Am 17. Juni 2012 stimmen wir über die jüngste KVG-Revision, kurz die „Managed Care“ Vorlage ab. Worum geht es? Die Leistungen im Gesundheitswesen sollen optimiert werden, indem integrierte Versorgungsmodelle gefördert werden. Mehr Ärzte sollen sich zu so genannten integrierten Versorgungsnetzen zusammen schliessen und die Versicherten sollen sich vermehrt solchen Netzen anschliessen. Die Ärztenetzwerke müssen den Zugang zu allen Leistungen der obligatorischen Krankenversicherung gewährleisten. Die Patienten werden von ihrem frei gewählten Arzt im Versorgungsnetz betreut und entsprechend werden die Behandlungen koordiniert und überwacht. Diese freiwillige Einschränkung der freien Arztwahl je nach Situation oder Lust und Laune wird heute bereits durch niedrigere Prämien kompensiert.
Neu mit der „Manage Care“ Vorlage soll auch der SelbstbehaltDer Selbstbehalt ist ein Prozentsatz mit dem sich ein Versic..., der nach vollständiger Bezahlung der FranchiseDie Franchise bezeichnet einen Betrag, bis zu dem ein Versic... in Abzug gebracht wird, reduziert werden. Dieser soll zukünftig jährlich 10% bis maximal CHF 500 betragen. Heute beträgt der maximale SelbstbehaltDer Selbstbehalt ist ein Prozentsatz mit dem sich ein Versic... für alle, unabhängig vom Versicherungsmodell, 10% bis maximal CHF 700.-. Alle Versicherten, die bereits heute ein Hausarztmodell haben, in Graubünden Grisomed, oder eines abschliessen werden, profitieren in Zukunft auch finanziell von dieser Gesetzesrevision, da der maximale SelbstbehaltDer Selbstbehalt ist ein Prozentsatz mit dem sich ein Versic... reduziert wird. Das Versicherungsmodell ohne Einschränkung des Leistungserbringers bleibt erhalten. Der SelbstbehaltDer Selbstbehalt ist ein Prozentsatz mit dem sich ein Versic... wird künftig aber leicht erhöht. Dieser soll jährlich 15% bis maximal CHF 1000.- betragen. Jeder einzelne Patient, der sich aus welchen Gründen auch immer, nicht einem Hausarztmodell und somit einer koordinierten Behandlungsweise anschliessen will, hat für seine vollkommene freie Arztwahl höchstens jährliche Zusatzkosten von CHF 300.-. Dieser Betrag ist angesichts des Angebotes sicher nicht übertrieben.
Die „Managed Care“ Vorlage sieht darüber hinaus weitere wichtige Änderungen vor. So soll der Risikoausgleich zwischen den Krankenversicherungen verfeinert werden. Konkret soll damit der Anreiz für die Jagd der Krankenversicherungen nach „Guten Risiken“, also gesunden und eher jungen Beitragszahlern, deutlich vermindert werden. Beim Risikoausgleich unter den Krankenversicherern werden deswegen neben Alter und Geschlecht seit diesem Jahr auch Spital- oder Pflegeheimaufenthalte von mindestens drei Tagen im Vorjahr mitberücksichtigt. Durch die „Managed Care“ Vorlage soll der BundesratDer Bundesrat der Schweiz bildet die Exekutive bzw. Regierun... die Kompetenz erhalten, weitere Kriterien miteinzubeziehen.
