Die Fa­mi­lie­nini­tia­ti​ve „Steuerabzüge auch für El­tern, die ihre Kin­der sel­ber betreuen“ ver­langt, dass für die El­tern, die ihre Kin­der sel­ber be­treu­en, ein min­des­tens gleich hoher Be­treu­ungs­ab­zug gewährleistet wer­den muss, wie für die Fa­mi­li­en, die ihre Kin­der fremd be­treuen las­sen. Gemäss gel­ten­dem Recht können heute ma­xi­mal 10’000 CHF nach­ge­wie­sene Fremd­be­treu­ungs­ko​s­ten vom steu­er­ba­ren Ein­kom­men ab­ge­setzt wer­den. Bei einer An­nahme der In­itia­tive müsste das Ge­setz über die di­rekte Bun­des­steuer so an­ge­passt wer­den, dass der Abzug auch für Ei­gen­be­treu­ungs­k​os­ten in glei­cher Form gel­tend ge­macht wer­den könnte. Al­ter­na­tiv könnte, auch so würde die Un­gleich­stel­lung be­sei­tigt, der Be­treu­ungs­ab­zug ganz ab­ge­schafft wer­den. Letz­te­res wäre keine Ent­las­tung für ir­gend­eine Fa­mi­li­en­form, son­dern eine zusätzliche Be­las­tung der Fa­mi­li­en, die heute fremd be­treuen las­sen.

 

Wird der Initiativtext im Sinn der erklärten Absicht der Initianten, nämlich alle Familien steuerlich entlasten zu wollen, umgesetzt, führt er zu einer spürbaren Entlastung für weitere Familien, diesmal für die Familien, die selber betreuen oder im erweiterten Familien- und Bekanntenkreis betreuen lassen. Es stimmt, dass diese Familien dann Abzüge vornehmen könnten, ohne dafür direkte Auslagen zu haben. Bedenken wir aber, dass die Einverdienerfamilien auf zusätzliches Einkommen zugunsten der eigenen Familien verzichten. Sie verzichten nicht nur auf Einkommen, sondern auch auf bessere Sozialleistungen, sei dies bei Krankheit, Unfall, Invalidität und Alter. Die Person, die sich zu 100% der Familie widmet, kann in dieser Zeit keine Beiträge an die Pensionskasse leisten und hat auch keine Möglichkeit eine dritte Säule zu nutzen. Die steuerlichen Vorteile einer dritten Säule entfallen ebenfalls. Vielfach ist zu hören, dass vor allem die reichen Einverdienerpaare von dieser Initiative profitieren würden. Das kann man natürlich nicht ausschliessen. Es gibt jedoch sicher gleichviele reiche Zweiverdienerfamilien​, die von den heute möglichen Fremdbetreuungsabzüge​n profitieren. Mir ist wichtig klar festzuhalten, dass – ich sehe dies in meinem Umfeld – viele Einverdienerfamilien finanziell auf sehr vieles verzichten, um aus Überzeugung diese Familienform leben zu können. Dies verdient grosse Anerkennung und auch entsprechende Unterstützung.

 

Wi​e beim Familienartikel, der leider abgelehnt wurde, geht es mir um die Gewährleistung der Wahlfreiheit zwischen Fremd- und Eigenbetreuung. Mit Überzeugung habe ich für den Familienartikel gekämpft, weil heute die Nachfrage nach Fremdbetreuung aus finanziellen, aber auch aus vielen weiteren Gründen, gegeben ist. Der Staat muss dafür sorgen, dass entsprechende Angebote bedarfsgereicht und flächendeckend im ganzen Land vorhanden sind. Ich finde es aber falsch, dass Personen, die zu recht von diesen in den meisten Fällen von der öffentlichen Hand unterstützten Angeboten profitieren zusätzlich auch noch steuerlich besser gestellt werden. Dies ist nicht nur falsch gegenüber den Einverdienerfamilien,​ sondern auch gegenüber den Familien, welche die Kinderbetreuung innerhalb der Familie oder des Bekanntenkreises regeln. Die verschiedenen Familienmodelle dürfen nichtgegeneinander ausgespielt werden. Jede Familie soll nach den eigenen Bedürfnissen und Wünschen das für sie geeignete Familienmodell auswählen können. Beim Fiskus sollen jedoch alle gleichgestellt sein.

