„Schliesslich soll es ein bisschen wehtun.“ Wer das sagt? Es sind die Worte des Gewerkschaftssekretärs Duri Beer. Geäussert hat er sie in einem Interview mit dem Tages Anzeiger vom 10.05.11. Der Tagi zeigt uns zudem ein Bild des jüngeren Herrn mit etwas müde wirkenden Augen aber dafür selbstgefälligem, feinen Lächeln. Herr Beer ist neben seiner Stelle als Gewerkschaftssekretär im Vorstand der SP Kreis 3 tätig. Wir haben es da mit einem richtigen Vorzeigelinken zu tun, der ein grosses Entwicklungspotential in sich trägt. Nur, man muss sich ein bisschen ins Rampenlicht rücken. Letztlich ist der Gewerkschafter darauf angewiesen, dass sein Lohn von den eingeschriebenen Gewerkschaftern bezahlt wird. Der vpod benötigt deshalb möglichst viele Mitglieder. Im Fall der VBZ ist aber nur die Hälfte der Angestellten überhaupt gewerkschaftlich organisiert und diese verteilen sich erst noch auf drei Gewerkschaften. Bei den Gesprächen mit der politischen Führung der VBZ sind zwei der Gewerkschaften gesprächsbereit und nur der vpod schert aus. Das Spiel ist durchsichtig. Die Forderungen der Angestellten sind lediglich Mittel zum Zweck für eine Profilierungsübung der Gewerkschaft, deren Mitgliederzahl solches offenbar nötig macht. Das Muskelspiel soll den vpod-lern zeigen, wofür sie bezahlen. Im vpod Zürich arbeiten schliesslich 13 Leute inklusive der Lernenden. Aber selbstverständlich können Forderungen von Gewerkschaften Sinn machen. Schliesslich haben sie für die Arbeitnehmenden in der Vergangenheit wichtige Erfolge erzielt. Wie wir dem Tages Anzeiger aber entnehmen, sind die Löhne der Angestellten der VBZ im Branchenvergleich sehr gut. Wir erinnern uns an die Diskussionen im Rahmen der Einführung des ZVV. Ein Problem damals waren, unter anderem, die besonders guten Arbeitsbedingungen der VBZ. Die Chauffeure der Stadt Zürich waren weniger produktiv als jene im Kanton, weil sie weniger lange arbeiten und besser verdienen. Letztlich setzten sich die VBZ damals durch, weil die Arbeit in der Stadt für die Chauffeure viel anspruchsvoller sei als für ihre ländlichen Kollegen aufgrund der prekären Verkehrssituation in Zürich. Wer die Verkehrslage rund um die Stadt Zürich und auch in den grösseren Gemeinden des Kantons kennt, erkennt solches als dummes Geschwätz. In Uster einen Bus zu lenken oder in Bülach dürfte sogar weitaus anspruchsvoller sein, weil sich Landstrasse und überbautes Gebiet abwechseln, der Verkehr zur Stosszeit sehr dicht ist, die Leute genauso genervt sind wie in Zürich und die Verkehrsregelung weniger durch Ampeln gesteuert wird als in den grossen Städten, wo der ÖV diese per Knopfdruck zu seinen Gunsten lenken kann. Es bleibt unter dem Strich eine peinliche Werbeaktion des vpod; sie trifft Wirtschaft und Pendler. Vpod-ler hört die Signale! Tretet aus!
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Kommentare anzeigen Hide commentsVielleicht wäre ein GAV der ÖV’s im Kanton Zürich sinnvoll, selbstverständlich zu den tieferen Konditionen. Denn den Gewerkschafter ist es wichtig, dass alle gleichwenig verdienen.