Tatsache ist, dass bereits heute 40% der Versicherten freiwillig auf die vollkommene freie Arztwahl verzichten und sich einem integrierten Versorgungsmodell angeschlossen haben. Dies zeigt doch, dass „Managed Care“ der richtige Weg ist, das Wohl der Patienten auf der einen und die anfallenden Kosten auf der anderen Seite in ein für alle Beteiligten akzeptables GleichgewichtEin Gleichgewicht, auch Marktgleichgewicht genannt, ist eine... zu bringen. Versicherte, die sich für eine koordinierte und auch kostenbewusste Variante entscheiden, werden belohnt. Versicherte, die eine vollkommene freie Arztwahl, sprich eine gewisse „Selbstbedienung“ wünschen, müssen einen leicht höheren SelbstbehaltDer Selbstbehalt ist ein Prozentsatz mit dem sich ein Versic... in Kauf nehmen. Und noch etwas: Die grösste Krankenversicherung der Schweiz hat eine Auswertung über die Anzahl Leistungserbringer pro Versicherten gemacht. 20% der Versicherten konsultierten im Jahre 2010 mehr als 6 und 5.5% der Versicherten, dies sind sage und schreibe 65‘000 Personen, konsultierten mehr als 10 verschiedene Leistungserbringer. Diese sind vorwiegend Ärzte. Diese Zahlen sollten uns zu denken geben, finanzieren wir doch alle solidarisch diese „vollkommen freie“ Arztwahl. Wenn wir einen gekürzten Leistungskatalog in der GrundversicherungDie Grundversicherung ist der obligatorische Teil der Kranke... verhindern wollen, dann gilt es bestehende Optimierungspotentiale beim Zugang zu den medizinischen Leistungen zu nutzen. Dafür stehe ich mit Überzeugung ein! Sagen auch Sie JA zu dieser sinnvollen „Managed-Care“ Vorlage und lassen Sie sich nicht von emotionalen Argumenten der Gegner einschüchtern. Nur handeln bewegt!
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrter Herr Candinas
“Managed Care” gehört zu den schwächsten Vorlagen, über die das Schweizervolk in den letzten Jahren abzustimmen hatte. In den vergangenen Monaten haben wir Stimmbürger(innen) diesem bürokratischen Konstrukt, das zum Beispiel eine in der medizinischen Versorgung äusserst wichtige Second Opinion weitgehend verhindern würde, mit grosser Mehrheit den Rücken zugewendet. Die Gründe dazu sehen sie in unseren vielen Beiträgen zu diesem Thema oder z.B. heute auch wieder in der Leserdiskussion im Tagesanzeiger, Bund, BZ, … Siehe: http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Die-freie-Arztwahl-kostet-pro-Tag-hoechstens-82-Rappen-mehr-/story/27955220?comments=1
Zum Glück gibt es bessere Ideen als “Managed Care”: Z.B. http://www.vimentis.ch/dialog/readarticle/die-medizinische-apotheke-bringt-uns-mehr-als-managed-care/
Aus eigener Erfahrung konnte und kann ich erleben, dass ein integriertes Versorgungsmodell auch ohne staatliche Eingriffe recht gut funktionieren kann. Deshalb sehe ich die Grundidee, welche hinter der Vorlage steht, nicht falsch. Nachdem ich die Vorlage übers Internet durchgelesen habe, werde ich ihr nicht zustimmen.
Es scheint, als ob bei Annahme dieser Vorlage eine Methode ausprobiert werden soll, wie die Rechte der Bürger weiter beschnitten werden können. Diesmal geht es ums Gesundheitswesen, angeblich um die steigenden Kosten in den Griff zu bekommen. Das nächste Mal dürfte es dann vielleicht ums Zwangssparen von Energie gehen, dank Kurzschlusshandlungen in den Parlamenten!
Was an der Vorlage ganz besonders stört: Es besteht eine grosse Gefahr, dass ein neuer legitimierter Beamten- und so genannter “Dienstleistungs”-Apparat aufgebaut wird, der befiehlt und mehr kostet als eingespart wird.
Zum Wohl der Patienten! (?). Wie schon der gute, alte Goethe sagte: “Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.”
