Der Onlinehandel ist seit Jahren ein boomendes Geschäft. Es wird dabei nicht nur innerhalb der Schweiz, sondern auch bei Unternehmen aus dem Ausland bestellt. Kein Wunder, das Seiten wie Alibaba, Wish und Taobao auf dem Vormarsch sind. Hier gibt es wirklich alles zu finden und das zu günstigen Preisen. Im Jahr 2018 haben die Schweizer 33 Millionen Euro in Kleinwarensendungen aus dem Ausland investiert und davon war mehr als zwei Drittel aus China.
Lokale Onlineversandhäuser wie Galaxus und Microspot leiden unter diesen Geschäften und betrachten den Markt sehr kritisch. So hat China zum Beispiel auf Grund seines Status ein Entwicklungsland zu sein, günstigere Posttarife. Pakete sind des Weiteren oft nicht richtig oder gar überhaupt nicht deklariert, um somit den ZollZölle sind Abgaben an den Staat die beim Transport eines Gu... zu hintergehen. Das soll sich nun ändern. Der Bundesrat will diverse Maßnahmen starten, um die Pakete gezielt unters Auge zu nehmen. Das bedeutet verstärkte Kontrollen durch mehr Einsatzkräfte und Röntgenanlagen, die in das Paket hinschauen können. Somit kann überprüft werden ob sich in dem Paket wirklich befindet, was auf der Verpackung angegeben ist.
Versender ist bei Alibaba und vielen anderen Plattform nicht immer direkt der Seitenbetreiber, sondern viele private Händler, die nur die Plattform benutzen, um dort ihre Artikel zu verkaufen. Dies gibt es auch bei Amazon. Hier werden Artikel in allen Kategorien verkauft und auch gebrauchte Artikel angeboten. Die Absender kommen von überall und die Vereinheitlichung ist sehr schwer. Der Schweizer Bundesrat will daher eine Einheitliche Regelung für alle Onlinehändler aus dem Ausland. Das betrifft natürlich nicht europäische Onlinehändler aus dem Bereich gebrauchte Artikel.
Bereits im Jahr 2018 hat der Schweizer Bundesrat ein Gesetz erlassen, welches Unternehmen mit einem Umsatz von über 100.000 Franken pro Jahr hat, zur Mehrwertsteuerzahlung zwingt. Als Reaktion darauf hat Amazon den Verkauf in die Schweiz abgebrochen. Dennoch sind die Amerikaner an einer Lösung interessiert, die für beide Parteien annehmbar ist. Wie genau sich die neuen Pläne umsetzen lassen ist daher noch ungewiss. Daher hält sich die Schweizer Post derzeit noch zurück, denn hier weiß niemand wie dieser Mehraufwand durchgeführt werden soll und ob es tatsächlich etwas ändert.
Die EU ist bereits in Verhandlungen mit Alibaba und versucht ein Abkommen zu finden, in dem der Versandhändler bereits vorab über die diversen Lieferungen informiert und Auskunft über den Inhalt des Päckchens gibt. Die Schweiz hofft ähnliche Abkommen übernehmen zu können. Derzeit werden nur sehr wenige Stichproben gemacht. Damit lässt sich der Staat jedes Jahr Millionen an Steuereinnahmen entgehen und es verhindert einen fairen Handel für lokale Anbieter.
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Kommentare anzeigen Hide commentsIst China noch ein “Entwicklungsland”? Die Realität sagt nein, auch wenn der Gesamtwohlstand pro Person noch nicht unbedingt vergleichbar ist.
Aber internationale Vereinbarungen/Abkommen lassen sich erstmal erlassen nur schwer ändern, v.a in Zeiten wo wieder “my country first” vorherscht.
Globalisierung & Neoliberalismus sind halt keine Einbahnstraße.
Das müssen auch einmal die bisher geschützten Generalimporteure lernen.
Ein paar Grosse wie Coop & Migros etc. haben sich beinahe alles einverleibt. Und nun sehen sie ihre Felle davon schwimmen, weil der Konsument halt auch selbst importiert und schreien nach staatlichen Regulierungen.
Passt ja wunderbar zur neoliberalen FDP.
Auf ihren Wahlkampfplakaten heisst es:
“Die Schweiz will weiter” Könnte auch heissen “Die Schweiz will weiter – bis in den Abgrund”
Dort landet man nämlich gar nicht so selten, wenn man die Grenze nicht mehr sehen will oder kann.
Dann:
“Die Schweiz will weiter, machen wir die Zugänge zu WELTWEITEN Märkten möglich”
Ja, dann kann es eben passieren, dass den Generalimporteuren und Großverteilern oben geschriebenes passiert.
Und dann reiben sich die FDP’ler die Augen, wenn es in den Städten dann Lädelisterben gibt.
Traditionsbäckereien machen pleite, weil sie gegen die Schnell – Aufbackprodukte aus Osteuropa und gar Singapore keine Chance mehr haben. Nur ein Beispiel.
