Der Weltklimarat IPCC hat seine wissenschaftlichen Berichte  über die fortschreitende Erderwärmung wieder auf den neuesten Stand gebracht und die Ergebnisse heute (am 21. März 2023) publiziert. Das Zeitfenster, um griffige Massnahmen zu ergreifen wird stetig kleiner.

Hier sind seine fünf wichtigsten angepassten Botschaften:  

  • Die CO2-Emissionen steigen wieder
    Traurig, aber wahr, von sinkenden CO2-Emissionen kann nicht die Rede sein. Im Gegenteil, die Emissionen steigen. Tempo und Umfang der staatlichen Massnahmen sind immer noch völlig unzureichend.  Die Welt steuert ungebremst auf eine Erwärmung von 2,2 bis 3,5 Grad zu.
  • Die Folgen der Klimaerwärmung sind bereits zu spüren
    Es gibt nichts mehr zu leugnen: Bereits jetzt leiden Menschen weltweit massiv unter den Auswirkungen des Klimaerwärmung. Besonders hart davon getroffen werden nicht die Verursacher, die reichen Industrienationen, sondern ausgerechnet die schwächsten Menschen und Ökosysteme. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Regionen, die besonders anfällig für den Klimawandel sind. In den letzten zehn Jahren wurde die Zahl der Todesfälle durch Überschwemmungen, Dürren und Stürme in hochgradig gefährdeten Regionen 15 Mal so hoch.
  • Wir können das 1,5-Grad-Ziel kaum noch einhalten
    Die Menschheit könnte die bereits eingetretene  Erwärmung nur noch auf 1,5 Grad zu deckeln, wenn die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 um 48 Prozent (!) gegenüber 2019 sänken. Voraussetzung: Die unverantwortlichen Verzögerungen der letzten Jahre dürften nicht mehr zunehmen (!); sie müssten ab sofort politisch verhindert werden.
  •  
  • Wir müssen jetzt rasch handeln
    Je länger man zuwartet, desto drastischer und schwieriger werden die notwendigen Massnahmen zur Klimarettung. Bereits 2018 hat der IPCC auf das beispiellose Ausmaß der Herausforderung hingewiesen, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Fünf Jahre später ist diese Herausforderung aufgrund des anhaltenden Anstiegs der Treibhausgasemissionen noch größer geworden: Wir brauchen jetzt ein umgehendes Absenken der Emissionen auf Netto-Null innert dreissig  Jahren, um das 1,5-Grad-Ziel noch in Reichweite zu halten. Die Verzögerungsstrategien der politischen Mehrheit müssen durch Abwahlen der Verantwortlichen verhindert werden.
  •  
  • Aufgabe des Weltklimarats (IPCC) ist es, die politischen Organe aller Länder neutral über die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimaveränderung und über mögliche Gegenmassnahmen zu informieren. Dem IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) gehören 195 Staaten an. Alle fünf bis sechs Jahre veröffentlicht er umfassende Überblicke über den aktuellen Stand der Klimaforschung. Der aktuelle Bericht ist nun also massgeblich für dieses Jahrzehnt. Durchführbare, wirksame und kostengünstige Optionen zur Emissionsreduzierung sind verfügbar. Der wirtschaftliche Nutzen für die Gesundheit der Menschen, der sich allein aus der Verbesserung der Luftqualität ergäbe, wäre ungefähr gleich gross oder möglicherweise sogar grösser als die Kosten für die Verringerung von Emissionen.