Die nüchternen Zahlen zeigen deutlich: Managed Care ist überall, wo es flächendeckend zur Anwendung kommt, gescheitert. Die Integrierte Versorgung ist nur ein schönes Wort. Sie führt zur Abschaffung der freien Arztwahl und wegen dem Gatekeeping zu Rationierung und Wartelisten. Durch die Budgetverantwortung verdient das “Netzwerk”, d.h. die Aktiengesellschaft an unterlassenen und aufgeschobenen Behandlungen. Die Qualität bei Managed Care ist miserabel. Dabei explodieren die Kosten wegen dem riesigen administrativen Aufwand von Managed Care. In der Schweiz betrug der Anstieg der Gesundheitskosten zwischen 2000 und 2007 5,9, in gemanagten Ländern wie Grossbritannien aber waren es 20%, in Schweden 11%, Dänemark 18,1%, Niederlande 22,5%!
Die Anzahl der Arztbesuche in der Schweiz liegt deutlich unter den gemanagten Gesundheitssystemen, weil die Patienten nicht immer zuerst zum Gatekeeper/Hausarzt müssen, der sie dann weiterüberweist und dafür abkassiert:
http://www.oecd-ilibrary.org/sites/health_glance-2011-en/04/01/g4-01-01​.html?contentType=&itemId=/content/chapter/health_glance-2011-29-en&containerItemId=/content/serial/19991312&accessItemIds=/content/book/health_glance-2011-en&mimeType=text/html
Wenn hier jemand “emotionale Argumente” verwendet, d.h. schöne, leere Worte, dann sind das offensichtlich die Managed Carebefürworter, welche sich zumeist einen direkten Vorteil von der Abschaffung der freien Arztwahl erhoffen. Herr NR Martin Candinas macht da keine Ausnahme. Als Filialeiter der Krankenkasse Helsana würde er wohl direkt von der Zwangseinführung von Managed Care profitieren. Es ist ja bekannt, dass Versicherungsfunktionäre Boni bekommen, wenn sie an den Kranken Geld sparen. So läuft der Hase.
Wer an Herrn Candinas Versprechung, mit Managed Care würde alles besser zweifelt, oder zusätzliche Informationen zur Abstimmung am 17.6. wünscht kann den Facebookseiten
http://www.facebook.com/managedcare
und
http://www.facebook.com/freiearztwahl
beitreten. Einfach auf Gefällt mir klicken.
Vielen Dank für die Info. Ich habe schon fleissig den “Daumen hoch” gedrückt.
Die Argumente überzeugen nicht in allen Teilen:
1. Macht mich stutzig wenn gegnerische Argumente zum voraus mit dem Hinweis” … lassen Sie sich nicht von emotionalen Argumenten einschüchtern” … tituliert werden. Herr NR Kandinas, wir sind in einer Demokratie. Da gilt die Argumentation aller Bürger.
2. Es gibt viele offene Fragen.
– Kann ich künftig noch die Kassewechseln?
– Wenn der Hausarzt (bezw. das “Netzwerk”) bestimmt, zu welchem Spezialarzt ich gehen muss, wie kann ich bei schweiren Entscheidungen noch eine Zweitmeinung einholen?
– Kann ich aus einem Netzwerk jährlich austreten?
– Wurden für diese Vorlage Beispiele durchgespielt und wirklich alle Facetten beleuchtet, welche aus einem ja erfolegen würden?
– Schliesslich der Zusatzartikel, dass der Bundesrat “weitere Artikel” einbauen kann. Das heisst für mich, die Netzwerke werden dem Bundewsrat dann sagen, was er noch einbauen muss. Denn die Kassen werden mehr Gewinn anstreben. Das ist wohl der Sinn der ganzen Übung.
Wie ich einer – allerdings nicht bestätigten – Meldung entnehme, hat Australien das MC bereits wieder abgeschafft.
Wäre es vielleicht nicht besser alle hätten eine freie, uneingeschränkte ArztWahl wie bisher, einfach in einer EINHEITS-KRANKENKASSE in der Grundversicherung, und die Versicherer würden sich auf die Zusatzversicherungen beschränken?
