bildungseinrichtungen auf allen Ebenen für eine kontinuierliche Förderung dieser Bereiche einsetzen. Nur mit Schülern und Schülerinnen, welche eine positive Einstellung zu MINT-Fächern gelernt haben, kann die Zahl von qualifizierten Bewerbern für technische Ausbildungsberufe und Studienfächer gesteigert werden. Absolvierende von MINT-Ausbildungs- und Studiengängen finden als gefragte TechnologiexpertInnen, NaturwissenschaftlerInnen oder InformatikerInnen attraktiven Karrieren, v.a. in der Nordwestschweiz. Bei uns müssen heute viele Arbeitsplätze, v.a.in der Life-Science-Industrie, von ausländischen Arbeitskräften besetzt werden, weil die inländischen Fachkräfte schlichtweg fehlen. Weil die Generation von Morgen für die Zukunft vorbereitet werden muss und weil ein zukunftsorientiertes und wegweisendes Zeichen gesetzt werden muss, wird die CVP auf Ebene Bund und Kanton Vorstösse einreichen. Wir sind überzeugt, dass wir mit einem Aufbruch ins MINT-Zeitalter den Wirtschaftsstandort stärken.
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Kommentare anzeigen Hide commentsARBEITSKRÄFTEMANGEL IST PROPAGANDA, LOHNDRÜCKEREI IST REALITÄT
In den letzten Monaten wurde wiederholt beschrieben, dass wir die Personenfreizügigkeit behalten müssen, weil die Politik der EU einen Systemwechsel nicht erklären kann. Dies wurde so dokumentiert, weil weitere Arbeitskräfte aus dem Ausland nicht benötigt werden.
Für einen Arbeitskräftemangel gibt es in der Realität denn auch keine Anzeichen. Pro Position erhalten die Unternehmen noch immer sehr viele Angebote. Die Bevölkerung erwartet von den Parlamentariern, dass Sie auf der Basis der Realitäten und der gesetzlichen Vorgaben arbeiten. Um dies zu verstehen braucht es keine spezielle Ausbildung.
Frau Schneider-Schneiter
Was nützen all die staatlichen Förderungen, wenn schlussendlich der Lohn nicht stimmt. Ich habe ein Ingenieurstudium und arbeite schon über 20 Jahre in dem Bereich. Vom finanziellen Aspekt her war dieses Studium ein grosser Fehler. Mit dem gleichen Aufwand hätte ich im Bereiche der Wirtschaft oder der Juristerei ein bedeutend lukrativeres Studium absolvieren können. Leider werden unsere Löhne durch die Fachkräfte aus dem Ausland weiter tief gehalten. Somit wird auch in Zukunft ein naturwissenschaftliches Studium nicht attraktiv sein.
Dann gibt es noch einen weiteren Punkt: Es gibt viele Berufe die ausbildungsmässig immer höhere Anforderungen verlangen, obwohl dies in der realen Arbeitswelt nicht gerechtfertigt ist. Diese zusätzlichen Studiengänge stehen in direkter Konkurenz zu den naturwissenschaftlichen Studienrichtungen. Somit müssen die vorhandenen Gelder unter mehr Studienrichtungen aufgeteilt werden.
Ein gutes Beispiel dazu sind die Ausbildungen für Lehrer und Kindergärtner. Erstens verhindert dies, dass geeignete Leute diese Berufsrichtungen nicht mehr wählen, da sie die Matur nicht haben und somit an den Studien gängen nicht zugelassen werden. Zweitens wird die praxisnahe Ausbildung immer weiter in den Hintergrund gedrängt.
“Die Schweiz beklagt einen akuten Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren und allgemein an Fachpersonen im Bereich der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT).”
Genau deshalb sinken die Löhne in diesen Berufen seit Jahren und die arbeitslosen Ingenieurinnen und Ingenieuren finden keine Arbeit.
Arm durch Arbeit, oder Arm durch Arbeitlosigkeit??????
Warum gibt es zu wenig schweizer Ingenieure und Naturwissenschaftler?
Weil den Gymnasiasten Mathe keinen Spass macht.
