Erstmals seit 60 Jahren musste sich der Bundesrat wieder mit der Geldschöpfung befassen. Anlass waren insgesamt fünf Interpellationen von Geri Müller (Grüne/AG) und Lukas Reimann (SVP/SG) zur Geldschöpfung, zum fraktionalen Reservesystem, den Folgen für die Realwirtschaft und dem Verbleib der schweizerischen Goldreserven.
Hintergrund der Mitte März eingereichten Interpellationen ist die private, unbare Geldschöpfung durch die Banken, aus der der überwiegende Teil des in der Schweiz umlaufenden Geldes stammt. Entgegen landläufiger Meinung verleihen die Banken bei der Kreditvergabe nicht das Geld der Sparer – diese behalten es nämlich –, sondern schöpfen neues, unbares Geld.
Diese Form der Geldschöpfung ist mit enormen Risiken verbunden, die mit der Finanzkrise nun ins öffentliche Bewusstsein rücken und auch politisch thematisiert werden. Aber anstatt auf die Fragen der Interpellanten einzugehen, serviert sie der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... in seinen Antworten vom 24. April mit einer Mischung aus Phrasen, Missverständnissen und Ignoranz ab.
Sie zeigen, dass der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... der Finanzkrise und ihren tieferliegenden Ursachen nicht nur tatenlos gegenüber steht, sondern es sogar ablehnt, genauer hinzuschauen. Wenn die Krise voll zuschlägt – das wird sie! – und wir unsere geldpolitische Souveränität verlieren, ist dieses Papier ein Rücktrittsgrund. Nur: Antworten auf Interpellationen tragen keine Unterschriften. Es wird wieder niemand gewesen sein, der von allem nichts gewusst hat.
Mehr dazu sowie alle Interpellationen und die Antworten des Bundesrates im Volltext: «Das wird zum Rücktrittsgrund»
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Kommentare anzeigen Hide commentsVielen Dank Hr Pfluger dass Sie sich mit der Sache befassen.
Sie haben auf Ihrer Seite http://www.christoph-pfluger.ch etliches dazu geschrieben. Das hab ich teilweise mal angeschaut.
Anlässlich der Finanzkrise 2007/2008 hab ich mich mit der Thematik befasst was denn die Systemfehler im Finanzsystem sind. Und kluge Köpfe haben einen wichtigen Systemfehler eruiert: die Geldschöpfung.
Es ist einfach totaler Unsinn so wie es heute ist. Den Gewinn im heutigen System ziehen die Privatbanken. Die Finanzwissenschaft nennt den Gewinn der Banken aus der Sichtguthabenschaffung Seigniorage. Der Gewinn daraus geht an die Privatbanken
Ein weiterer Blödsinn der Geldschöpfung/Kreditvergabe am Beispiel Griechenland:
Griechenland braucht Geld. 5 Milliarden. Macht eine Anleihe. Ja bei wem ? Bei den Privat-Banken. Dieses Anleihe/Bankenkonsortium mit mehreren Banken (können 10, 20 oder mehr Banken sein) sagt: Griechenland Du bist ein schlechter Schuldner. Du zahlst uns 10 Prozent Zins. N i c h t Griechenland bestimmt den Zins !
Dann zahlt Griechenland aus Steuergeldern ! den Privat-Banken die 10 % Zins. Ein Unsinn. Weil fast überall auf der Welt in allen Ländern hat der Staat das Geldschöpfungsmonopol. Also kann eine Nationalbank (in der EU ist es die EZB) doch den Griechen das Geld direkt geben und selbst den Zins festlegen. Warum muss da eine Privatbank verdienen? So ein Quatsch.
Auch in der Schweiz werden alle Anleihen von Gemeinde/Kanton/Bund von Privatbanken in einem Anleihe/Bankenkonsortium herausgegeben und mit meinen Steuergeldern den Banken der Zins bezahlt.
Die Nationalbank kann doch das benötigte Geld für die Anleihe selbst “drucken” und das Geld z.B. dem Bund zur Verfügung stellen für einen festzulegenden Zins.
Also man müsste die Privatbanken entmachten und der Nationalbank das Monopol der Geldschöpfung überlassen. Das ist jetzt nicht der Fall denn wie gesagt die Privatbanken schöpfen auch Geld und machen Gewinn mit Seigniorage.
Bund/Kantone/Gemeinden zusammen haben etwa 225 Mia Schulden.
Diesen Unsinn kann man mit einer Vollgeldreform beheben.
Der grosse immanente Systemfehler im weltweiten Finanzsystem könnte behoben werden.