Wäre es vielleicht nicht einfacher, die freie Arztwahl bliebe erhalten, jedoch die Versicherer müssten sich auf eine EINHEITS-GRUNDVERSDICHERUNG
zu einem “VersichererManaged Care” zusammenschliessen und dürften nur noch
“Luxus-Zusatzversicherungen” anbieten?
Das einzige Argument der Einheitskassen-Gegener ist, dass die Kasse nicht mehr konkurrenzfähige wäre. Das ist ein ganz schwaches Argument. Man kann der Kasse strikte Vorgaben in den Statuten vorgeben, welche die Kasse zwingt gewisse ökonomische Richtlinien einzuhalten. Das Ziel muss sein, die Kosten zu senken. Man würde relativ schnell feststellen, ob man das Ziel erreichen kann. Zurück kann man immer !
Die Verwaltung durch die Krankenkassen verursacht nur einen winzigen Teil der Kosten. Eine Einheitsversicherung benötigt auch eine Verwaltung. Ob diese wirklich günstiger kommt steht in den Sternen.
Die Krankenkassen könnten die Kosten bedeutend senken, wenn man ihnen nicht aus Datenschutzgründen die Bearbeitung der Kranken-Daten erschweren würde.
Herr Keller, mag sein, dass die Verwaltung nur einen winzigen Teil der Kosten verursacht. Was aber verschlingt alleine die Werbung (mitunter Wettbewerbe der “kranken Kassen” mit Schiffsreisen/Autos etc.) und die alljährliche Herumhoppserei /KK-Wechsel durch Comparis angeregt (Kostenpunkt pro Versicherungswechsel Fr. 50.- soweit isch weiss). Im Gesundheitswesen haben solche Aspekte ganz einfach nichts zu suchen.
Zum Wohl des Patienten ? Mir ist wohl wenn ich meinen Arzt selber wählen kann.
Der Grossteil der Spitäler und Ärzte kann gar nicht mehr effizient ihre Aufgabe erledigen. Die Ursache ist genau diese überbordende Reformitis der vergangen jahren. Ich habe selber erleben müssen was es heist, Krankheiten nicht behandelt zu bekommen, nötige Klinikaufenthalte aus rein Administrativen gründen nicht bezahlt erhalten, unnötige Operationen, falsche Diagnose und Fehlbehandlungen erhielt. Das nur weil die Gesundheitsversorgung zu einem Administrativen Hürdenlauf wurde das wesentlich den Kosten beiträgt. Die Medizin an sich ist zur Nebensache verkommen.
Das habe ich auch bei meinem invaliden Vater erlebt.
Schlimmer sind die immer häufig werdenden nicht kompetenten Ärzte.
Das ist nicht nur beim Gesundheitswesen so, es schleicht sich überall ein. Es wird immer mehr Papier und Bürokratie produziert. Wo früher 1 Papier reichte braucht’s jetzt bis 6 verschiedene Dokumente.
Wir sind drauf und dran unsere Zivilisation im Papier zu ersticken nur damit die Juristen sich, im Falle eines Falles, an den Papieren halten können. Der gesunde Menschenverstand ist in der Bürokratie und im Leben nicht mehr erwünscht.
Wo ein einfacher und günstiger Weg zum Ziel führen würde, wird man gezwungen den umständlichen, teuren und korrumpierenden Weg einzuschlagen.
Ziel ist, das der Einzelne nicht mehr in der Lage ist durchzublicken und so die Behörden und Bürokraten uns Manipulieren können!
“Könntest du dich bitte diesem Kerl annehmen! Das geht einfach nicht, wenn sich Netzwerkärzte derart in der Öffentlichkeit zu MC äussern.” Wie die Chefs des Hausärzteverbands Managed-Care-kritische Ärzte im Netzwerk unter Druck setzen:
http://www​.woz.ch/-2c8a
Wieso wird eigentlich hier (von Befürwortern!) der Anglizismus “Managed Care” verwendet, wo doch der angelsächsische Raum sich als reines gesundheitspolitisches Desaster präsentiert? In den USA heisst das Modell Darwinismus, und im UK heisst es Kommunismus (NHS), in beiden Fällen bedeutet das, entweder man ist reich oder man bekommt 3.-Welt-Behandlung. Und mit Begriffen aus diesen gesundheitspolitischen Entwicklungsländern versucht man, uns diese Reform schmackhaft zu machen?
