Es gibt Initiativen, die von den Einen abgelehnt werden, weil sie gegen die Stossrichtung sind, und von den Anderen, weil sie diese für überholt oder unnötig finden. Die vorliegende Initiative der SP gehört in diese Kategorie. Erst recht überholt ist die Volksinitiative für mich seit dem 11. März 2011, der Katastrophe von Fukushima.
Der Gesamtbundesrat hat einen neuen Weg in der Energiepolitik beschlossen, das ParlamentDas Parlament ist in demokratischen Verfassungsstaaten die V... steht grossmehrheitlich hinter diesem Weg. Eben erst ist die VernehmlassungDie Vernehmlassung ist eine Phase im schweizerischen Gesetzg... zur Energiestrategie 2050 abgeschlossen worden. Der vom zuständigen DepartementDie schweizerische Bundesverwaltung ist in sieben Departemen... vorgeschlagene Weg soll nun voll und ganz und mit geeinten Kräften eingeschlagen werden.
Es bleibt noch viel zu tun. Wir wollen nicht nur für Stromproduktion keine neuen AKWs mehr, wir wollen vor allem auch eine nachhaltige, klimafreundliche Gesamt-Energie-Politik. Denn nicht einmal 25 % des Gesamtenergieverbrauchs entfallen auf Elektrizität. Und hier sind wir dank unserer privilegierten Geographie bereits sehr gut unterwegs.
Wo sind die Probleme?
In der Schweiz gibt es noch rund 850‘000 Ölheizungen. Im Mobilitätsbereich können wir die CO2-Ziele kaum einhalten. Daher ist das Ziel der SP, 50% des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu decken, ziemlich utopisch. Immer wieder wird nur an die Elektrizitätsproduktion gedacht. Strom und andere Energieproduktionen werden vermischt. Der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch betrug 2010 bei der Wärmeerzeugung nur 15,3 Prozent. Dies ist leider ein Fakt. Bei der Mobilität, sprich Verkehr, sieht es noch viel unvorteilhafter aus.
Beim Stromverbrauch aber beträgt der Anteil erneuerbarer Energien bereits 53,6 Prozent. Von der Netto-Elektrizitätsproduktion im Jahr 2010 von rund 64 TWh waren 57 Prozent erneuerbaren Ursprungs, davon der Grossteil aus der Wasserkraftnutzung. Der Beitrag der Nutzung von Sonnenenergie, Biomasse, Biogas, Wind und Abfall betrug 2,2 Prozent. Und Stromproduktion aus GeothermieGeothermie - auch Erdwärme genannt – ist die in Form von ... steht erst am Start. Bei den neuen Erneuerbaren haben wir eine gewaltige Arbeit vor uns.
Gesamthaft haben wir also noch einen weiten Weg zu beschreiten und müssen auch die Mobilität und die Wärmeproduktion mit einbeziehen. Wichtig ist, dass wir überlegt und bedacht vorgehen. Deutschland, welches einen sehr raschen Umbau der Stromproduktion beschlossen hat, aber auf den Autobahnen immer noch freie Fahrt erlaubt, steht heute vor gewaltigen Problemen. Die Speicherung der grossen Mengen an unregelmässig anfallenden Wind- und Solarstrom bereiten enorme Probleme, die Preise steigen sehr stark an und betragen heute z.B. in Bayern 27 Euro-Cents pro kWh. Eine solche Politik, wie sie Deutschland verordnet, kann zu einem Stop und Go führen.
Zusammenfassend können wir festhalten dass wir in der Schweiz auf gutem Weg sind. Letzte Woche haben wir 202 Mio Fr. für die koordinierte Energieforschung beschlossen, der Umbau der Energieproduktion ist eingeleitet. Die VolksinitiativeDie Volksinitiative ist ein politisches Recht in der direkte... zeigt keinen konkreten Weg auf. Sie ist inhaltlich überholt und nicht zielführend. Daher sollten wir unsere Kräfte auf die Energiestrategie 2050 konkretisieren und die VolksinitiativeDie Volksinitiative ist ein politisches Recht in der direkte... am besten zurückziehen.
Mein Votum im NationalratDer Nationalrat stellt neben dem Ständerat die grössere de... vom 12. März 2013
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Kommentare anzeigen Hide commentsDas ist wieder einmal typisch Kathy Riklin, viel Luft, aber wenig Inhalt. Es genügt, sie selber zu zitieren. “Gesamthaft haben wir also noch einen weiten Weg zu beschreiten und müssen auch die Mobilität und die Wärmeproduktion einbeziehen.” Und wenig später: “Zusammenfassend können wir festhalten, dass wir in der Schweiz auf gutem Weg sind.” Aber wie dieser weite Weg zu beschreiten ist, davon ist von Riklin wenig zu hören. Träumen sie weiter, Frau Riklin.
