Die Schweiz ist seit langer Zeit ein beliebter Arbeitsort für ausländische Arbeitnehmer, verlor aber in den letzten Jahren an Nachfrage aufgrund von erschwerter Arbeitserlaubnis. Nach einer Studie zum internationalen Arbeitsmarkt konnte ermittelt werden, dass das Land derzeit Platz 8 der Rangliste besetzt.
Im Vergleich zum Jahr 2014, als die letzte Ausgabe der Studie veröffentlich wurde, verlor das Land 3 Rangplätze in Bezug auf Arbeitsnachfrage ausländischer Arbeitskräfte. Demnach steht die Schweiz nun auf dem achten Platz hinter den USA, Deutschland und Kanada. Die Statistik zeigt, dass besonders bei den Chinesen, US-Amerikanern und Russen, sowie auch bei Italienern und Deutschen, das Interesse an einem Job in der Schweiz stark abgenommen hat.
Boston Consulting Group, The Network und JobCloud zeigen in der Studie „Decoding Global Talent“, dass die Schweiz trotz allem eine Erhöhung des Lebensstandards für Arbeitende aus dem Ausland bietet. Das Land hat eine hohe Lebensqualität und daher auch hohe Lebensstandartkosten. Dafür werden aber auch hohe Löhne ausbezahlt, worauf starke Nachfrage entsteht.
Grund für den Nachfragerückgang an schweizerischen Arbeitsplätzen von ausländischer Seite ist eine erschwerte Arbeitserlaubnis. Mehrere Faktoren spielen dabei Rolle. Aufgrund von Herkunftsland, Fähigkeiten und Ausbildung wird entschieden, ob die Person aus dem Ausland eine Arbeitserlaubnis erhält. Bürger aus der EU oder der EFTA dürfen sich drei Monate in der Schweiz aufhalten, um eine Arbeitsstelle zu finden. Staatsangehörige aus allen anderen Ländern müssen bereits vor der Anreise über einer Arbeitsbewilligung und einem Arbeitsvertrag verfügen. Die Arbeitsstellen selbst werden nur sehr kritisch vergeben und sich demnach nicht leicht zu finden.
Parallel haben auch die Bürger aus der Schweiz den Anreiz verloren, im Ausland zu arbeiten. Während 2014 sich noch 77% dazu erklärten den Wunsch zu haben in anderen Ländern zu arbeiten, waren es 2018 nur mehr 60%. Auch dies konnte aus der Studie hervorgehoben werden. Da spielt natürlich auch der Kostenfaktor mit. Der Umzug und das Mieten von Wohnraum sowie enventuell Lagerraum ist kostspieliger als in anderen europäischen Ländern.Es sind meist die jungen Bürger, welche das Interesse haben, im Ausland Arbeit zu suchen und neue Erfahrungen zu sammeln. Deutschland steht dabei nicht an erster Stelle. Erst nach den USA und Kanada wird Deutschland als Wahl genommen.
(366.139 Arbeit nehmende und Arbeitssuchende aus 197 Ländern wurden bei der Studie „Decoding Global Talent“ befragt. Getätigt wurde dies in den ersten Monaten von 2018)
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Kommentare anzeigen Hide commentsIch denke, dass jeder Mensch im Erwerbsfähigen Alter (aber auch Studenten), sich “auf Wanderung” begeben sollten. Dies, um andere Länder und deren Lebensweise kennen zu lernen. Es erweitert den Horizont. Neue Kontakte zu knüpfen und vielleicht auf ganz neue Ideen für die berufliche Zukunft zu kommen, kann ein Resultat sein von einem Auslandaufenthalt.
Das gilt auch für alle jene, welche in die Schweiz kommen um zu arbeiten oder zu studieren.