          (Nach: ntv.de, mit dpa/AFP)

Personen haben auf diesen Beitrag kommentiert.
Kommentare anzeigen Hide comments
Comments to: CO2-AUSSTOSS STEIGT WEITER / 1,5 GRAD BEREITS 2027 ERREICHT / KLIMAOPFER NEHMEN ZU
  • März 21, 2023

    Was? Wie bitte?! «Es gibt keinen Klima-Notstand»? Das sagen zumindest 1100 Wissenschaftler. Sie stellen sich gegen die «schädliche und unrealistische Netto-null-CO2-Politik»
    Weltwoche vom 27.12.2022

    231 581 25
    FacebookTwitterEmailWhatsAppTelegram
    Vor 24 Stunden
    «Es gibt keinen Klimanotstand.»
    Das sagen 1100 Wissenschaftler, die die «World Climate Declaration» unterzeichnet haben.
    «Wir lehnen die für 2050 vorgeschlagene schädliche und unrealistische Netto-null-CO2-Politik entschieden ab», so die Wissenschaftler.
    Ihr Ziel: «Wohlstand für alle» mit erschwinglich bereitgestellter Energie.
    Die Wissenschaftler stammen aus der ganzen Welt. Angeführt werden sie vom norwegischen Physik-Nobelpreis-Träger Professor Ivar Giaever.
    An der zeitgemässen Klimawissenschaft kritisieren sie, dass sie zu einer verpolitisierten Diskussion verkommen sei. Sie beruhe nicht auf solider, selbstkritischer Wissenschaft. «Wir sollten uns von dem naiven Glauben an unausgereifte Klimamodelle befreien.»

    Kommentar melden
  • März 22, 2023

    Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) oder Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen (kurz Weltklimarat) wurde im November 1988 vom Umweltprogramm der Vereinigten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als weltweite zwischenstaatliche Institution ins Leben gerufen, um für die politische Entscheidungsträger in den Ländern den Stand der wissenschaftlichen Forschung zur Klimaerwärmung zusammenzufassen mit dem Ziel, diesen die Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen und Gegenmassnahmen bereitzustellen, ohne dabei Handlungsempfehlungen zu geben. 195 Regierungen sind Mitglieder des IPCC. Seine Sachstandsberichte werden innerhalb der Klima-Wissenschaft als glaubwürdigste und fundierteste Darstellung bezüglich des naturwissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Forschungsstandes über das Klima und seiner Veränderungen sowie über Möglichkeiten des Umgangs damit betrachtet. Die Schlussfolgerungen des IPCC werden von allen grossen US-amerikanischen wissenschaftlichen Gesellschaften mit einschlägiger fachlicher Kompetenz bestätigt, unter anderem von der American Geophysical Union, der American Meteorological Society und der American Association for the Advancement of Science. Zudem werden sie u. a. von den nationalen Akademien der Wissenschaften vieler Staaten wie Frankreich, Russland, Deutschland, Japan, Italien, Kanada, China und Brasilien sowie der Royal Society bekräftigt. Nach der Publikation des 5. Sachstandsberichtes versuchten Leugner der menschengemachten Klimaerwärmung, vor alle grosse Verursacherkonzerne, wiederum mit einer Flut von unwissenschaftlichen Publikationen Zweifel an den Aussagen des IPCC zu säen.

    Am 13. März 2023 hat der Weltklimarat in Interlaken den 6. Bericht seit seiner Gründung abgeschlossen.

    Kommentar melden
  • März 22, 2023

    Stimmt es denn nicht, dass 1100 Wissenschaftler die Aussagen im Weltklimabericht anzweifeln?

    Kommentar melden
  • März 23, 2023

    Mit der Senkung des CO2-Ausstosses muss nun endlich begonnen werden. Doch die SVP will das neue Klimaschutz-Gesetz zusammen mit der Öl- und Gaslobby per Referendum verhindern. Die finanzielle Unterstützung beim Ersatz von Öl- und Gasheizungen soll verhindert werden. Deshalb kommt es am 18. Juni 2023 zur Abstimmung.

    Leider müssen wir davon ausgehen, dass die SVP versuchen wird, diese Abstimmung faktenfrei mit Unterstellungen und Lügen zu gewinnen.