Warum macht den Gymnasiasten Mathe keinen Spass?
Weil sie die Grundlagen wie Bruchrechnen, Ausklammern usw. nicht beherrschen. Dann gibt es zwangsläufig Probleme und dementsprechend Frust, wenn es an die “höhere” Mathematik geht.
Warum beherrschen die Schüler die Grundlagen nicht?
Sie üben zu wenig! Es genügt nicht, wenn die Kinder das Prinzip verstanden haben. Niemand kann schon Fussball spielen, wenn er die Abseitsregel begriffen hat. Niemand kann schon Klavier spielen, wenn er die Tonleiter kennt.
Profisportler und Profimusiker üben regelmässig die einfachen Bewegungsabläufe.
Mit der Mathematik ist es genau so: es hilft nur üben, üben, üben, usw.
Das ist verpönt.
Wann gibt es nicht mehr zu wenig schweizer Ingenieure und Naturwissenschaftler?
Sobald die Primarlehrer ihre Abneigung gegenüber dem Uebenlassen ablegen.
Lieber Herr Müller
Sorry, ich bin der Erste, der Ihnen den Daumen nach unten drückt. In meinem persönlichen Umfeld trifft man vorwiegend Mathematiker, Naturwissenschafter, Ingenieure und jede Menge Lehrer, insbesondere in Mathematik. Von der Primarlehrerin (1. und 2. Schuljahr) über den Mathematiklehrer am Gymnasium (war ich selbst während 13 Jahren) bis zum Mathematik-Professor findet man alles.
Mathematiker sind oft sportlich aktiv, spielen gerne Schach, einige machen Musik. Auch Informatik ist bei ihnen beliebt. Für Technik interessieren sie sich meistens nicht so sehr, allenfalls noch für Naturwissenschaften. Ich selbst bin kein typischer Mathematiker. Deshalb befasse ich mich heute vorwiegend mit meinen Nebenfächern Physik und Volkswirtschaft sowie neuerdings mit der technischen Entwicklung eines nützlichen, der Verkehrssicherheit dienenden kleinen Gerätes für den Einbau in neue Autos. Daneben interessiert mich die Politik und ich werde in Zukunft einen Kalender herausgeben mit (nicht von mir stammenden) fantastischen Fotos und mit meinen Sprüchen zur Verbreitung von zeitgemässem ethischem Denken.
Wenn wir in Zukunft mehr Ingenieure in der Schweiz haben wollen, müssen wir unsere Kinder weniger “gamen” lassen, sondern mit ihnen Baukräne, selbst gebastelte lenkbare Drachen mit faszinierenden Flugeigenschaften und viel Anderes entwickeln. Mathematik gehört dazu. Doch sie ist wie bei Einstein ein notwendiges Werkzeug, welches nicht nur in der Physik sondern heute in vielen Bereichen unbedingt erforderlich ist.
Wenn ein junger Mensch seine Studienrichtung sucht muss er erkennen, dass wenn er Reich werden will und einen rechten Verdienst sucht, muss er Jurist werden oder in die Banken- oder Versicherungswelt gehen aber nicht in die Technik!
Herr Jorns
Danke für den Einwand!
Einverstanden:
“Wenn wir in Zukunft mehr Ingenieure in der Schweiz haben wollen, müssen wir unsere Kinder weniger “gamen” lassen, sondern mit ihnen Baukräne, selbst gebastelte lenkbare Drachen mit faszinierenden Flugeigenschaften und viel Anderes entwickeln. Mathematik gehört dazu.”
Es braucht diese Faszination für das Technische, den “Gwunder” hinter die Kulissen zu sehen und den Wunsch zu gestalten, sonst wird niemand Ingenieur. Aber das genügt nicht.
“Doch sie ist wie bei Einstein ein notwendiges Werkzeug.”
Hier liegt das zweite Problem.