Die Vorlage überzeugt mich im Grundgedanken, und sie ist sicher ‘gut gemeint’, aber das reicht leider nicht. Ich bin schon heute im HMO-Modell versichert, aber nur, weil ich kerngesund bin. Die Qualitätsunterschiede, die ich bei HMO-Ärzten sehe, sind himmelschreiend. Ärzte sind Menschen und deshalb bequem. Hat ein Arzt eine staatlich garantierte 100%-Stelle besteht leider die Tendenz, dass er sich keine Mühe mehr gibt. Und so erlebe ich bereits heute Konsultationen, die eigentlich eher in den Ostblock passten als in die reiche Schweiz. Das Dilemma ist, dass ‘Managed Care’ auf Patientenseite ‘liberal’ ist (wenn du Qualität willst, dann bezahl gefälligst), dafür aber auf Ärzteseite ‘antiliberal’ (wenn du nichts leisten willst, schreib dich einfach in ein ‘integriertes Versorgungsnetzwerk’, dann behandelst du arme Leute, die dankbar sein dürfen, überhaupt medizinisch versorgt zu werden).
Sie haben noch das griechische Managed Care Modell vergessen. Man bezahlt zweimal, einmal die Krankenversicherung und dann nochmals direkt das behandelnde und pflegende Personal schwarz.
Das ist ja auch das Schweizer Modell, einfach ist es bei uns nicht “schwarz” sondern normal. Ich bin eigentlich gesund. Ich bezahle meine KK-Gebühren, und wenn ich je zum Arzt gehe, bezahle ich die Konsultation selbstverständlich aus dem eigenen Sack, habe also wohl “freie Arztwahl”, aber die KK ist für mich einfach eine Kopfsteuer von der ich nichts habe ausser das gute Gefühl, den Kranken ihre Pflege und den Hypochondern ihr Hobby zu finanzieren.
Das ist meine Perspektive auf unser heutiges Gesundheitssystem. Ich kann nur hoffen, dass ich nie richtig krank werde.
Jede weitere Reform bringt ausser noch höhere Kosten, mehr Gewinne bei den Versicherungen und schlechtere Gesundheitsversorgung nichts.
Zuerst sollte man alle Politiker welche gegen das Interesse der Algemeinheit handeln und im Verwaltungsrat einer Versicherung sitzen oder sonnst in irgend einer weise Profitieren und faktisch Versicherungen vertreten hinter Gitter stecken.
Es braucht auch keine private Vermittlung einer Staatlichen verordneten Leistung, da wären deftige Einsparungen möglich und auch nachhaltig ohne weiteren massiven Abbau und Verschlechterung der Gesundheitsversorgung.
Auch das EWZ als Monopolbetrieb der Stadt Zürich und für die Stadt Zürich sponsort Musik Events, macht Werbung wie wild.
Wenn wir weniger artfremde Leistungen wollen, so müssen wir auch zulassen, dass die solche Werbung sparende Kassen auch billigere Prämien anbieten können. Genau das passiert nicht, sie müssen mehr in den gemeinsamen Topf einzahlen.
Die heutige Kassensturzsendung führte die Macht und den Einfluss der Managed-Care-Lobby vor Augen. Jetzt macht sogar der mit Steuergeldern subventionierte Sender SF einseitige Propaganda für MC. Die im Kassensturz vorgestellten “Patientenschützer”, “Konsumentenschützer”, “Experten” hatten materielle Interessensbindungen mit der Versicherungsindustrie, genauso wie Herr Candinas. Die Vertreterin für freie Arztwahl Frau Jacqueline Fehr wurde vom Managed-Care-Vertreter Ueli Schmezer regelrecht niedergebrüllt. Morgen lesen wir dann wieder die täglichen Lobhudeleien auf die “integrierte Versorgung” im “Tagesanzeiger”. Bei “Managed Care” geht es schon lange nicht mehr um Links-Rechts Parteipolitik, sondern um einen Skandal, der im ganzen Land gewaltig zum Himmel stinkt. Am 17. Juni: Nein zur Managed Care Zwängerei!
