Die letz­ten Tage und Wo­chen haben welt­weit ein­drück­lich in Er­in­ne­rung ge­ru­fen, wie weit die Kli­ma­ka­ta­stro­phe​​​​​​​​​ fort­ge­schrit­ten ist. Doch Ü­ber­schwem­mun­gen und Tro­cken­zei­ten sind nur ein Vor­ge­schmack auf das, was bei einem Ver­feh­len des 1,5-­Gra­d-­Ziels des Pa­ri­ser Kli­ma­ab­kom­mens droht: ir­re­ver­si­ble Aus­wir­kun­gen auf ganze ö­ko­lo­gi­sche Sys­te­me. Der Welt­kli­ma­rat zeich­net in sei­nem ak­tu­el­len Be­richt ein Schreckensszenario. 7​​​​​​​​​00 Ex­per­ten und Ex­per­tin­nen haben daran mitgearbeitet.

La​u​​​​​​​​t IP­C­C-­Be­richt be­fin­den sich viele Ö­ko­sys­teme nahe oder be­reits jen­seits der Gren­ze, an der sie sich Um­welt­ver­än­de­run​​​​​​​​​­gen an­pas­sen kön­nen. Ex­treme Um­welter­eig­nisse und die Kli­ma­ent­wick­lung brin­gen Ö­ko­sys­teme an so­ge­nannte Kipp-­Punk­te. Bei Ü­ber­schrei­ten die­ser Punkte dro­hen ab­rupte und ir­re­ver­si­ble Ver­än­de­run­gen mit schwer­wie­gen­den Folgen.

Brennende Wälder

Die Zunahme von Trockenheit und Dürren hat die Länge von Waldbrandphasen deutlich erhöht und die gefährdeten Waldflächen verdoppelt. Die Wahrscheinlichkeit für Dürren, beispielsweise in Brasilien, würde sich bei einer Erwärmung um zwei Grad bereits vervierfachen, der Amazonas sich in eine Savanne verwandeln. Die Folge: Enorme Mengen Kohlendioxid würden zusätzlich freigesetzt und die Klimaerwärmung dadurch massiv beschleunigt statt gestoppt.

Hitzewell​​​​​​​​​en zerstören Meere

Selbst wenn das 1,5-Grad-Ziel erreicht wird, rechnen die Expertinnen und Experten mit dem Absterben von bis zu 90% der Korallenriffe. Ausserdem ist die Fläche des Arktischen Ozeans, die ganzjährig mit Eis bedeckt war, seit 1979 um rund einen Viertel zurückgegangen. Das führt zu einer Erhöhung des Meeresspiegels und zu zunehmenden Gefahren für Küstenregionen.

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Wegen der zunehmenden Dürre ist zunehmend mit Hungersnöten zu rechnen.

Wegen der zunehmenden Dürre ist zunehmend mit Hungersnöten zu rechnen. (REUTERS)

Waldbrände, wie sie seit mehreren Jahren etwa Kalifornien heimsuchen,  werden vermehrt ausbrechen.

Waldb​​​​​​​​rände, wie sie seit mehreren Jahren etwa Kalifornien heimsuchen, werden vermehrt ausbrechen. (AFP)

… Katastrophen mit Toten wie hier in Deutschland im Juli 2021 werden unsere Breitengrade öfter heimsuchen.

Katast​​​​​​​rophen mit Toten wie hier in Deutschland im Juli 2021 werden unsere Breitengrade öfter heimsuchen.

 

D​​​​​​​ie Grenzen von Ökosystemen könnten sich noch in den nächsten 80 Jahren wegen der Erderwärmung um hunderte Kilometer verschieben. Bereits zwei bis drei Grad mehr Erwärmung reichen aus, dass 54 Prozent der weltweiten Arten im Laufe dieses Jahrhunderts vom Aussterben bedroht sein könnten. Bei einer Erwärmung von zwei Grad sind Robben, Eisbären und Pinguine vom Aussterben bedroht. Dasselbe gilt für Arten in fragilen Ökosystemen wie Korallen und Mangroven. Das Artensterben hat sich bereits massiv beschleunigt.

Hun​g​​​​​​​​er, Hitze, Krankheiten

Ein apokalyptisches Szenario zeichnet der Bericht auch für die Menschheit: Hunderte Millionen Menschen, die von Hitzewellen betroffen sein werden, Wasserknappheit, Hungerrisiko für 80 Mio Menschen, Überflutungen und andere Naturkatastrophen, die Zunahme übertragbarer Krankheiten sowie Millionen Klimaflüchtlinge. Das alles gefährdet die Existenz unserer Kinder und Enkel.

Das Nichtstun anstelle sofortiger griffiger Notmassnahmen, bei denen u. a. hohe Lenkungsabgaben den CO2-Ausstoss auf ein Minimum reduzieren, wird sich grausam rächen. Und teurer werden.