Aber Hauptsache “Die Schweiz will weiter, machen wir die Zugänge zu WELTWEITEN Märkten möglich”
Und der Grossteil der Schweizer kämpft dann in Zukunft gegen prekäre Arbeitsbedingungen, keine geregelten Arbeitszeiten mehr und Löhne die kaum zum Leben in der Schweiz ausreichen.
Aber Hauptsache die Schweiz kommt vorwärts, bis in den Abgrund!
> Globalisierung & Neoliberalismus sind halt keine Einbahnstraße. Ein paar Grosse wie Coop & Migros etc. haben sich beinahe alles einverleibt. Und nun sehen sie ihre Felle davon schwimmen, weil der Konsument halt auch selbst importiert und schreien nach staatlichen Regulierungen.
> Passt ja wunderbar zur neoliberalen FDP.
Das Problem ist eher nur, dass sich die MIGROS sicher nicht zur neoliberalen FDP zählt, und COOP wahrscheinlich auch nicht. Und schon gar nicht VOLG mit seinen Baumärkten, wo auch alles Billige aus China in den Gestellen steht, was den Einzelhandel um seine Existenz bringt.
So einfach ist es daher nicht. Aber die gleichen Bauern, die ihre Existenz vom Bund sichergestellt und garantiert sehen wollen, verdienen natürlich auch ihren Teil daran, wenn ihre eigenen Märkte florieren. Und da sie selber weder Velos, noch Rasenmäher oder Grills selber produzieren, nur um ein paar Beispiele zu nennen, interessiert es sie auch nicht, ob dadurch andere Einzelhandels-Betriebe in ihrer Existenz gefährdet werden, sie haben ja ihr Einkommen, und ihren weithin geschützten Markt.
Und schon deshalb wird es in relativ kurzer Zeit in Dörfern bestenfalls noch Pizza und Kebap in den Läden geben, wo früher einmal handwerkliche Betriebe ansässig waren, die sich auch durch Handel mit über Wasser hielten. Wie überall sonst auf der Welt, wo der sogenannt freie Markt ansässig ist. Und das Volk kauft dort ein, wo es am scheinbar billigsten ist, denn mit Pizza und Kebab kann man ja auch nicht so viel verdienen, um gute Löhne zahlen zu können. Und der geleaste BMW oder Benz kostet ja auch was, stellt aber auch viel mehr dar, als nur ein kleiner Cinquecento …
Mit der ultraliberalen FDP aber hat all das recht wenig zu tun. Es ist eher das Resultat des globalen Marktes, von welchem wir doch Alle so profitieren, weil wir uns so technischen Luxus leisten können, den uns sonst nicht zu diesen Preise gäbe.
Es ist der Mensch, und nicht die FDP, der entscheidet, wo und was er kauft. Und schon deshalb gibt es kein Zurück, denn wenn es um Geld geht, sind wir uns Alle die Nächsten. Und wie näher wir Europa kommen, desto stärker sind wir dieser Situation auch ausgesetzt. Aber den Fünfer und das Weggli gibt es halt nicht, FDP hin oder her …
Nun ja, unsere Industrie und auch diejenige der westlichen Welt hat ihre Fertigung und das industrielle Wissen und können nach Asien ausgelagert und wir müssen nun wohl oder übel unsere Produkte von dort beziehen, entweder direkt oder über die Kaufmärkte hier. Jammern hilft da nichts, wie haben uns da selbst hineinmanövriert.
Solange internationale Organisationen bestimmen, wie z.B. die OECD und andere, dass wir Aufträge international Ausschreiben und die billigste Offerte zu berücksichtigen haben, werden unsere Industrien immer den Kürzeren ziehen, darum will die Politik und diese internationalen Organisationen, die EU und andere unser Lohnniveau auf das der übrigen Welt hinunterdrücken. Längerfristig wird ihnen dies auch gelingen, weil Politik und andere es wie beim Rahmenabkommen als sehr wichtig für unsere Wirtschaft sehen.
Herr Jacob
Ich meine Coop und Migros haben sich schon längst vom genossenschaftlichen Denken verabschiedet und waren lange Zeit nur noch auf Expansion aus. Und nun müssen sie einige Federn lassen.
Die FDP hat sehr wohl ihren Anteil daran, der Rotarier Schneider – Ammann wollte ja auch die Landwirtschaft vollständig der Globalisierung unterwerfen. Dann haben wir noch mehr genmanipulierte Nahrungsmittel von verseuchten Böden und noch mehr Produkte aus der Massentierhaltung mit viel Antibiotika Einsatz auf dem Tisch. Es ist alles sehr widernatürlich!
“Resultat des globalen Marktes, von welchem wir doch Alle so profitieren, weil wir uns so technischen Luxus leisten können, den uns sonst nicht zu diesen Preise gäbe.”
Die Frage die sich stellt ob dieser technische Luxus tatsächlich so wichtig ist dass es sich lohnt dafür vieles andere, wichtigere zu opfern?