Die Schüler beherrschen dieses notwendige Werkzeug nicht genügend. Es gibt Sportvereine und Musikschulen wo sich die Kinder weiterentwickeln können. Aber es gibt keine ausserschulischen Möglichkeiten Mathe zu lernen. Das muss an der Schule geschehen. Die Basis wird in den ersten Schuljahren gelegt, wenn diese Basis nicht fest steht, ist der Weiteraufbau fast unmöglich. Wenn ein Kind z.B. im Ausklammern nicht sattelfest ist, macht es ständig Fehler beim Vektorrechnen usw., das frustriert und nimmt die Freude an der Mathematik.
Es sind jedoch nicht nur die Gymnasiasten. In den Werkstätten arbeiten viele begabte Mechaniker usw. denen an der Schule der Spass an der Mathematik ausgetrieben wurde. Sie müssten vor einem Gang an die Fachhochschule erst ihre Mathekenntnisse wieder auffrischen.
Die Kunden sitzen nun einmal oft im Ausland. Die bezahlen halt keinen Extrapreis, nur weil ein CH-Ingenieur mehr verdienen will.
Herr Meier, da muss ich ihnen leider wiedersprechen. Ich Arbeite als Ingenieur hauptsächlich im Ausland. Und ich erfahre immer wieder, dass der Kunde bereit ist, Mehrkosten zu akzeptieren, wenn auch die Qualität stimmt. Leider wird durch Bologna und die Europäisierung die Qualität der Ausbildung von Ingenieuren in der Schweiz immer schlechter. Auch nimmt der ursprüngliche Standard durch die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften immer mehr ab. Weshalb soll ich als Kunde für einen schweizer Fachmann bezahlen, wenn dann schlussendlich ein Deutscher oder Franzose usw. auf der Anlage auftaucht.
Es ist auch festzustellen, dass sich die Arbeitsmoral und Arbeitseinstellung immer mehr dem europäischen Niveau angepasst.
Ich arbeite meist immer noch alleine als Generalist beim Kunden. Doch die Tendenz kommt immer mehr, dass für die gleiche Arbeit mehrere unterschiedlich spezialisierte Fachleute geschickt werden müssen.
Der Kunde kauft eine Leistung ein. Nicht mehr und nicht weniger. Erbringt ein anderer die gefragte Leistung billiger, dann wechselt der Kunde. Im Übrigen waren die CH-Arbeitslosen bis zum Euroabsacker nicht die höchsten in Europa und somit absolut Konkurrenzfähig. Das zeigt auch der Job boom in der Schweiz. Wir haben also konkurrenzfähige Löhne in vielen Bereichen. Nur wurde diese Konkurrenzfähigkeit durch Lohnverzicht in den letzten 10 bis 15 Jahren hergestellt. Die Ingenieure selbst, kann ich nicht beurteilen, jedoch wurde bei anderen Richtungen der Naturwissenschaft die Ausbildung in den letzten Jahren zumindest auf dem Platz ZH wesentlich verbessert.
Ich habe oft den Eindruck, dass Generalisten gar nicht gefragt sin. Ausser bei der Projektleitung, die einen Überblick haben müssen. Sonst werden spezialisierte FH-Absolventen eingestellt. Die sind billiger.
Ja liebe Frau Nationalrätin Schneider-Schneiter, auch Ihre Partei wollte den Freien Personenverkehr, damit unsere Studenten noch einfacher ( als wäre das vorher schwer gewesen) im Ausland studieren können ( war auch immer so ein Argument von PFZ-Befürwortern wie Schneider-Ammann). Die Studenten aus den Vertragsländern haben aber dann das selbe Recht bei uns, womit unsere Unis noch stärker als jemals zuvor mit ausländischen Studenten überschwemmt wurden!! Dann über zu wenig Schweizer Ingenieure, Mathematiker, Informatiker und Naturwissenschafter zu jammern, finde ich nicht ganz ehrlich von Ihnen!!