 

Wie meine Partei, die CVP, kämpfe ich für die Familien. Wir müssen die Familien in unserem Land besserstellen. So unterstütze ich diese Initiative auch wenn diese nicht aus unserer Küche kommt. Das Rezept stammt aber aus unserer Küche. Die vorliegende Idee ist nämlich alles andere als neu. Es war gerade die CVP, die in den Kantonen Zug, Luzern und Wallis für den Eigenbetreuungsabzug erfolgreich gekämpft hat. Die CVP ist nicht eine seit kurzem Möchtegern-Familienpa​rtei, ein gewisses Generikum, sondern das Originalprodukt. Wir haben hier mit einer CVP-Idee in SVP-Verpackung zu tun. Die CVP wird bei einem Ja zur Initiative ganz bestimmt dafür besorgt sein, dass der Fremdbetreuungsabzug auf alle Familien ausgedehnt wird und es zu keiner Erhöhung der Steuerbelastung von Familien, die ihre Kinder fremd betreuen lassen, kommt. Ob alle Initianten dies wirklich auch wollen, wird sich zeigen. Ich hoffe, dass das Wohl der Familien bei der SVP in Zukunft so stark wird, dass auch sie die Grösse hat, unsere CVP-Familieninitiativ​en, die bald im Nationalrat behandelt werden, zu unterstützen. Dabei geht es um die Abschaffung der Heiratsstrafe und um die Befreiung der Kinderzulagen von den Steuern. Wir können in den nächsten Jahren für die Familien einiges tun. Als vermutlich jüngster Familienvater im Nationalrat ist mir dies sehr wichtig. Die Familien, die Kinder sind die Zukunft unseres Landes. Kämpfen wir für die Sache, unabhängig von den Parteien. Dies braucht vielleicht Mut. Ich habe diesen und unterstütze diese Volksinitiative.

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Comments to: Ja zu Steuerabzüge für alle Familien
  • April 16, 2013

    Eine Kinderkrippe gibt Beschäftigung, was wiederum Steuern abwirft. Dieser Anteil (20%) müsste bei der Eigenbetreuung berücksichtigt werden können, so dass ev. statt 10’000 wenigstens 8’000 Fr in Abzug gebracht werden können.

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    • Juli 19, 2021

      Die Beschäftigungen werden aber von Steuergeldern erheblich finanziert, was heisst, Kinderkrippen belasten die Steuern, Eigenbetreung nehmen viel mehr Zeit in Anspruch, oder wird von Drittpersonen gegen geringe Unkosten O-Pair, Tanten, Grosseltern…usw geleistet.

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    • Juli 19, 2021

      Sehr geehrter Herr Scheuber
      Ja Krippen bringen Arbeitsplätze, nur darum geht es ja nicht.
      Familen die Ihre Kinder selber betreuen, haben eh schon weniger Haushaltsgeld.Lohn ca 5000-6000 Fr und sollen noch mehr bestraft werden, Doppelverdiener ca 8000- ? sollen noch mehr begünstigt werden?
      Brauchen Kinder die selbstbetreut werden keine Kleider Schuhe Essen?

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  • April 17, 2013

    Ich halte Kindertagesstätten/Kr​ippenplätze für den einzigen gangbaren Weg.
    Abzüge können ohnehin nur diejenigen machen welche sich Fremdbetreuung leisten können. Das Modell mit fraglich zu gering entschädigten Au Pair Mädchen aus dem Ausland muss auch kritisch angeschaut werden.
    Was mich bei der CVP stört, ist das faktisch Familien gegen Kinderlose ausgespielt und übervorteilt werden, so als ob Bürgerinnen dazu verpflichtet seien sich selber zu multiplitzieren. Nimmt mich wunder was die CVP meint wenn die fremdbetreuung von Haustieren auch von der Steuer abgezogen werden soll.

    Diese Entwicklung unserer Regierung nimmt m.E. immer mehr absurde Formen an, das nur aus Gründen der Unfähigkeit unserer Parlamentariern eine sinnvolle Lösung für alle anstreben und finden zu können. Aber es ist ja nichts neues das unser Parlament je länger je mehr zu einem Clownforum von Selbstdarstellern mutiert welche das Volk nicht miteinbeziehen will.
    Immerhin ist es gut zu wissen das gelegentlich mal Parlamentsmitlieder sich im Normalen Umfeld einer Irrenanstalt eine Auszeit nehmen können. Es besteht also noch Hoffnung.

