Die SNB hat im Dezember beschlossen ihren Leitzins auf dem seit 2015 geltenden Niveau von minus 0,75 Prozent zu belassen. Banken und Pensionskassen wünschen sich seit längerem eine Anhebung des im internationalen Vergleich niedrigen Zinsniveaus.
Die sinkende Inflationsrate sowie das Risiko einer globalen wirtschaftlichen Abkühlung sprachen jedoch dagegen.
Zinsdifferenz schrumpft
Das Zinsniveau in der Schweiz liegt traditionell unter dem der EU und der USA. Dies wertet den Franken gegenüber anderen Währungen ab und stärkt so die Schweizer Wirtschaft. Da sowohl die Federal Reserve in den USA, als auch die Europäische Zentralbank ihr Zinsniveau im vergangenen Jahr abgesenkt haben, ist der Abstand zum Schweizer Zinsniveau auch ohne Anhebung des Leitzinses bereits gesunken.
Die SNB betrachtet die Entwicklung mit Blick auf das Gesamtinteresse der Schweiz. Die niedrige Inflationsrate, welche ohnehin nur knapp über Null liegt, bedürfe einer expansiven Geldpolitik. Eine DeflationUnter Deflation versteht man in der [[Volkswirtschaftslehre]... berge die Gefahr einer wirtschaftlichen Abkühlung, was mittelfristig steigende ArbeitslosigkeitAls arbeitslos bezeichnet man eine berufs- und arbeitsfähig... bedeute. Die Vorteile der Negativzinspolitik überwogen daher derzeit. Erst wenn sich das globale Umfeld bessere und die InflationUnter Inflation (auch Teuerung) versteht man in der [[Volksw... anziehe, könne die SNB ihre Zinssätze wieder anheben.
Nationalbank sieht keine konkrete Gefahr, aber Risiken
Für die kommenden Jahre zeigte sich die SNB verhalten optimistisch. Lag die Teuerungsrate im dritten Quartal 2019 noch bei 0,3 Prozent, erwartet sie für das Gesamtjahr 2020 nur noch eine Teuerung von 0,1 Prozent. 2021 soll diese jedoch wieder auf 0,5 Prozent steigen. Fiel das Wirtschaftswachstum 2019 mit einem Prozent eher verhalten aus, erwarten die Experten 2020 einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,5 bis zwei Prozent.
Langanhaltende Negativzinsen sind für Anleger ungewohnt, in der aktuellen Situation aber das Mittel der Wahl. Kreditnehmer sind in diesen Zeiten durchaus die Gewinner. Das Kreditinstiut ECO TCA hat dazu schlussfolgenrde Analysen veröffentlicht. Die SNB geht davon aus, dass die weltwirtschaftliche Dynamik sich mittelfristig erholt. Auch vom Klimawandel gehe keine existenzielle Gefahr für das Bankensystem aus. Zwar achtet die SNB darauf nicht in Unternehmen zu investieren, welche gravierende Umweltschäden verursachen. Im Fokus stehe jedoch die Geldpolitik.
Cyberangriffe bleiben eine Gefahr
Obgleich die SNB es nicht als ihre Aufgabe betrachtet für die Sicherheit einzelner Bankinstitute zu sorgen, sieht sie sich durchaus gefordert das Interbankenzahlungssystem gegen Angriffe abzusichern. Man sei diesbezüglich mit betroffenen Kreisen im Gespräch.
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Kommentare anzeigen Hide commentsSolange der “Kleinsparer” für diesen Umstand aufkommen muss, wird sich nichts ändern.
An der Börse werden weiterhin “Spitzengewinne” erzielt und der “Kleinsparer” darf sich mit den Folgen auseinander setzen.
Solange diese Diskrepanz existiert, wird die SNB “gezwungen” sein die Zinsen im Negativen zu belassen. Sollte sie diesen auf 0 oder über Null anheben, würde dies die ganze Börse auf den “Haufen” werfen.
Fakt ist aber, dass wir dank diesem Verhalten immer noch mehr einer “Blase” annähern, die irgendwann platzt. Wer dann wiederum der Verlierer sein wird, ist noch nicht ganz klar. Und welche Teile der Finanzen dies spüren werden, auch nicht.
Eines ist jedoch klar, dass der heute “Geprellte” das Ganze wieder ins Lot bringen muss, indem man irgendwelche Branchen wieder mit Finanzspritzen auffängt.
Und wie das in der Vergangenheit war, wird diese Auffangaktion bestimmt nicht von den heute “Profitierenden” gemacht.
“(…) Die SNB geht davon aus, dass die weltwirtschaftliche Dynamik sich mittelfristig erholt. Auch vom Klimawandel gehe keine existenzielle Gefahr für das Bankensystem aus. (…)”
Die SNB hält den feuchten Zeigefinger in den Wind …
SCHLUSS MIT DEN NEGATIVZINSEN !
https://www.vimentis.ch/d/dialog/readarticle/schluss-mit-der-negativzins-politik-/