Wirtschaftmigranten frühzeitig abfangen – Migrantenhilfslager der Schengenstaaten in Nordafrika einrichten
Zehntausende von Bootsflüchtlingen drängen über das Mittelmeer Richtung Europa. Dieser Migrationsdruck an der südlichen und südöstlichen Schengen-Aussengrenze wird so schnell auch nicht abnehmen. Gerade die letzte Etappe über das Meer ist eine der gefährlichsten für die Migranten. Durch die hohe Zahl der Personen stossen die betroffen Staaten und Gesellschaften an ihre Grenzen. Weiter erschweren die vielen «Wirtschaftsflüchtlinge» eine rasche Separierung und Aufnahme der an Leib und Leben bedrohten Flüchtlinge in den Schengenstaaten.
In aufwändigen Verfahren muss nach der Ankunft der Wirtschaftmigranten in Europa ihre Herkunft rekonstruiert werden. In einem für beide Seiten ernüchternden Prozess wird anschliessend den Personen aufgezeigt, dass ihre Mühen sinnlos waren und ihnen in Europa nicht das versprochene Paradies winkt.
Die Mitglieder des Schengener Abkommens sollten unter UNO-Mandat in Nordafrika Hilfslager für Wirtschaftsmigranten einrichten um die Personen frühzeitig zurückführen zu können und sie so auch kriminellen Schleppern stärker zu entziehen.
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Kommentare anzeigen Hide commentsHallo Herr Kweitel
Schön, dass auch die BDP zu diesem Thema nicht schweigen kann. Aber leider vermisse ich auch bei Ihrem netten (und sehr klein geschriebenen!) Vorschlag die Realitätsnähe.
Ja, rein technisch liesse sich so etwas schon einrichten was Sie vorschlagen. Und es wäre für uns auch bequem, man müsste nämlich das ganze Elend nicht mehr direkt anschauen – es wäre dann so schön weit weg….!
Die Realität sieht aber ein bisschen anders aus:
Sie möchten in Nordafrika solche Massenlager einrichten? Lassen wir uns mal schauen wo.
Da hätten wir zum Beispiel in Libyen. Ach nein, das geht nicht, denn da ist ja Bürgerkrieg.
Dann halt in Ägypten. Hmm… da haben wir wieder eine Militärdiktatur. Geht darum auch nicht wirklich.
Dann halt in Tunesien. Die werden sich sicher freuen darüber. Denn das gibt ein gutes Bild für die wenigen Touristen ab, die noch kommen.
Und Algerien wäre auch noch ein toller Standort für ein solches Lager. Die haben nämlich ihre letzten innenpolitischen Krisen wunderbar verarbeitet. Und sie freuen sich sicher, die Probleme der Kolonialmächte von damals wieder zu lösen.
Aber der König von Marokko könnte man sicher für sowas gewinnen. Mit viel Geld. Und wenn er denn mal Zeit hat und er nicht gerade in der Westsahara für Ordnung sorgen muss….
Sie sehen, ich finde Ihren Vorschlag sehr gut.
Vor allem die praktische Umsetzung dürfte sehr einfach zu machen sein….!
I like!
Sehr gehrter Herr Wolf
Gerne antworte ich auf Ihre Fragen:
1. Flüchtlingslager welche nicht der Kontrolle des Gastgeberlandes unterstehen, sind keine Seltenheit. Die gab es schon und gibt es auch heute.
2. Ja, Algerien dürfte aus historischen Gründen Bedenken haben, solche fremdkontrollierten Lager zu akzeptieren. Vor allem Tunesien würde eine solche Hilfe sicher begrüssen. Die Maghrebstaaten sind selber ja auch betroffen von den sie durchquerenden Migrationsströmen. Ausserdem ist es für die Migranten selber unerheblich, ob das Lager in einem demokratischen oder autoritären Staaten liegt.
Zuerst müssen diese Länder willens und fähig sei, fremdfinazierte Flüchtlingslager von unbestimmter Dauer zu akzeptieren.
Da haben Sie recht. Diese Länder sind aber auch selber von den Migrationsströmen durch ihr Land negativ betroffen. Es besteht also ein Eigeninteresse.