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    • Juli 19, 2021

      Nun, Herr Heinz Mahler,
      Kinderlose Ehen oder Partnerschaften haben die sehr teuren Auslagen was Kinder kosten nicht.
      Und, das ist nicht unbedingt fair was ich schreibe, sie leisten auch ihren Teil zum natürlichen Wachstum der Bevölkerung nicht. Die einen gesundheitsbedingt, die anderen wissentlich, weil man keine Kinder mehr in diese “böse” Welt setzt.

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    • Juli 19, 2021

      Das ist ja das Absurde das die Selbstreproduktion nicht wegen der AHV hoch gehalten wird, sondern einfach der Steuerersparnis wegen und der Lohnzulagen. Kinder müssen direkt profitieren können, und sollen nicht dafür missbraucht werden könne um den Lebensstandard der Eltern zu erhöhen.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Heinz Mahler,
      Das ist eine Wahnsinnsausage die sie da zu Besten geben.

      Ich kann da eine Milchbüechli Rechnung machen, aber was meine drei Kinder bis dato gekosten haben, und was der Staat/Kanton an Kinderzulage und Steuerersparnis zugestanden hat, da kann ein normaler Mensch wahrhaftig nicht von einem erhöhen des Lebensstandards sprechen.

      ABER: nicht das dies wieder so sein sollte!
      Einst musste man Kinder in die Welt setzen, muss man in Entwicklungsländern immer noch, damit für den Lebensabend gesorgt wurde. Damit man seine, die Werke der Familie von Generation zu Generation weitergeben konnte.
      Grossvater und Vater (da es damals noch kein Frauenstimmrecht gab) haben für eine AHV die Stimme abgegeben, damals 1947, für dieses Solidaritätswerk.

      ​Wer keine Familie hatte,die Familie zu arm war, landete im Armenhaus, eine Art Vorläufer der Altenheime.
      Meine Schwester und ich wurden nicht gezwungen, für die Eltern zu sorgen, so lange das möglich war.
      Familie ist geben und auch bekommen. Familie ist eigentlich das Sozialste was es gibt.
      Weiss nicht wo sie da Probleme haben. Man kann versuchen als “one man show” “one person show” durchs Leben zu gehen, wird schon gut kommen.

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    • Juli 19, 2021

      Stimmt nicht, Armenhäuser wurden einfach in Altersheime umbenannt. Gibt doch immer noch solche Häuser wo völlig abgelegen diese Menschen und Zustände von der Gesellschaft versteckt werden. Dazu jeweilige Gemeinde Insassen EL zweckentfremdet um die Kasse aufbessern zu können.

      Stimmt schon, Familie ist das Sozialste was es gibt. Das bedeutet aber nicht das dies Verwandte sein müssen. Familie kann auch nur das Resultat der Reproduktion sein.

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    • Juli 19, 2021

      Wissen sie Herr Heinz Mahler,
      Ich habe damals grad so die Zeitgrenze gekratz, als man als Konkubinatspartner überhaupt “legal” eine Wohnung mieten durfte.

      Es entwicklet sich alles, und die Gesetze sind in diesen und jenen Fällen sehr hinterher gehinkt. Familie kann aus verschiedenen Personen bestehen, das ist so. Das wichtigste, dass diese Personen sich “lieben”, und zusammen alt werden wollen, zusammenhalten wollen.

      Weniger toll sind die Zusammensetzungen, die alle paar Jahre den Lebnsabschnittpartner​ wechseln, aber das sind persönliche Angelegenheiten dieser Menschen.

      Nur sollten sie es möglicherweise unterlassen, wäre nett, gegen die noch bestehenden Familien zu pöbeln. Danke.

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    • Juli 19, 2021

      Ich habe sicher nicht gegen sogenannte bestehende Familien gepöbelt. Wäre noch gut wenn Sie das näher erläutern wie Sie das interpretieren wie ich gepöbelt haben soll. ?