    Kommentar melden
  • März 23, 2023

    @Rudolf Oberli
    Ich warte immer noch auf Ihre Antwort…

    Kommentar melden
  • April 4, 2023

    Der Amsterdamer Flughafen Schiphol hat gestern (am 3. April 2023) einen Kurswechsel angekündigt. So solle es hier bis spätestens Ende 2025 keine Nachtflüge mehr geben, und Privatjets würden verboten. Das solle zu besserer Luft und weniger Lärm führen. Deshalb sollen schrittweise auch Flugzeuge nicht mehr zugelassen werden, die, wie die Boeing 747, zu viel Lärm verursachen. Gut so. Der Flughafen Zürich muss nun diesem guten Beispiel folgen.

    Kommentar melden
  • April 5, 2023

    Weshalb klagen die Klima-Seniorinnen gegen die Schweiz? Weil sie den CO2-Ausstoss nicht senkt. Die Schweiz hat sich im Pariser Abkommen zusammen mit 197 weiteren Staaten aber dazu verpflichtet. Die Klägerinnen werden durch das Nichtstun der Schweiz persönlich stark gefährdet. Der CO2-Ausstoss führt unbestrittenermassen zu vermehrten und intensiveren Hitzewellen, und wegen der Hitze werden Menschen krank und viele sterben bereits jetzt vorzeitig. Ältere Menschen – besonders Frauen – sind die von den zunehmenden Hitzewellen am stärksten bedrohte Bevölkerungsgruppe.

    Kommentar melden
  • April 5, 2023

    Die Emissionen von fünf Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), deren Herstellung 2010 im Rahmen des Montreal-Protokolls für die meisten Verwendungszwecke weltweit verboten worden seiend, seien seither rapid angestiegen statt verschwunden. Dies teilte die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) am Dienstag gestützt auf eine Studie mit, an der sie beteiligt war: Die FCKW entstünden zum Teil bei der Herstellung von ozonfreundlichen Ersatzstoffen! Die Emissionen von solchen Neben- und Zwischenprodukten seien zwar im Rahmen des Montreal-Protokolls erlaubt, stünden aber im Widerspruch zu dessen Zielen.

    Kommentar melden
  • April 7, 2023

    Die Benediktinerin Philippa Rath von der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen, zitierte 2013 in ihrer Rede über das ökologische und naturbezogene Wirken von Hildegard von Bingen, die schon im Spätmittelalter die starke Umweltverschmutzung kritisierte, wie folgt:

    “Ich hörte, wie mit einem wilden Schrei die Elemente der Welt riefen: »Wir können nicht mehr laufen und unsere Bahn nach unseres Meisters Bestimmung vollenden. Denn die Menschen kehren uns mit ihren schlechten Taten wie in einer Mühle von unterst zu oberst. Wir stinken schon wie die Pest und vergehen vor Hunger nach Gerechtigkeit.“ (…) Alle Winde sind voll Moder, und die Luft speit Schmutz aus, sodass die Menschen nicht mehr den Mund aufzumachen wagen. Durch den gottlosen Irrwahn der verblendeten Menschenseelen welkt die grünende Lebenskraft dahin.“

    Kommentar melden
  • April 18, 2023

    Vor zwei Jahren hat vor allem die SVP mit einer aggressiven Kampagne und Falschinformationen dafür gesorgt, dass das wichtige CO2-Gesetz knapp abgelehnt worden ist. Das darf sich bei der Abstimmung über das neue Klimaschutz-Gesetz am 18. Juni 2023 nicht wiederholen; die Klimaerhitzung muss endlich gestoppt werden. Deshalb wird bereits heute mit einer breiten überparteilichen Medienkonferenz der Abstimmungskampf lanciert.

    Mit dem Klimaschutz-Gesetz werden u. a. Hauseigentümer finanziell unterstützt, wenn sie ihre Öl- und Gasheizungen ersetzen. So sinkt der CO2-Ausstoss, und die Schweiz wird unabhängiger von Öl- und Gasimporten aus dem Ausland. Wenn wir uns gemeinsam engagieren, können wir die SVP mit ihren Lügen diesmal in die Schranken weisen und für ein klares JA an der Urne so sorgen.