Typisch Wolf Sidler, Initiativtext nicht gelesen, Energiestrategie 2050 nicht konsultiert!
Wer den Initiativtext liest, sieht wieviel heisse Luft und unrealistische Forderungen in die Bundesverfassung geschrieben werden sollten:
Bundesverfassung
Art. 89 Energiepolitik Abs. 1bis (neu), 2bis (neu) und 3
1bis Sie stellen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft die Energieversorgung mit erneuerbaren Energien sicher, um die Schweiz aus ihrer Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energien zu befreien, Arbeitsplätze zu schaffen und den Wohlstand der ganzen Bevölkerung langfristig zu sichern.
2bis Er unterstützt Massnahmen zur Förderung von Innovationen im Energiebereich sowie private und öffentliche Investitionen zugunsten erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz.
3 Er erlässt Vorschriften über den Energieverbrauch von Anlagen, Fahrzeugen und Geräten. Bei den Vorschriften für neue Anlagen, Fahrzeuge und Geräte berücksichtigt er die beste verfügbare Technologie.
Die Übergangsbestimmungen der Bundesverfassung sollen wie folgt geändert werden (KR “die Forderung ist unrealistisch”)
8. Übergangsbestimmung zu Art. 89 (Energiepolitik)
Der Gesamtenergiebedarf der Schweiz wird ab 2030 mindestens zur Hälfte aus erneuerbaren Energien gedeckt. Der Bundesrat legt für die Entwicklung bis 2030 Zwischenziele fest.
Wunderbar, Frau Riklin, wie sie unsere Bundesverfassung zitieren können. Hehre Ziele, aber wie sollen wir sie erreichen, ohne unsere Wirtschaft, der Konkurrenz mit Atomstrom ausgeliefert, an die Wand zu fahren. Deutschland und die Schweiz allein haben auf den Gau von Fukushima hysterisch reagiert, und Deutschland ist bereits wacker in Nöten. Auch bei uns zeigen sich wegen eines voreiligen Entschlusses bereits dunkle Wolken am Horizont ab. Unsere Energiepreise werden unverträglich steigen, und das Problem der Bandenergie ist keineswegs gelöst. Zusammen mit Frau BR Leuthard fahren sie in einem Zug nach Irgendwo. Gute Reise!
Sachte, Herr Witschi. Ich habe nicht gesagt, dass es unserer Wirtschaft jetzt schlecht geht. Wenn wir aber an der eindeutig übereilten und falschen Energiestrategie im Stile Deutschlands festhalten, werden schwere Zeiten auf uns zukommen. Wenn in Deutschland Leute mit kleinerem Budget ihren Energiekonsum bereits heute schon kaum mehr bezahlen können, macht das nicht gerade zuversichtlich.
Und niemand spricht von der steigenden Bevoelkerungszahl in der Schweiz. Dabei wuerde sich das Problem mit der Weiterentwicklung der Technik von selbst loesen, ohne dass staatlich eingegriffen werden muesste. Leider wird bewusst der Konmsum von Energie in der Schweiz durch das Bevoelkerungswachstum hoch gehalten. Es waere ja schlimm, wenn der Energeiverbrauch in der Schweiz abnehmen wuerde. Dann wuerden naehmlich auch die Preise fallen und die grossen Energiekonzerne weniger verdienen. Man sieht ja jetzt schon, was passiert, wenn bei schoenem Wetter aus den Fotovoltaikanlagen in Deutschland guenstiger Strom auf den Markt geworfen wird. Da hat das Gejammer der Energeikonzerne in der Schweiz schon begonnen.
Mit stabiler Bevoelkerung waere es der Schweiz ein leichtes, ihre Energeiversorgung in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln.
Herr Selk, da kann ich ihnen nur zustimmen. Eine Subvention von Solarenergie ist vollkommen unnoetig. Diese wird sich mit der technischen Weiterentwicklung automatisch ausbreiten.
Bezueglich des Bevoelkerungswachstum bin ich auch ihrer Meinung. Sie wird sich von selbst regulieren. Die Frage ist aber auf wessen Kosten. Heute werden Autobahnen ausgebaut, Strassen gebaut, Eisenbahnstrecken gebaut, Haeuser und Spitaeler, Einkaufszentren. Usw. und dies alles auf Kosten von zukuenftigen Gnerationen. Und wenn das dann aml alles gebaut ist und dadurch die Lebensqualitaet in der Schweiz abgenommen hat und die Bevoelkerung dadurch sinkt, wird dies alles nicht mehr gebraucht.