Z.B ein gut bezahlter Arbeitsplatz mit guten Arbeitsbedingungen und mit Zukunft wo man sein Leben auch planen kann und ein guter Sozialstaat wo man auch im Alter gut leben kann sollten doch noch wichtiger sein?
Irgendwann geht die Rechnung “Ich möchte möglichst viel verdienen und möglichst wenig bezahlen” nicht mehr auf.
Wie schon Heiner Geissler sagte: “Die Gier nach Geld hat den Leuten das Hirn zerfressen”
Die Schweiz kommt dann so schon vorwärts, nämlich in den Abgrund.
> … die EU und andere unser Lohnniveau auf das der übrigen Welt hinunterdrücken.
Das ist doch absolut klar, und auch logisch, denn selbst eine Nivellierung nach oben würde doch absolut keinen Sinn machen, sondern bestenfalls nur die Inflation anheizen. es wird uns so gehen, die seinerzeit den USA, als der Dollar noch steinharte 4.30 sFr. wert war. Und ich habe es hauteng miterlebt, wie der Greenback erst auf ungefähr 2.50 runterkam, um sich in der letzten Konsequenz um einen Stutz rum einzupendeln.
Für uns war es damals ein riesiger Vorteil, denn unsere Produkte wurden für uns so immer preiswerter. Aber im Gegensatz zu den USA haben wir keinen riesigen Binnenmarkt, und wenn dann einmal das Spekulative mit dem CH-Franken ein Ende findet, zum Beispiel deshalb, weil alles nur noch über Kryptowährungen läuft, dann werden wir wohl mit dem Problem konfrontiert sein, dass Importe mit gewaltigen Preisaufschlägen verbunden sein werden.
Zumindest, wenn wir unser Inland-Preisgefüge halten könnten, lohn- und zins-mässig, den sonst wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis die guten Zeiten wohl endgültig der Vergangenheit angehören würden. Wir waren und sind es ja gar nicht selber, unser Wohlstand beruht bis dato auf der Tatsache, dass wir zwei Kriege unbeschadet überstanden, und für andere Länder, und Leute, als relativ sicherer und stabiler Hafen taxiert wurden und bis dato werden.
Sollte daher der Weltfrieden irgenwann eintreten, oder sonst einfach nichts mehr passieren, wäre das für uns mit Sicherheit nur ein Nachteil. Zu all den Anderen, wie wir uns selber und freiwillig aufbürden, um als Mustervolk dazustehen. Auch wenn unsere Wiesen und Felder ja bereits viel stärker vergiftet sind als die in Südamerika, ich wenigstens sehe auf dem Brunegger/Möriker Feld längst schon keine Vögel mehr, da’s nichts mehr für sie zu fressen gibt, was früher noch im und auf dem Boden so alles lebte.
Alibaba aber ist daran nicht schuld. Und eigentlich auch sonst niemand, aus den Ländern, wie wir immer nur kritisieren. Und wir sind ja auch keine Vorbilder für Andere, ausser vielleicht im Schönschnorren, und so tun als ob. Und so bleibt uns halt auch keine andere Wahl, ausser die Zeit noch zu geniessen, die uns noch bleibt.
Ein Vorteil, bereits schon zum alten Eisen zu gehören, und die Jungen, die ja heute schon glauben, alles viel besser zu wissen, müssen halt dann selber sehen, wo sie bleiben.
Bei mir im “Dorf” gibt es schon längst keinen Dorfladen mehr. Im Nachbardorf ist der Volg und rundherum sind Aldi, Lidl, Coop, Migros,…..
Es gibt nur noch Kindergarten +Schulen bis 6. Klasse, alles andere ist in anderen “Dörfern” oder Städten angesiedelt.
Die Post wurde durch eine Agentur in der Landi ersetzt. Wieso nicht, wenn man jederzeit im Internet einkaufen kann oder in die nächste Stadt reisen kann?
Bauern gibt es kaum noch und die Arbeitsplätze sind leicht über Bahn, Bus, Auto in einer Stunde oder zwei Stunden erreichbar.
Die Globalisierung ist hier also zu 100 % angekommen.
8. September 2019
“Gleich lange Spiesse im Onlinehandel” war der Titel eines Postulats von 2017: Die Zollabwicklung sollte so angepasst werden, dass einheimische Onlinehändler gegenüber ausländischen keine Nachteile zu gewärtigen hätten.
Der Verband des Schweizerischen Versandhandels hat in dieser Zeit mit verschiedenen Vertretern des Onlinehandels, mit der Zollverwaltung aber auch mit der Post das Thema immer wieder durchdiskutiert und nach Lösungen gesucht.
Jetzt liegt ein Bericht der Eidgenössischen Zollverwaltung vor: Keine der vorgeschlagenen Massnahmen bringt jedoch eine schnelle Lösung. Alle Massnahmen zusammen führen aber mittelfristig zu einem Zustand, von welchem man dann irgendwann behaupten kann, dass die Spiesse etwa gleich lang seien.
Nach:
vsv-versandhandel.ch/news/gleich-lange-spiesse-im-onlinehandel/
Der Berg hat eine Maus geboren.