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    • Juli 19, 2021

      Herr Heinz Mahler,
      Ich empfinde das so, was nicht heissen muss, dass es denn auch so ist, gemäss ihren Ideen.
      Ich komme auch mit weiteren Bemerkungen von ihnen nicht klar. Das ist aber wiederum mein Problem, ob und wie ich ihre Sichtweise interpretiere, wie die bei mir ankommt.
      Ich sehe es so.

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  • April 17, 2013

    Wer wirklich Familienförderung machen will, was immer man darunter versteht, der soll nicht Steuerabzüge gewähren, sondern diejenigen Dienstleistungen verbilligen, die Familien wirklich helfen.
    Duch Steuerabzüge fördert man die mehr, die viel Steuern zahlen, und das sind die, denen auch viel übrig bleibt.
    (Wegen der Progression zahlt jemand mit gleich viel Kindern, aber doppeltem Einkommen mehr als doppelt so viel Steuern. Der würde dann auch wesentlich mehr durch erhöhten Abzüge begünstigt. Ist das der Sinn der Sache?)
    Also lieber hoch subventionierte Krippen (und später Stipendien), die im Alltag flexibel sind, statt hohe Abzüge für teure Krippen.
    Ob eine Familie fremdbetreuen lässt oder nicht, ist Privatsache. Ausserdem widerspricht es unserem Steuersystem, dass man Kosten geltend machen will, die gar nicht anfallen, weil man sie durch Eigenleistung vermeidet. (Wenn ich mit dem Velo zur Arbeit gehe, will ich mindestens so viel Arbeitswegkosten abziehen können wie wenn ich dies mit dem Auto täte. Ebenso, wenn ich mir ein Brot mitnehme statt in der Kantine zu essen).

    Die Personalfachleute würde ich bitten, Babypausen nicht als “unproduktive Zeit” aufzufassen, die sich negativ auf die Stellensuche auswirken.

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    • Juli 19, 2021

      Nun, wenn Sie mit dem Velo zur Arbeit fahren, können Sie den Weg, sofern ein Auto dafür adäquat wäre, trotzdem von den Steuern abziehen.

      Nun, ob man ein Kind in einer Krippe betreuen lässt, oder sich selber um das Kind kümmert, ist in der Tat Privatsache. Es kann aber nicht sein, dass man alles dafür tut, um jene Familien zu unterstützen, die es in eine Krippe gibt, jene Familien aber bezüglich Sozialleistungen, Steuern und Einkommensverlust in den saueren Apfel beissen müssen, die Ihre Kinder selber aufziehen. Darum erachte ich den Steuerabzug für Einverdienerfamlilien​ durchaus für gerechtfertigt!

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    • Juli 19, 2021

      Eine Bauernfamilie die abseits wohnt, die Ehefrau auf dem Hof mitarbeitet, hat gar keine Chance, ein Kind, die Kinder in eine Kippa zu bringen.
      Es gibt noch Gewerbefrauen, die zu Hause arbeiten, Buchhaltung, Telefon, Bestellwesen usw, daneben die Kinder und den Haushalt führen.
      Bin dafür dass auch Selbstbetreung bezahlt wird, heisst von den Steuern abgezogen werden darf.

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    • Juli 19, 2021

      Ja, Kinder bedeuten Einkommensverlust. Was kann man nicht alles mit Geld messen …
      Es gibt doch schon einen Pauschalabzug pro Kind. Zusätzliche Kosten der Erziehung (Zahnarzt, Schulkosten z.B. für Internat, Fahrtkosten zur Schule usw. und eben auch Krippenkosten) können gegen Beleg zusätzlich abgezogen werden. Mit der Abzugsmöglichkeit für externe Betreuung soll entgegengewirkt werden, dass Frauen berufliche Zwangspause einlegen müssen oder deshalb gar keine Kinder bekommen wollen, weil sie ihre Kinder hüten müssen. Fortschrittliche Firmen haben das schon gemerkt und bieten firmeneigene Kinderkrippen an.
      Reine Hausfrauen sind gegenüber berufstätigen Frauen mit kleinen Kindern nicht minderwertig und nicht mehrwertig, nur ist das eben nicht steuerrelevant.
      Waru​m ich Abzüge für gezielte Förderung von Familien mit Kleinkindern grundsätzlich für wenig zielführend halte, habe ich oben schon erklärt.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Paulsen,
      In diesem Thema geht es um die Gleichheit, Gerechtigkeit, dass Eigenbetreung der Fremdbetreung gleichgestellt wird.