!!!!!Aber die Schulden sind immer noch da!!!!!!
Sehr geehrte Frau Riklin
Dass Sie gegen die Cleantech-Initiative gestimmt haben, finde ich gut. Doch irgendwie kriegt man den Eindruck, Sie hätten noch nicht bemerkt, dass die Volksmehrheit heute den Bau von Kernreaktoren mit der neusten Sicherheitstechnologie nicht mehr ausschliessen will.
Etwa am 29.11.2013 schrieb ein Leser im Online-Blick:
„Der Atomausstieg ist nicht vom Volk an der Urne beglaubigt worden. Es ist ein Wunschszenario mit möglichen und unmöglichen Verbreitungen von Meinungen von 7 Personen im Bundeshaus. Dies sind einerseits Binsenwahrheiten und andrerseits Utopien und Wunschdenken. Man muss denen glauben, die etwas von der Materie verstehen und nicht Wünschelrutengängern in der Politik.“
1’669 stimmten zu, nur 554 waren dagegen (= 75% Zustimmung).
Wir Vimentis-Nutzer befassen uns intensiv mit Politik. Unsere Meinung geht gemäss meiner Erfahrung der Volksmeinung immer ein wenig voraus. So erhielt z.B. Ihr Beitrag vom August 2011 über die Klima- und Energiepolitik nur gerade 38% Zustimmung. Meine Antwort darauf enthielt unter anderem die Aussage: „Die Energiewende ist leider nur durch eine zunehmend grosse Zahl von Gaskombikraftwerken zu erreichen.“ Ich erhielt dafür 83% Zustimmung (77 Stimmen).
Frau Bundesrätin Doris Leuthard war in Ihrer vom Schweizer Fernsehen übertragenen Rede vom 12. September 2012 über „die Energiewende“ davon überzeugt, die Volksmehrheit hinter sich zu haben. Mein gleichzeitig in SF Online geschriebener Beitrag mit dem Titel „Die Mehrheit des Schweizervolkes wünscht den Atomausstieg nicht“ erhielt 74% Zustimmung.
Weitere Beiträge von mir und deren Beurteilung finden Sie in
http://www.ch-strategie.ch/Atomausstieg-Volksmeinung.pdf
Ich zitiere Sie wieder in Ihrem früheren Beitrag:
„Zusammenfassend wollen wir
– Die Energieeffizienz verbessern
– Erneuerbare Energien fördern
– Die Versorgungssicherheit gewährleisten
– Energieautonomie der Schweiz erhöhen und die Erdölabhängigkeit und damit die Auslandabhängigkeit reduzieren.
Aber neue Energiepolitik und Klimaziele dürfen kein Gegensatz sein.“
Die Energieeffizienz wird tatsächlich schrittweise verbessert. Insbesondere wird die Gebäudeheizung effizienter gemacht. Auch der Benzinverbrauch unserer Autos wird stets kleiner. Elektrische Apparate brauchen weniger Strom. Diese Entwicklung ist schon seit vielen Jahren zu beobachten und sie wird noch einige Jahrzehnte weitergehen. Entscheidend ist dabei die technische Entwicklung. Politisch sind einige Vorgaben für Neubauten, neue Autos und neue Apparate sinnvoll. Im Bereich der Subventionen ist die Gefahr, auf einen Irrweg zu geraten, sehr gross.
Sowohl für unsere Regierung, unser Parlament wie auch die CVP wäre es von Vorteil, sich langsam vom Fukushima-Schock zu erholen und die verführerische Szenarien-Rechnerei nicht für unrealistische Träumereien zu missbrauchen.
Doch wie sieht eine für die Schweiz mögliche Energiestrategie aus? Als ausgebildete Naturwissenschaftlerin werden Sie sicher Verständnis dafür haben, dass wir offen sein müssen für technologische Weiterentwicklungen in allen Bereichen. Dies gilt sowohl für die erneuerbaren Energien wie auch für die Kernenergie-Nutzung. Seit meinem Studium (Mathematik, Physik inkl. Atom-, Kern- und Reaktorphysik sowie Volkswirtschaft) habe ich mich in meiner Freizeit ständig mit der Weiterentwicklung der Energieversorgung befasst. Das weltweite Interesse in diesem Bereich ist sehr gross.