    Auch Sie können u. a. mit Ihrem JA zum Klimaschutz beitragen.

    Kommentar melden
  • Mai 21, 2023

    Die 1,5-Grad-Marke der Erderwärmung werde bereits 2027 erstmals erreicht werden, schrieb die Weltwetterorganisation (WMO) am 17. Mai 2023. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen ihrer Prognose hat die WMO 2022 mit knapp 50% angegeben. Nun geht sie von 66% aus.

    Die Uno-Klimakonferenz in Paris hat 2015 das Ziel vereinbart, die Erderwärmung bis 2030 auf 1,5 Grad zu stabilisieren, um globale Klimaschäden einzugrenzen …

    Kommentar melden
  • Mai 25, 2023

    Bundesbeiträge an Heizungsersatz > CO2-Ausstoss senken > JA zum Klimaschutz-Gesetz

    Kommentar melden
  • Mai 28, 2023

    NEIN zum Klimaschutzgesetz

    Wir würden damit reine Symbolpolitik betreiben – mit horrenden Kosten und Risiken für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.

    Kommentar melden
  • Mai 28, 2023

    Auf der untenstehenden Tabelle ist rechts die rasante Erwärmung des Klimas dargestellt. Dieser Anstieg liegt weit ausserhalb der Norm und wird durch den Menschen verursacht.

    Kommentar melden
  • Juni 6, 2023

    Die blosse Abwesenheit von Kohlekraftwerken mache die Schweiz laut Reto Knutti, Professor für Klimaphysik an der ETH Zürich, noch zu keinem Vorbild beim CO2-Ausstoss: In Sachen Klimaschutz habe die Schweiz deutlich weniger unternommen als viele andere Länder. Mittlerweile liege sie beim Klimaschutz hinter der EU.

    In den letzten dreissig Jahren habe die Schweiz rund 20 Prozent CO2 reduziert. Um in weiteren dreissig Jahren auf null zu sein, müsse sie jetzt etwa viermal so schnell reduzieren.

    Beim Klimaschutz solle nicht ständig nur über die Kosten geredet werden, sondern auch über den Nutzen. Es sei, als ob ein todkranker Patient ein Medikament ablehne, weil es Nebenwirkungen haben könnte.

    Die im Abstimmungskampf um das Klimaschutzgesetz kolportierten steigenden Energiekosten im Falle einer Annahme um 6600 Franken pro Person seien schlicht Schwachsinn. Es sei maximal ein Zehntel dessen.

    (nach Sonntags-Zeitung)

    Kommentar melden

Kommentar schreiben

Neuste Artikel

  1. Sozialpolitik & Sozialsysteme
NEIN zur Renteninitiative der Jungen-FDP Die Altersvorsorge-Reform darf sich nicht auf die Parameter „Erhöhung des Rentenalters“ und „Beitragserhöhung“ abstützen. Es sind neue Finanzquellen zu erschliessen, z. B. Mikrosteuern, Luxussteuern, Umlagerung des Bundesbudgets zugunsten der AHV.

Bleiben Sie informiert

Neuste Diskussionen

  1. https://www.ktipp.ch/artikel/artikeldetail/zweite-saeule-hoehere-praemien-weniger-rente#:~:text=Die%20Rentenk%C3%BCrzung%20soll%20f%C3%BCr%20eine,H%C3%A4lfte%20der%20%C3%9Cbergangsgeneration%20leer%20ausgeht. Zweite Säule: Höhere Prämien, weniger Rente Die Pensionskassen schwimmen im Geld. Trotzdem beschloss das Parlament, dass sie künftig weniger…

Willkommen bei Vimentis
Werden auch Sie Mitglied der grössten Schweizer Politik Community mit mehr als 200'000 Mitgliedern
Tretten Sie Vimentis bei

Mit der Registierung stimmst du unseren Blogrichtlinien zu