Nach Kassensturzsendung von gestern: Jetzt bin ich endgültig gegen MC
In Erwartung einer Sendung für Konsumentenschutz war ich gespannt auf das Für und Wider zu Managed Care. Anstelle einer ausgewogenen Berichterstattung erhielt der Zuschauer eine vorgefasste Meinung des SF zur Abstimmung. Das ist nicht der Auftrag von SF! Wenn das SF dies in einer Konsumentensendung bringen will, so hat SF zu informieren, ob und wie viel teurer uns MC zu stehen käme. Was wir aber hier vorgesetzt bekamen war eine Zusammenfassung und Wahlkampf für MC. (Alle beteiligten Befürworter waren in irgendeiner Form in einer MC-Vereinigung. Das hätte auch gesagt werden müssen.) Kein Hinweis von SF, dass es auch grosse Nachteile gibt und, dass schon diverse MC-Modelle im Ausland gescheitert sind.
Um dann die manipulierende Meinung des Kassensturzteams zu MC noch zu rechtfertigen wird ganz am Schluss der Sendung ein Interview mit der Gegnerin Frau NR Fehr angehängt, der man aber auf eine ganz unanständige und unprofessionelle Art und Weise immer das Wort abschneidet, wenn diese ein interessantes Argument vorbringen will.
Diese Sendung war nicht ausgewogen – das war Manipulation in seiner perfektesten Weise. Das ist eines Staatsfernsehens unwürdig und untergräbt die Demokratie.
(Man könnte sich auch fragen, ob da irgendwelche Personen von SF durch die Krankenkassen geschmiert worden sind.)
Ich habe mich noch selten so geärgert wie über den gestern präsentierten überheblichen Auftritt des Herrn Schmetzer. Ich war, nach dem Werbeblock für Managed Care, auf die Antworten der Frau Fehr gespannt. Nur habe ich bis zum Moment wo ich den Sender wechselte (von wegen meinem Blutdruck) keine solche mitbekommen. Beharrliches Nachfragen und angriffiger Journalismus wo nötig ok aber bitte NICHT nicht in dieser Art. Das überbrüllen des Gesprächspartners ist kein Stil. Wenn ich daran denke, dass ich für eine solche Show noch bezahle geht mir der Hut hoch.
@Kurt Lengweiler
Der Herr Schmetzer ist halt Löwe, die brüllen gerne herum und reden andere unter den Tisch 😉
Ganz genau, mir ergieng es haargenau gleich. SF scheint von der Pharmabranche auch bereits so manipulliert zu sein, dass man dem Staatsender alles “einimpfen” kann.
MC ist ein weiteres Instrument mit welchem die Gesundheitsbehörden/Krankredner-Lobbyisten/Gesundheitsapostel/Präventionspäpste als verlängerte Arme der Pharmaindustrie das Volk manipullieren können. Es gibt derzeit kein grösseres “Dreck”geschäft als jenes mit dem höchsten Gut der Menschheit zu spielen. Abartig. Missmanagement haben wir bereits in allen Bereichen des Alltags, im Gesundheitswesen hat Management nichts zu suchen. Die Schweiz hatte das beste Gesundheitssystem, als Aerzte und Patienten/Innen gemeinsam nach Lösungen suchten bei gesundheitlichen Problemen. Heute geben die Pharma/Gesundheitsbehörden, Krankenkassen und Co. vor, an was man zu leiden hat und deshalb steigen die Kosten immer mehr.
Alleine die Tatsaache, dass unlängst im Radio die Rede war, der Bund wolle Gesundheits-Kompetenzzentren bauen, finanziert über Krankenkassenprämien, zeigt, dass wir nicht mehr für unsere Gesundheit Prämien bezahlen. Das Ganze riecht schon fast nach “staatlich verordneter Bausparprämie”, damit der Bund im Sinne der Pharma und Co. die Bürokratie noch weiter aufblasen kann. MC NEIN.
Auf der facebookseite http://www.facebook.com/managedcare und http://www.facebook.com/freiearztwahl sind viele Infos zu Managed Care gesammelt, Links zu den Statistiken und unzensierte Beiträge von Befürwortern und Gegnern der Vorlage. Einfach auf Gefällt mir drücken und mitlesen.
Sehr geehrter Herr Candinas,
wohl eher zum Wohl der HELSANA!
Ehrlicher wäre es zu sagen: Zum Wohle des Helsana-Filialleiters Martin Candinas.
Spätestens seit diesem Sonntag (Sonntagszeitung) ist es klar. Krankenversicherungen zahlen nach “Geheimverträgen” Prämiengelder an Managed Care-Ärztenetzwerke wie Zürich Medix um für Managed Care die Werbetrommel zu rühren und fast alle Managed Care Ärztenetzwerke werden von Pharmaunternehmen “gesponsert”. Natürlich immer nur zum “Wohle der Patienten” und niemals zur Befriedigung der eigenen Profitgier. Der Ärztenetzwerk-Präsident Dr. med. Felix Huber versteigt sich zur Aussage, es seien ja nur gerade mal “lächerliche 25000 Franken” geflossen. (Wohlgemerkt von einer Versicherung allein an ein Netzwerk. Kleine Rechenaufgabe: Wieviele Prämiengelder fliessen dann insgesamt von mehr als 100 Versicherungen an mehr als 100 Netzwerke?) Liest man die beispielslose Propagandaschlacht für die integrierte Versorgung in der Presse, so drängt sich der Verdacht auf, dass auch gewisse Journalisten in Tagesanzeiger, NZZ, 20-Minuten, Le Temps “gesponsert” sind. Facebookseite zum Referendum am 17.Juni: http://www.facebook.com/managedcare (Auf “Gefällt mir” drücken)
Nein, zur Managed Care Vorlage, denn Ärztenetzwerke müssen Werbung machen, mein Hausarzt nicht. Wollen wir zu den Hochglanzbroschüren der Krankenkassen und Apotheken auch noch solche der Netzwerke? Wir bezahlen nähmlich dies alles mit unseren Prämien. Wenn gespart werden soll, ist ein absolutes Werbeverbot im Gesundheitswesen zu prüfen.
Aerztenetze müssen gar kein Werbung machen. Hausärzte haben immer genug Arbeit und es wird immer mehr. Aerztenetze sind der natürliche Zusammenschluss von Kollegen, die im Team arbeiten möchten um gemeinsam ihre Qualität zu verbessern. Die Patienten der betreffenden Ärzte profitieren von den Verträgen, die diese Aerzte mit den Versicherungen abschliessen.
“Aerztenetze müssen gar kein Werbung machen”
Während sich ein guter Hausarzt herumspricht wird es für die Ärztenetzwerke schwierig, denn bei jeder Behandlung erhalten sie einen anderen Arzt. Zudem müssen die Ärztenetzwerke auch den Patienten erklären, welche Spezialärzte in ihrem Netzwerk sind etc. Mit Wahlrecht des Patienten kann ich solche Entscheidungen auf den Punkt verschieben, wenn es aktuell ist.
So muss ich als gesunder Nicht-Managed-Care-Patient nicht wissen, welcher Urologe mich behandeln würde, als Managed-Care-Patient schon.