Viele AKW-Gegner sind der Meinung, auf die in der Entwicklung stehenden Technologien könnten wir ewig warten, sie seien eine nicht realisierbare Utopie. Andere wiederum sehen keinen Bedarf an irgendeinmal in einigen Jahrzehnten vielleicht zur Verfügung stehenden Reaktoren. Wiederum andere sehen ein in ihrer Einschätzung nicht zu umgehendes Restrisiko und unzumutbar lange strahlenden „Atommüll“. All diesen Leuten kann ich nur sagen: Seht her, was ihr da sagt, ist einfach nicht wahr! Die erneuerbaren Energien und die Kernenergie haben es auch zusammen nicht einfach, jemals die gesamte Energieversorgung abzudecken. Dies auch mit wesentlich mehr Energieeffizienz und unserer Bereitschaft für mehr Suffizienz. Mit Kernfusionsreaktoren und mit inhärenten (= nicht überhitzbaren) Kernreaktoren sind zwar Unfälle wie in vielen Industrieanlagen immer noch möglich. Doch sind solche Ereignisse bereits von der Auslegung der Reaktoren her nicht so, dass Evakuierungen wie in Fukushima notwendig sein könnten. Folgen wie in Tschernobyl sind bereits bei unseren Leichtwasserreaktoren gar nicht möglich. Der „Atommüll“ schliesslich wird zum grössten Teil kurze Halbwertszeiten haben und kaum ein unlösbares Problem sein.
Meinen Vorschlag für eine sinnvolle Energiestrategie habe ich schon vor einiger Zeit in Vimentis beschrieben. Inzwischen habe ich damit begonnen, sie unter http://www.ch-strategie.ch möglichst ansprechend zu präsentieren. Ich möchte damit möglichst viele Menschen motivieren, sich unvoreingenommen und kritisch mit Energiefragen zu befassen. Es muss nicht genau mein Vorschlag für eine Volksinitiative sein. Wie das Vorgehen im Detail aussehen soll, ist diskutierbar.
Frau Ricklin das sind alles noch Utopien,auch sie werden vielleicht noch einmal froh sein ,Strom aus irgedeiner Quelle zu bekommen.Auch Frau BR`in Leuthard, hat nichts anderes zu tun ,als den Eigenverbrauchern den Tarif zu erhöhen,nicht zum glauben, was da so Abläuft.
Und in der aktuellen Diskussion wir das Bevoelkerungswachstum in der Schweiz wieder einmal komplett ausser Acht gelassen.
Bei einer stabilen Bevoelkerung wuerde sich naemlich der Energeuiverbrauch in der Schweiz automatisch, ohne Einflussnahme des Staates, in eine nachhaltige Richtung bewegen. Die technologischen Vortschritte wuerden automatisch eine Reduktion des Energeiverbrauchs in der Schweiz bewirken. Dies wuerde aber auch zu einer Preisreduktion fuehren. Dies ist natuerlich nicht im Interesse unserer grossen Energeikonzerne. Wieder eine Gruppe mehr, die ein Wachstum der schweizer Bevoelkerung immer weiter vorantreiben moechte. Man hoert das Gejammer ja jetzt schon, wenn der Strommarkt an schoenen Tagen von billigem Solarstrom geflutet wird.
Die Schweiz braucht keine Energeistrategie, wenn sie sich endlich dazu durchringen koennte, die Bevoelkerung zu stabilisieren. Die Weiterentwicklung von den Technologieen wuerde automatisch zu einer Reduktion des Energieverbrauchs fuehren. Die weltweite Entwicklung auf dem Energeimarkt wird dann auch die Foerderung der alternativen Energien in der Schweiz vorantreiben, da diese ueber kurz oder lang kostenguenstiger werden.
Lieber Herr Schmitt, die Schweiz hat ausgezeichnete Universitäten und Forschungsanstalten, z.B. die ETH und das PSI. Sie haben richtig erkannt, dass die SP-Initiative überholt ist. Wie ich in meinem Votum schreibe, wurde sie v o r Fukushima, nämlich im Jahr 2010 als SP-Wahllokomotive schnell lanciert und hat damit im Jahr 2010/11 ihren Dienst getan!
Frau Kathy Riklin,
Diese Text bfinde ich sehr gute Idee.
Bereits hatte man beim Chalet bereits zur Solarenergie der Bauherrschaften kostengünstige Ersparnisse gewollt.
Es gibt sich zur Neubau der Wohnung am Menerg-Energie
am Nachbefragungen erwarten…