1. Sonstiges

Deutschland steht sich selbst im Wege

Das muss ein Staat sich leis­ten können: Ver­zicht auf meh­rere Mil­li­ar­den Fran­ken Ein­nah­men. Wenig überraschend wurde das Ab­kom­men über die Ab­gel­tungs­steuer im deut­schen Bun­des­rat in­folge Wahl­kampf pur ab­ge­lehnt. Möglich, dass im Ver­mitt­lungs­aus­sc​huss noch ein in­ner­staat­li­cher Kom­pro­miss zu­stande kommt. Die Schweiz kann sich auch bei einem vollständigen Schei­tern zurücklehnen. Ein aus­ge­wo­ge­nes An­ge­bot lag auf dem Tisch.

Keine Option stellt aus meiner Sicht eine Nachverhandlung mit Deutschland dar. Auch eine rückwirkende Inkraftsetzung von Gruppenanfragen gemäss neuem OECD-Standard ist eines Rechtsstaates unwürdig. Der Marktwert von gestohlenen CDs ist oder wird gegen Null sinken. Die Referendums­frist für das Steueramtshilfegesetz​ läuft am 17. Januar 2013 nämlich ab und wird bald in Kraft gesetzt. Danach wird auf ein Amtshilfegesuch nicht eingetreten, wenn es auf Informationen beruht, die durch nach schweizerischem Recht strafbare Handlungen erlangt worden sind wie beispielsweise ein Bankdatendiebstahl.

Andere Staaten (Grossbritannien und Österreich) haben die tiefhängenden Früchten gepflückt. Weitere Staaten werden folgen. Es würde wenig überraschen, wenn mit Griechenland bis anfangs 2013 ein Abkommen vereinbart werden könnte. Auch die Verhandlungen mit Italien, das möglicherweise für den Schweizer Finanzplatz eine ähnliche Dimension aufweist wie Deutschland, kommen voran. Andere Staaten werden folgen. Deutschland steht sich somit selbst im Wege.

 

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NEIN zur Individualbesteuerung: Splitting-Modell ist tauglicher zur Abschaffung der Heiratsstrafe. Die Heiratsstrafe gehört zwar endlich abgeschafft – aber nicht via Individualbesteuerung. Die Individualbesteuerung ist extrem kompliziert und bestraft den Mittelstand. Die Individualbesteuerung würde auf einen Schlag 1.7 Millionen zusätzliche Steuererklärungen auslösen, die alle bearbeitet und kontrolliert werden müssen. Damit wären in der ganzen Schweiz weit mehr als 2’000 neue Steuerbeamte nötig, die keine zusätzliche Wertschöpfung bringen, aber die Staatsquote zusätzlich erhöhen würden. Doch auch auf anderen Ämtern würde der administrative Aufwand stark steigen. Hinzu kommt: Die Individualbesteuerung privilegiert die Aufteilung der Erwerbstätigkeit zu je 50%. Ehepaare, die eine andere Aufteilung wählen, werden durch die Progression steuerlich massiv benachteiligt. Dies wäre ein Angriff auf den Mittelstand. Die Individualbesteuerung ist nicht praxistauglich. Mit dem SPLITTING haben wir eine Lösung, die sich bereits in zahlreichen Kantonen bewährt hat. Sie ist unkompliziert und schafft keine neuen Ungerechtigkeiten. Diese Lösung zur Abschaffung der Heiratsstrafe kann problemlos auch bei der direkten Bundessteuer eingeführt werden.
  1. Wirtschaft
Warum so viele Beschwerden gegen Planungen und Baugesuche? Um das Bauen in der Schweiz voranzutreiben, hat der Bund via Raumplanungsrecht die Vorgaben an die für die Raumplanung zuständigen Kantone so verschärft, dass diese gezwungen sind, diesen Druck via Richtplanung an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese müssen dann die kantonalen Vorgaben in ihrer Ortsplanung umsetzen. Wer sich gegen Bauvorhaben erfolgreich wehren will, muss dies heute auf der Ebene des Baugesuchs tun. Das wird leider von offizieller Seite dann einfach als Querulantentum abgetan. Warum so viele Beschwerden gegen Planungen und Baugesuche? Um das Bauen in der Schweiz voranzutreiben, hat der Bund via Raumplanungsrecht die Vorgaben an die für die Raumplanung zuständigen Kantone so verschärft, dass diese gezwungen sind, diesen Druck via Richtplanung an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese müssen dann die kantonalen Vorgaben in ihrer Ortsplanung umsetzen. Wer sich gegen Bauvorhaben erfolgreich wehren will, muss dies heute auf der Ebene des Baugesuchs tun. Das wird leider von offizieller Seite dann einfach als Querulantentum abgetan.

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