Mann sollte sich halt vorher über mögliche Nachteile Gedanken machen und nicht die PFZ-Gegner als Isolationisten hinstellen!! Den Füffer und s’Weggli kann man einfach nicht haben!! Entweder sind wir ” global ” mit offenen Türen und Fenstern, wo jedermann einwandern und studieren darf, oder dann halt weniger offen, dafür mehr für unsere eigenen Leute verantwortlich!! Aber da wird man ja wieder von den Linken in eine bestimmte Ecke gedrängt wenn man dies zur Debatte bringt…
Und wenn die Wirtschaft natürlich boomt die Bevölkerung rasant wächst, dann werden wir immer an allen Ecken und Enden zu wenig Fachkräfte haben, weil immer noch zu viele unqualifizierte Ausländer einwandern, für die es auch neue Häuser braucht ( Ingenieure) zusätzliche Lehrer für deren Kinder ( Mathematiker), Ärzte, Polizisten,Handwerker, Verkäufer usw. Also bitte mal etwas vernünftiger werden und auf Qualität setzten und nicht mehr auf Quantität!!
Wir haben trotz Personenfreizügigkeit einen angeblichen Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren?
Unter http://www.treffpunkt-arbeit.ch/arbeitgeber/kandidatensuche finden Sie heute 1731 arbeitslose Ingenieurinnen und Ingenieure, sowie 1270 Informatiker.
Die können ihre Stelle aussuchen.
Beim Durchblättern der Liste fällt auf: die sind ja fast alle älter als fünfzig. Keine Chance! Die Konkurrenz aus dem Ausland ist halt billiger.
Die verfehlte Ausländerpolitik kommt nicht nur die Arbeitslosgemachten teuer zu stehen. Denn für die Anderen die (noch) eine Stelle haben, heisst das höhere Sozialbeiträge.
Ingenieur ist nicht gleich Ingenieur, aber ein Bauingenieur oder ein Informatiker der keine Stelle findet, der macht definitiv etwas falsch.
Hans Meier, erklären Sie mal den Arbeitslosen was sie falsch machen.
Auf jeden Fall können Informatiker und Ingenieure nicht als willenschwach oder so etwas bezeichnet werden. Das anspruchsvolle ETH/UNI/HTL-Studium haben sie erfolgreich abgeschlossen.
Oder ist es nicht so, dass ältere nicht mehr 110% produktive Arbeiter durch Neuzuzüger ersetzt werden?
Man kann als Arbeitsloser alles richtig machen und trotzdem keine Stelle finden. Aber ganz sicher nicht als Informatiker. Da sind mehr Stellen offen als Bewerber vorhanden.
Leider werden nicht mehr zu 110% produktive Arbeiter entlassen. Da Unternehmen keine Sozialinstitutionen sind. Wer da etwas anderes sagt, der ist dem Gutmenschentum verfallen. Und der wird bei uns leider verhöhnt.
Unter dem Begriff Informatiker gibt es ca 20 Fachrichtungen: Systemtechnik, Support, Applikationsentwickler, Webdesigner, usw. Die Fachrichtungen werden ebenfalls unterteilt, so gibt es für Applikationsentwickler mehrere Programmiersprachen, in der Systemtechnik mehrere Betriebssysteme…ect…ect…ect….
Der Mangel an Fachkräften ist real, jedoch nicht die Bereitschaft Fachkräfte für den speziellen Bereich auszubilden, Fusionen einzugehen oder Fachkräften mit Motivatoren die Arbeit schmackhaft zu machen.
Siehe Swiss ICT
Das viele Arbeitsplätze an Ausländer vergeben werden müssen stimmt sicher. Nur könnten wir wesentlich mehr Arbeitsplätze mit Einheimischen besetzen, würden wir diese Leute ausbilden. Seit Jahren werden Ärzte und Pflegepersonal importiert, obwohl wir den Bedarf zu 100% selbst mit Einheimischen decken könnten. Wir bilden nur einen Bruchteilt der Interessierten aus. Tiefe Steuern haben aber Priorität.
Zweitens könnten massiv mehr Frauen beschäftigt werden. Das verhindert jedoch die fehlenden Tagesstrukturen für die Kinder. Zweitens werden Frauen gerade in den Naturwissenschaften von den Arbeitgebern massiv benachteiligt, indem ihnen nichts zugetraut wird und sie nicht einmal zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden.