Am Montag, 17.01.11 fand in der neuen Börse eine Diskussionsveranstaltung der Jungparteien der SVP und FDP in Zusammenarbeit mit der Allgemeinen Offiziersgesellschaft Zürich statt. Thema war folgende Frage: „Milizprinzip & Wehrpflicht – veraltet oder zukunftsweisend?“ Das Eintretensreferat hielt der Chef VBS, Bundesrat Ueli Maurer. Auf dem Podium waren Oberst Hanspeter Portmann, Kantonsrat FDP und Kommandant einer Fliegerabwehr Kampfgruppe, mit der er im Assistenzeinsatz beim Frankophoniegipfel 2010 war und Hans Fehr, SVP Nationalrat. Moderiert wurde von Dr. René Zeller, Inland-Redaktor der NZZ. Alle Referenten waren sich einig in der Anerkennung der Leistungsfähigkeit unserer Milizsoldaten. Insbesondere wies Bundesrat Maurer darauf hin, dass die Übung AEROPORTO im letzten Jahr gezeigt hätte, wie viele Soldaten zum Schutz des Flughafens Kloten nötig sind. Gespielt wurde ein realistisches Terrorismus-Szenario, wie wir es im Ausland fast täglich erleben. Für die Übung waren 5000 Soldaten aufgebotenen. 5000 Mann sind rund um den Flughafen sehr rasch zu wenig. Sie können nicht ewig ihrer zivilen Arbeit fernbleiben und müssten auch im Ernstfall nach 3-5 Wochen abgelöst werden. Woher sollte die Ablösung aber kommen, wenn die Armee zu klein ist? Ausserdem ist heute gerade genügend Material vorhanden, um die ersten 5000 auszurüsten. Für weitere Infanteriebataillone waren beispielsweise keine Schützenpanzer mehr da. Die Logistik war teilweise damit überfordert, das Material aus der Übung AEROPORTO in den Folgeeinsatz APOLLINAIRE am Genfersee zu bringen, um den Schutz der Frankophonie Konferenz sicher zu stellen. Aber, Einsatz wie Übung fanden statt. Sie zeigten, dass es auf jeden Fall notwendig ist, ein Mindesmass an Truppenbeständen hinzukriegen. Hier liegt der grosse Vorteil der Miliz. Sie kann massgeschneidert aufgeboten werden. Die zivilen Behörden sind auf die Armee angewiesen, um die Polizei zu unterstützen. Im BLICK vom 18.01.11 las der erstaunte Berufsoffizier, dass der ehemalige Chef der Armee, Korpskommandant ausser Dienst Keckeis der Meinung sei, 20’000 Mann seien genug für die Schweiz. 5000 davon müssten der Luftwaffe angehören, 1000 für Katastrophenhilfe bereitstehen, 200 Mann die Bekämpfung von Cyberwar und 2000 die Logistikleistungen erbringen und der Rest von 12’000 verteidige dann mit der EU zusammen das Land und fördere den internationalen Frieden. Das wären gerade noch zwei Ablösungen für den Schutz am Flughafen Kloten. Weitere Aufgaben? Keine Mittel! Keckeis regte sich als CdA über die pensionierten Generäle auf, die ihn kritisierten. Er war ein Fan der Miliz, wie er sagte, forcierte die Einsätze und trieb damit die Kosten für Logistik in die Höhe. Er hätte sich seiner eigenen Befindlichkeit als CdA erinnern sollen und besser geschwiegen
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Kommentare anzeigen Hide commentsSehr geehrter Herr Siegenthaler
Bis die 5000 Milizsoldaten die in einem sochen Szenario aufgeboten werden müssten, – bei Annahme der aktuellen Volksinitiative – ihre Waffen aus den Logistikzentren geholt und sich beim Flughafen eingefunden hätten, wären die Terroristen schon längstens wieder weg…
(Da bekommt die Aussage “Stell Dir vor es wär Krieg und keiner geht hin” einen ganz neuen Sinn!);-)
Schweizer Armee: Volkswirtschaftliche Kosten prüfen!
Die volkswirtschaftlichen Kosten der Schweizer Armee sind hoch. Ein europäischer Ländervergleich dieser Kosten pro Kopf und/oder pro km2 Fläche wäre als Basis der politischen Diskussion über die Zukunft unserer Armee nützlich