      Was das ganze System Krippenplätze angeht, mit den Anforderungen, Qualitässicherungen und so weiter, was an unsinnigen Kostenstrukturen generiert wird, ein anderes weiteres Thema.
      Kann man aber vergleichen mit der Altenbetreung sei es durch Eigenleistung oder Fremdleistungen.

      Wenn man schon immer von Sozialer Gerechtigkeit spricht, heisst das, man kann nicht einfach den Neuen Bereich “Krippenplätze” schützen, es geht nämlich nur darum diese Neuen Arbeitsplätze zu schützen, und zwar die der Krippen Arbeitenden.

      Übrig​ens: Wenn zu viele Frauen nach einem Job suchen in der Wirtschaft, es zu wenig Arbeitsplätze hat, sinken die Löhne, Angebot Nachfrage.
      Darum sind FDP ler gegen die Eigenbetreuung, leittraggende immer die Schwächsten, die Kinder.

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  • April 17, 2013

    Bei Steuerabzügen, sei es für eigene oder für Fremdbetreuung, kommt die berühmte Giesskanne zur Geltung. Wäre es nicht sinnvoller statt Steuerabzügen Ergänzungsleistungen auch für Familien auszurichten? Dies wird heute bereits im Kanton SO (und ich glaube auch in TI und GE) so gehandhabt.

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  • April 17, 2013

    Wenn schon Steuerabzüge, dann für Alle und die Gleichen. Alles Andere ist ein gefährliches Spiel mit der hochgelobten Solidarität dieses Landes und eine klare Diskriminierung von Frauen, welche sich für das einstig gut funktionierende “Erfolgsmodell Familie” entscheiden.

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  • April 17, 2013

    Bravo Martin Candinas. Einerseits finde ich es grossartig, dass Martin Candinas sich nicht einfach einseitig für ein Familienmodell einsetzt, sondern als Politiker einer Familienpartei sich allen Familienformen annimmt. Andererseits hatte er den Mut, für die SVP-Initiative zu stimmen, obwohl diese in seiner Partei keineswegs unumstritten ist. Angst, dass die eigene Initiative deswegen scheitern könnte macht die Runde. Ungeachtet dessen, setzt er sich für die Sache und nicht für Parteipolitik ein, bravo. Das musste jetzt einfach mal gesagt werden.

    Nun, grundsätzlich muss man sich ja wirklich einmal die Frage stellen, ob der Staat die Familien fördern will oder nicht. Sozialpolitisch wäre es ja ein Desaster, würde man sich dagegen entscheiden. Denn dann wäre ein Kind kein Wunder mehr, keine neue Facette unserer Gesellschaft, keine Wesen, dem nicht nur wir, sondern das uns eine Perspektive gibt, sondern es wäre nur noch eine Last. Ein Privileg für reiche Eltern, die sich das Halten von Kindern leisten könnten.

    Welches Modell soll unterstützt werden? Aus den Strömungen von Gleichheit zwischen Mann und Frau entstand auch die Idee, dass es jeder Frau möglich sein muss, unbehelligt von Geburt und dem Aufziehen von Kindern, Karriere zu machen. Den Grundgedanken finde ich ja nicht so schlecht. Doch keine Gesetz wird verhindern können, dass die Frau die Kinder zu Welt bringt. Dass die Frau vor und nach der Geburt der Wirtschaft kurzfristig nicht den optimalen Profit bringt (muss sie auch nicht) und dass aus meiner Überzeugung (andere Überzeugungen respektiere ich aber auch), ein Kind in seinen ersten Jahren eine feste Bezugsperson benötigt, um in einem sicheren Hafen aufzuwachsen.

    Daru​m finde ich es gefährlich, wenn man nur Krippen finanziell unterstützt (was auch ohne Familienartikel vom 3.3. geschieht), Eltern steuerlich entlastet, die Kinder zur Krippe bringt und schlussendlich der Bevölkerung die Freiheit der Frau, Karriere zu machen, aufzwingen will. Es ist wie mit den Hühnern welche in der Freilandhaltung leben (das soll kein bösartiger Vergleich zu den Frauen sein), wenn die Tür beim Stall offen ist, sind es Freilandhühner, auch wenn sie lieber im Stall bleiben!

    Meine Familie und ich lassen uns weder von der Politik noch von der Gesellschaft diktieren, wie wir unsere Kinder aufziehen. Ich finde, es ist mit 3 Jahren noch früh genug, dass mein Sohnemann in die Spielgruppe kommt. Ich bin der Meinung, meine Frau leistet tolle Arbeit mit den Kindern. Auch diese Arbeit soll entsprechend gewürdigt werden.

    Darum wäre ich dafür, dass man pauschal pro Kind eine Steuererleichterung erhält, egal ob es in eine Krippe geht oder zu Hause aufwächst. Viel Bürokratie könnte gespart werden.

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  • April 17, 2013

    Was ist mit den alleinerziehenden Müttern, die keine Alimente erhalten? Dieser Artikel ist für mich ein Luxusproblem. Alleinverdienste in Familien gibt es nur bei denen, die im Wohlstand leben. Und dieser Wohlstand gehört zur Minderheit. Die Tradition, mit Verdienst vom Vater und kein Einkommen für die Mutter kann man freiwillig regeln. Da braucht es keinen politischen Vorstoss dazu. Wie Sie sagen, “wir müssen die Familien in unserem Land besser stellen”, das schon, aber nicht politisch, sondern von der Familie selbst. Weil sonst entsteht eine Diskrepanz gegenüber anderen Menschen. Bei Steuerabzügen kann man den Handlungsspielraum in der Politik bemessen, ohne Werbung für das traditionelle Familien-Heimetli. Vorbildlich ist dies für mich nicht, weil es träumerisch wirkt und der Wirklichkeit in der Schweiz nicht mehr entspricht.

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    • Juli 19, 2021

      Darin sehe ich auch die Probleme der Klassengesellschaft und das vor machen unserer Politikern das wer keine Selbsverantwortung zeigt selber schuld sein soll oder wie bei den Jungen Wahnsinnigen und JSVP es heist, “zu faul zu arbeiten”
      Man sieht es ja bei der SVP, dort ist es plötzlich was anderes wenn ein SVPler eine IV Rente oder Sozialhilfe bezieht. Wie z.b. Toni Brunner mit seinem Landwirtschaftsbetrie​b welcher in den Genuss von Steuerbefreiung, gratis Kredite, & gratis Bauland für Wohnungen und Pferdeställe vom Steuerzahler bezahlt bekommt.

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    • Juli 19, 2021

      Sehr geehrter Herr Mahler
      könnte es nicht auch sein, dass Toni Brunner das Land von seinem Vater übernommen hat??
      Oder woher wissen sie so bescheid?
      Können Sie mir das schwarz auf weiss geben??

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  • April 18, 2013

    Die SVP Initiative dient ja nicht der Familienpolitik, sondern hat den Zweck, indirekt die Unterstützung von Familien, welche auf einen Krippenplatz angewiesen sind, zu neutralisieren und zunichte zu machen.
    Wenn Herr Candinas das auch noch gut findet, hat er übersehen, dass in der jetzigen Zeit die Familien ja nicht “freiund selbstverantwortlich​” wählen können ob sie arbeiten wollen oder nicht. Wer von den vielen tausend ArbeitnehmerInnen der Schweiz mit immer weniger Lohn zufreiden sein muss, kann nicht wählen, ob er zuhause die Kinder betreuen könnte. Sondern beide Eltern/Partner müssen arbeiten, wenn sie trotz eidgenössischem Berufsausweis, zuwenig Lohn erhalten, um davon leben zu können. Kommt dazu, dass die Mietkosten in den letzten Jahren viel höher gestiegen sind als die Teuerung es zulassen würde. Das verdrängt die Bürger aus ihren Wohnorten. Damit steigen die Kosten für die Pendler.
    Darum braucht es eine gezielte Stützung der Familei durch beiträge an Krippen oder einem steuerlichen Abzug.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Alex Müller,
      Wenn man die Anforderungsprofile der Krippenplätze so anschaut, muss man sich wirklich die Fragen stellen, ob man da den richtigen Weg geht.
      Dass Anforderungen erfüllen Geld kostet, ist ja logisch. Und dass dann Menschen alleine erziehende, oder weniger verdienende sich das nicht mehr leisten können, auch eine Logik.