 

 

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10. August 2021

Sagt der Mars zur Erde: „Du siehst aber heute schlecht aus.“ Klagt die Erde: “Mit mir geht’s zu Ende. Ich habe Homo sapiens.“ – „Mach dir nichts draus!“, tröstet der Mars. „Das hatte ich auch einmal. Das verschwindet von selbst.“

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23. August 2021

Der Weltklimarat bzw. der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist eine Institution der Vereinigten Nationen. In ihrem Auftrag tragen Klimawissenschfter weltweit seit 1988 regelmäßig den aktuellen Kenntnisstand zur Klimaerwärmung zusammen. Sie bewerten diesen aus wissenschaftlicher Sicht. Der IPCC bietet die Grundlagen für wissenschaftsbasierte​​ politische Entscheidungen, indem er unterschiedliche Handlungsoptionen und deren Implikationen aufzeigt, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder Handlungsempfehlungen​​ zu geben.

Mehr hier:

https://www.de-​​ipcc.de/119.php

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Comments to: AUCH DER WELTKLIMARAT ZEICHNET NUN EIN SCHRECKENSSZENARIO
  • Juli 3, 2022

    Eine Umfrage im Netz hat Menschen allen Alters in sechs europäischen Ländern zum Thema Klimawandel befragt. Die Initianten wollten unter anderem herausfinden, wie hoch der Wissensstand zum Thema Klimaerwärmung in der europäischen Bevölkerung sei, wie stark der Wissenschaft vertraut werde und wie besorgt die Befragten um die Folgen des Klimawandels seien. Die Umfrage zeigt, dass beträchtliche Teile der Bevölkerung den Wissensstand zum und die Bedrohung durch die Klimaerwärmung massiv unterschätzen.

    16 Prozent glauben immer noch, die Klimaerwärmung werde nicht hauptsächlich vom Menschen verursacht. Im Durchschnitt schätzen die Befragten, dass nur 68 Prozent der Wissenschafter davon ausgehen, dass hauptsächlich der Mensch für die Verschiebungen im Klima verantwortlich sei. Tatsächlich liegt der wissenschaftliche Konsens aber bei 99,9 Prozent.

    25 Prozent glauben immer noch, dass der Mensch nichts gegen die Klimaerwärmung bewirken könne.

    Nur 28 Prozent wissen, dass ihnen persönlich die Klimaerwärmung bereits jetzt schadet.

    Nur 42 Prozent wissen, dass die Klimaerwärmung ihrem Land bereits jetzt schadet.

    Aber 80 Prozent sorgen sich dennoch um die Folgen der Klimaerwärmung für die Menschheit …

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NEIN zur Individualbesteuerung: Splitting-Modell ist tauglicher zur Abschaffung der Heiratsstrafe. Die Heiratsstrafe gehört zwar endlich abgeschafft – aber nicht via Individualbesteuerung. Die Individualbesteuerung ist extrem kompliziert und bestraft den Mittelstand. Die Individualbesteuerung würde auf einen Schlag 1.7 Millionen zusätzliche Steuererklärungen auslösen, die alle bearbeitet und kontrolliert werden müssen. Damit wären in der ganzen Schweiz weit mehr als 2’000 neue Steuerbeamte nötig, die keine zusätzliche Wertschöpfung bringen, aber die Staatsquote zusätzlich erhöhen würden. Doch auch auf anderen Ämtern würde der administrative Aufwand stark steigen. Hinzu kommt: Die Individualbesteuerung privilegiert die Aufteilung der Erwerbstätigkeit zu je 50%. Ehepaare, die eine andere Aufteilung wählen, werden durch die Progression steuerlich massiv benachteiligt. Dies wäre ein Angriff auf den Mittelstand. Die Individualbesteuerung ist nicht praxistauglich. Mit dem SPLITTING haben wir eine Lösung, die sich bereits in zahlreichen Kantonen bewährt hat. Sie ist unkompliziert und schafft keine neuen Ungerechtigkeiten. Diese Lösung zur Abschaffung der Heiratsstrafe kann problemlos auch bei der direkten Bundessteuer eingeführt werden.
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Warum so viele Beschwerden gegen Planungen und Baugesuche? Um das Bauen in der Schweiz voranzutreiben, hat der Bund via Raumplanungsrecht die Vorgaben an die für die Raumplanung zuständigen Kantone so verschärft, dass diese gezwungen sind, diesen Druck via Richtplanung an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese müssen dann die kantonalen Vorgaben in ihrer Ortsplanung umsetzen. Wer sich gegen Bauvorhaben erfolgreich wehren will, muss dies heute auf der Ebene des Baugesuchs tun. Das wird leider von offizieller Seite dann einfach als Querulantentum abgetan. Warum so viele Beschwerden gegen Planungen und Baugesuche? Um das Bauen in der Schweiz voranzutreiben, hat der Bund via Raumplanungsrecht die Vorgaben an die für die Raumplanung zuständigen Kantone so verschärft, dass diese gezwungen sind, diesen Druck via Richtplanung an ihre Gemeinden weiterzugeben. Diese müssen dann die kantonalen Vorgaben in ihrer Ortsplanung umsetzen. Wer sich gegen Bauvorhaben erfolgreich wehren will, muss dies heute auf der Ebene des Baugesuchs tun. Das wird leider von offizieller Seite dann einfach als Querulantentum abgetan.

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