Die Ma­na­ged Care Vor­lage weist zwei grosse Nach­teile auf:
*  sie ver­teu­ert die Ge­sund­heits­auf­wen​­dun­gen für die Bevölkerung in dünner be­sie­del­ten Ge­bie­ten und
*  sie wen­det sich gegen die klei­nen Krankenkassen.

Mehre​re Aerzte bilden zusammen ein “integriertes Versorgungsnetz”, das einerseits den Zugang zu allen Leistungen der obligatorischen Krankenversicherung sicherstellt und andererseits Budgetverantwortung übernimmt.
Jede Krankenkasse schliesst mit jedem “integrierten Versorgungsnetz” einen Vertrag ab. Die finanziell günstigere Situation bezüglich Selbstbehalt und Franchise tritt nur für Patienten ein, die sich an ein “integriertes Versorgungssystem” wenden.

In ländlichen Gegenden und Bergebieten stösst die Bildung von “integrierten Versorgungsnetzen” auf Schwierigkeiten. Der Zugang zu allen ärztlichen Leistungen führt zu Netzwerken, die sich über grosse Gebiete erstrecken. Der Patient hat keine Wahl, denn es gibt in der Umgebung kein oder nur ein solches “Versorgungsnetz”, das wahrscheinlich mit seiner Krankenkasse keinen Vertrag hat. Zudem ist kein Arzt (Landarzt, Hausarzt) verpflichtet, einem “Netzwerk” anzugehören.
In dünner besiedelten Gebieten werden prozentual mehr Patienten einen höheren Selbstbehalt und höhere Franchisen bezahlen als in Agglomerationsgebiete​n. Wer dem ausweichen will, muss über weite Strecken reisen, was zu unnötigen volkswirtschaftlichen​ Kosten führt.

Insgesamt werden sich in der Schweiz ein bis zweitausend “integrierte Versorgungsnetze” bilden. Ueber sechzig Krankenkassen müssten demnach je über tausend Verträge ausarbeiten, abschliessen und pflegen.
Kleinere Kassen werden sich aus dem flächendeckenden Geschäft zurückziehen und die Verträge auf die Agglomerationen konzentrieren. Das zwingt Patienten zum Kassenwechsel und führt zu Mitgliederverlust.
Längerfristig führt das durch Uebernahmen zu immer weniger, dafür grossen Krankenkassen, das heisst zu einem Krankenkassen-Oligopo​l mit allen negativen Wettbewerbswirkungen.​

 

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