      Ich kenne mehrere Fälle, wo die Ehefrau arbeiten geht, (Lohn kann man dem was sie bekommt nicht sagen, eher ein Trinkgeld), unregelmässige Arbeitszeiten, ist Frau nicht bereit oder kann nicht, ist sie weg vom Job, hat ja genug andere aus der Schweiz oder dem Ausland welche den Job sofort annehmen, schluss endlich bleiben 200.- Franken, nach Abzug aller Zusatzunkosten die durch den Job entstehen.
      Probleme welche durch den Job Stress verursacht werden, diese Erniedrigungen usw, das alles scheint den Linken Frauen welche gegen die Eigenerziehung sind alles moderate Methoden zu sein.

      Frau MUSS in einem Fremdjob sich fertig machen lassen!

      Die Kinder MÜSSEN durch diesen Stress geschädigt werden? Wo bleibt da die Soziale, Emotionale Kompetenz?

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    • Juli 19, 2021

      Lieber Herr Nabulon,
      Die Frage, ob Krippen, Mittagstische, Horte in Firmen, Horte in Städten benötigt werden, ist eine sozialpolitische Frage unserer Zeit. Das hat mit Links oder rechts nichts zu tun, sondern mit Arbeitnehmern die verdienen müssen. Das gilt für Hochschulabsolventen wie für ungelernte ArbeitnehmerInnen. Darum haben verscchiedene Firmen wie z.B. Loindt und Sprüngli, CS etc schon seit vielen jahren eigene Krippen und Horte, weil sie die guten ArbeitnehmerInnen brauchen und behalten wollen.
      Denn eine wichtiger Umstand heute ist, dass das Familien-Ideal (Vater, Mutter, Kind) heute nicht mehr überall vorkommt. Es gibt viele ledige Mütter, alleinerziehende Väter, alleinerziehende Mütter, und auch miterziehende Grosseltern.
      Und noch ein letzter Punkt:
      Wir würden in der Schweiz wahrscheinlich sehr viel mehr für die Familien tun, wenn wir – wie in den nordischen Ländern – die Tagesschule einführen würden. (Es gibt hier solche Privatschulen). Dann könnten die Eltern (Vater oder Mutter) am Morgen bis um 14.Uhr arbeiten und dann kämen die Kinder nach hause. Privat wird das ja schon gemacht.

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    • Juli 19, 2021

      Lieber Herr Alex Müller,
      Da kann ich ihnen soweit Recht geben. Wir haben heute andere Strukturen, das ist richtig.

      Warum das zu einem Links Rechts Thema wurde?
      Wenn eine Frau findet, das sei ihr richtiger Weg, zu arbeiten und das Kind in die Kippa zu bringen, sollte sie die scharfen Sprüche gegen noch funktionierende Familien bleiben lassen.

      So hat das ganze Theater angefangen, die moderne studierte Frau verachtete die “nur Hausfrau”, was diese nicht akzeptieren.
      Auch heute noch kommen Frauen mit den Worten, dass es eigentlich eine Dummheit oder Frechheit sei, sich für die Familie, gegen den Beruf für ein paar Jahre zu entscheiden. Schliesslich habe die Allgemeinheit ja in die Ausbildungen auch der Frauen investiert, also sollen die auch die Leistung für die Firmen erbringen.

      Zu Deutsch sagt eigentlich so eine “moderne Frau”, wenn eine Frau für die Eigenerziehung der Kinder da sein will, ist die Ausbildung vergebens.
      Andere Länder schulen deshalb die Frauen ja erst gar nicht. Tolle einstellung.

      Es ist immer noch eine persönliche Entscheidung, als Frau genau so wie beim Mann auch, nach wie vielen Dr. Titeln in die Berge gehen und Schafe plus Ziegen zu hüten.
      Ab dem Tag X auszusprechen, bis dato habe ich als Handwerker gearbeitet, Neu bin ich Künstler und stelle Eisenplastiken her.

      Es werden und wurden ja diese Kulturprozente gefordert, die ganzen Sozialen usw, ist ja alles bekannt.
      Ist nicht die SVP, die das angerissen hat, Nein, wir bomben ja angeblich uns in die Steinzeit zurück.

