Unsere Gesellschaft fühlt sich von Big Data bedroht. Die Big-Data-Industrie provoziert uns, und deshalb verspüren wir Stress und Unsicherheit. Die globale Zivilgesellschaft muss aktiv werden, um den Informationskapitalismus so mitzugestalten, dass unsere zukünftige Gesellschaft lebenswert, frei und zukunftsfähig bleibt. Vorausgesetzt, wir halten an unserer historischen Auffassung der menschlichen Person und ihrem einzigartigen Wert fest.
Die Menschenwürde ist die Quelle der Rechte, wie wir sie für Datensubjekte fordern. So wie Big Data heute mit persönlichen Daten verfährt, ist mit der Menschenwürde nicht vereinbar. Sie gesetzlich zu verteidigen, ist eine Aufgabe, die sich an den Staat richtet und für deren gesetzlichen Regelung er keine Zeit verlieren darf. Auch das Urteil des EuGH zum “Recht auf Vergessen” vom Mai 2014 ist eine Aufforderung zu handeln.
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Kommentare anzeigen Hide commentse Bedrohung ist real. Google, Facebook, Twitter u.Co haben uns mit ihren “Diensten” voll im Griff. Was die Sammlung persönlicher Daten , Verhaltensmuster, Vorlieben und Kontakte betrifft, weiss Google mehr über die Bürger als der Staat. Viele glauben, das sei ihnen gleich. Sie hätten ja nichts zu verbergen. Aber die Daten sind nützlich für Versicherungen, Kreditgeber, und für “individualisierte Werbung”. Firmen werben gerne dort, wo sie denken, am meisten Leute zu erreichen. Das hat schweizweit zur Folge, dass von einem Franken Werbung bereits 75 Rappen bei google, Facebook, ausländische Medien etc. landen. Der Gewinn daraus fliesst direkt nach Amerika.In der Schweiz versteuern diese Firmen nichts. Das gehört zum Konzept fast aller internationalen Konzerne. Wegen schlechter Werbeeinnahmen durch Schweizerische Medien, sollen jetzt bei der SDA 40 Stellen gestrichen werden. Das bedeutet für die Schweiz, Rückgang von unabhängig gesammelten und aufbereitete Depeschenmeldungen. (Heute sind es 500 Meldungen pro Tag, auf welche alle Medien – gegen eine Gebühr – greifen können.)