“die im Team arbeiten möchten um gemeinsam ihre Qualität zu verbessern”
Nur wenn ein Arzt alle Wald-und-Wiesen Methoden anbietet muss er nebst der heute schon bestehenden Weiterbildung noch institutionalisierte Qualitätssitzungen abhalten. Kosten nichts als Kosten für das Feeling, dass Qualität erbracht wird. Das Volksschulwesen darf da gerne als Beispiel herhalten.
” Die Patienten der betreffenden Ärzte profitieren von den Verträgen, die diese Aerzte mit den Versicherungen abschliessen.”
Es ist einfach nicht effizient, wenn Krankenkassen und Managed-Care Netze Verträge aushandeln. Das wird extrem kompliziert für den Patienten. Mir genügt es schon, dass die Krankenkassen Einschränkungen machen.
Nein Managed Care
Es ist schon erstaunlich, wie sich auf diesem Blog vehement viele Hausärzte für die Vorlage stark machen. Der Bürger geht langsam ein Licht auf, dass durch die organisierte Planwirtschaft vorallem die Hausärzte Ihre Vorteile sehen. Wobei zu sagen ist, dass zum Beispiel der Hausarztverband Basel Land und Stadt deutlich die Vorlage ablehnen. Ich sehe nicht ein, dass die besser qualifizerten Spezialisten benachteiligt werden sollen. Für die freie Arztwahl müssen wir Patienten noch mehr bezahlen und werden auch noch benachteiligt. Selbst erfahrene Oekonomen wie Prof. Binswanger und Prof. Eichenberger warnen vor der Vorlage, die sogar zum Kostenschub führen kann. Der Budgetzwang in den Netzten verleiten die Aerzte an uns zu sparen um dann noch einen Gewinn zu erhalten. Viele Leute können selber entscheiden. Ich will mein Muttermal einem Hautarzt zeigen und nicht zuerst einem Hausarzt. Die Doppelkonsultationen führen zu mehr Kosten. Studien aus England zeigen eine Kostenschub durch Managed Care durch vermehrte Spitalaufenthalte. Deshalb ein wuchtiges Nein zu Managed Care am 17.6
Herr Candinas, verständlich, dass Sie als mehrfacher Leiter einer der grossen Krankenkassen für Managed-Care sind. Ohne kranke Menschen braucht es weniger Bürokratie. Managed-Care ist reine Mengenausweitung, die gerade den “kranken Kassen” dienlich ist, ihre seit Jahren immer mehr aufgeblasene Bürokratie möchte man mit MC nun noch weiter aufzudunsen. Kostensenkend wird sich erst auswirken, wenn die Politiker dahinter kommen und die riesige Bürokratie an die Hand nehmen. Das Volk bezahlt schon lange nicht mehr für die Gesundheit, es bezahlt immer mehr für die verlängerten Arme der Pharmalobby, die da sind: Krankenkassen,- und deren Verbände (z. B. Santé-Suissse), alljährliche Comparishüpferein (KK-Wechsel-Lobby), lobbyierende Gesundheitsapostel und Präventionsfanatiker, welche in immer kürzeren Abständen versuchen dem Volk irgendwelche Krankheiten einzureden (bzw. einzuimpfen etc.), damit die Spirale im Gesundheitswesen munter weiter dreht. Aus dem besten Gesundheitssystem wurde in den letzten Jahren ein lukratives (meines Erachtens schäbiges) Geschäft mit dem höchsten Gut des Menschen. Die Menschheit verkommt zum Werkzeug für Bürokratie und Lobbyisten in diesem Bereich.
Deshabl ganz klar: NEIN!
Wer heute JA sagt zu Managed-Care, wird morgen Ja sagen “müssen” wenn der Bund “Ausschau hält, welche kranke Kasse” zu retten ist mit Prämienggeldern (to big too fail-Syndrom im Gesundheitswesen dem höchsten Gut? Meines Erachtens nein danke)”. Parallelen zur UBS und zum Missmanagement in “gewissen Etagen” werden offensichtlicher denn je, auch wenn man dies durch “gekonnten” Managerlobbyismus zu verhindern möchte.