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    • Juli 19, 2021

      Richtig Herr Müller, gerade auch Nestlé bietet interne Krippenplätze an. Nur weiss ich aus meinem Umfeld, dass diese Plätze beschränkt sind und nur für Frauen der Chefetagen zugänglich sind. Wer profitiert somit einmal mehr?

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  • April 19, 2013

    Was mich nach ihren Ausführungen besonders ärgert ist, dass die CVP auf dieser emotionalen Klaviatur der sogenannt nicht wertgeschätzten traditionellen Familie munter mitspielt, mit dem Giesskannenprinzip in erster Linie Besserverdienende begünstigt und dann noch mit der Forderung argumentiert, dass nun die SVP die beiden CVP-Volksinitativen auch bitteschön unterstützen solle.
    Sieht so ihre CVP-Familienpolitik aus? Gegenschäfte und Schnellschüsse anstatt ruhig und gelassen eine nachhaltige Familienpolitik zu erarbeiten.
    Und noch etwas zur fehlenden Wertschätzung: Wertschätzung gegenüber der Wichtigkeit und Komplexität der Erziehung von Kindern würde ja auch bedeuten, dass die dadurch erlangten Kompetenzen (Menschenführung, Empathie, Management, Umgang in Stresssituationen, etc. etc.) bei einem späteren beruflichen Wiedereinstieg respektiert bzw. beachtet werden. Fragen Sie doch mal die Mütter und Väter, welche nach der Kinderpause wieder beruflich einsteigen wollen, ob künftige Arbeitgeber diese Kompetenzen schätzen??? Da hört dann die Wertschätzung plötzlich auf, stattdessen werden WiedereinsteigerInnen​ nicht eingestellt, weil sie ja “nur” zuhause bei den Kindern waren. Und das sind zufälligerweise dieselben Kreise, welche jetzt den Müttern und Vätern (in der Mehrheit sind es immer noch Mütter) ein Goodie vor die Füsse werfen.
    Das ist doch einfach scheinheilig. Ich bin unglaublich entäuscht und werde mich mit aller Kraft gegen diese absurde Initiative einsetzen.

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    • Juli 19, 2021

      Frau Nicole Lauener,
      Steuerliche​ Gleichberechtigung verschiedener Familien Formen, zu der auch die Traditionelle Familienform nun mal gehört, hat nichts mit scheinheilig zu tun, absurd sicher auch nicht.

      Ebenso würde ich genauer prüfen, wer genau in den Firmen den Wiedereinstieg verhindert. Probleme bekommen jene, welche eine etwas “höhere” Ausbildung haben,…..
      Verkäuferinnen und Reinigungspersonal, Handwerksfrauen, deren Umfeld wandelt sich nicht so schnell…

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    • Juli 19, 2021

      Na grossartig, Herr Nabulon. Nach der Babypause müssen also Akademikerinnen Putzfrauen werden. Oder wie sehen Sie das?

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    • Juli 19, 2021

      Frau Inge Votava,

      Nein, ich glaub nicht dass solche Frauen physisch die Kraft und Ausdauer hätten, effizient also so eine Reinigungsfachfrau diese Leistung zu erbringen.

      Ich konnte anscheinend nicht rüberbringen was ich gemeint habe. Selber bin ich 40Jahre auf dem Beruf, der sich in dieser Zeit unwahrscheinlich verändert hat. Das heisst, es wurde immer wieder Notwendig, Schulungen, Fortbildungen zu besuchen.

      Es gab dann „Berufskollegen“ die schlicht keine Zeit hatten, oder meinten sie hätten keine Zeit, grad keine Lust, sich Fortzubilden. Die sind heute weg vom Beruf.

      Meiner Ansicht nach wird ein viel zu grosser Wirbel um die Babypause gemacht. Ist der Wille da, sich weiterzubilden, während so einer Pause wenigstens noch Fachliteratur zu lesen, findet man schnell den Einstieg wieder.

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    • Juli 19, 2021

      Herr Nabulon, vielen Dank für die Erklärung. Es ist immer ein Dilemma: Schreibt man zu kurze Beiträge, führt das oft zu Missverständnissen, zu lange Beiträge werden nicht gelesen. Jedenfalls verstehe ich jetzt, was Sie gemeint haben.

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