(Ausser in islamisch/Arabischen Ländern da diese Zins usw nicht kennen sind die vom Problem nicht betroffen).
siehe was ist ein Banken-Konsortium http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/anleihekonsortium/anleihekonsortium.htm
Monetäre Modernisierung http://vollgeld.ch/
Interpellation von Geri Müller (Grüne) Im Nationalrat betreff Geldschöfung http://www.parlament.ch/d/suche/seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20123305
http://www​.parlament.ch/d/suche/seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20123306
Reform der Geldschöpfung – Wiederherstellung des staatlichen Geldregals durch Vollgeld http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/huber/
Geldschöpfung in öffentlicher Hand http://www.monetative​.de/
Huber, Joseph; Robertson, James Geldschöpfung in öffentlicher Hand
http://www.soziologie.uni-halle.de/huber/geldschoepfung.html
Eine neue Geldordnung http://www.heise.de/tp/artikel/36/36329/1.html
Monetäre Modernisierung Zur Zukunft der Geldordnung http://www.metropolis-verlag.de/Monetaere-Modernisierung/792/book.do
Zitat Vollgeldreform/Monetative – Joseph Huber:
“Worum geht es? Kurz gesagt: Huber schlägt vor, Geldschöpfung und Kreditvergabe voneinander zu trennen. Die privaten Banken sollen Kredite vergeben, aber nicht mehr selbst das Geld dafür schöpfen dürfen. Dies soll allein einer unabhängig gestellten Zentralbank vorbehalten sein. Die Banken müssten fortan ihre Kreditvergabe im Wesentlichen aus den bei ihnen angelegten Spargeldern finanzieren. Viele glauben ja irrtümlicherweise, das sei bereits heute der Fall.”
Im übrigen wäre die Beseitigung dieses Systemfehlers ein kleiner Baustein beim überwinden des Kapitalismus. Die SP hat wohl fast als einzige Partei (vielleicht auch andere) erkannt dass man Fehler die tief im System stecken beseitigen muss wenn sie gewaltig stören (siehe Finanzkrise uswuswuswu).
Vielleicht gründen wir bald einen eigenen Staat mit eigener Bank und eigener Währung. Ohne Zins und nach nachhaltigen Kriterien. Mit eigenen Wirtschaftszweigen. Das ist ein Naturrecht, von welchem auch die Kosovaren Gebrauch machten.
Wie schnell es wohl ginge, bis die Schweizer Banken und andere Unternehmen ebenfalls nachhaltig geschäften müssen?
Wir sind extrem grosszügig. Aber jetzt haben wir die Schnauze voll!
http://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/mit-occupy-und-politik-zu-einem-nachhaltigen-finanzplatz-/
Nicht nur die Art der Geldschöpfung macht mir Sorgen sondern auch der Aufbau unserer Banken: riesige Gebilde mit unbekannter innerer Struktur. Das wäre mir gleich, wenn sie Staubsauger oder Konfetti produzieren würden. Aber sie stehen an den Schalthebeln der Macht der gesamten Wirtschaft.
Wie wäre es, wenn man alle Banken zerlegen würde? In:
Das klassische Spar- und Kreditgeschäft, getrennt in Schweiz und Ausland
Die Vermögensverwaltung für Bürger unproblematischer Staaten
Die Vermögensverwaltung für Bürger problematischer Staaten, z.B. USA
Eine Gesellschaft für alle Fonds, die von der ursprünglichen Bank herausgegeben wurden
…
Es geht nur um eine übersichtliche und sichere Neuorganistion der Banken. Denn alle diese Bereiche können in einer Muttergesellschaft zusammen gefasst werden. Aber so, dass sie unabhängig von einander und von der Muttergesellschaft Konkurs gehen können ohne sich gegenseitig mit in den Abgrund zu stürzen.
Für das Spar- und Kreditgeschäft würde gelten, im Gegensatz zu heute:
Jeder Franken Kredit muss durch einen Franken Sparguthaben bzw. Eigenkaptial gedeckt sein.
Ueberschüssiges Eigenkapital darf nur sicher angelegt sein.
Ist leider so, über dieses Thema wird viel zu wenig gesprochen. Z.b. Kaufen Organisationen/Banken usw. mit Gratisgeld faktischem 0% Zins, Land auf um dieses z.b. nach 10 Jahren für den 5 fachen Preis an die Sparer zu verkaufen von denen Banken Geld bekommen haben.
Jeder sollte sich heute möglichst hoch verschulden damit er überhaupt eine Chance hat sein gespartes Guthaben retten zu können.
Wer sich nicht verschuldet wird durch die hohe Inflation von seinem gesparten Kapital nicht mehr viel haben.