Unglaublich wieder die Verhöhnungen anlässlich der Albisgüetlichtagung der SVP vom 15. Januar 2016 durch den „Despoten“ Blocher gegenüber Bundespräsident Schneider-Ammann. Die Lächerlichmachung des am gleichen Tag erfolgten Besuches von BR Schneider-Ammann beim EU-Kommissionspräsidenten Juncker, die böswilligen und unqualifizierten Angriffe gegen die Zürcher Stadtpolizei und die Diktaturvorwürfe zeugen von einer Bösartigkeit sondergleichen.
Seit Jahren operieren die SVP-Scharfmacher Mantra artig bei jeder Gelegenheit mit Schlagwörtern wie “Gutmenschen” (waren Bruder Klaus der Friedensstifter und Henry Dunant der Gründer des Roten Kreuzes auch Gutmenschen im Sinne von Blochers Gnaden?), “Classe politique”, “Sozialindustrie” usw. Die Scharfmacher der SVP instrumentalisieren das Volk in Richtung einer Volksdiktatur, welche die Eckpfeiler unserer Demokratie aushebeln. Das ist höchst unschweizerisch und unchristlich und widerspricht dem weitsichtigen Denken und Handeln der liberalen Gründerväter unseres Bundesstaates.
Wie lange gehen die Bundespräsidentinnen und -Präsidenten noch an die Albisgüetli-Tagung, um dann verspottet zu werden? Wie lange spannen gewisse Freisinnige und Christlich Demokraten noch mit der SVP zusammen? Wie lange halten es die paar anständigen SVP-Exponenten in dieser Partei aus?
Beat Murer, Luzern
PS In diesen Tagen wird in den Medien auch der Fall der Frauenmörderin Caroline H. betreff allfälligen Hafterleichterungen wieder aufgegriffen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die in den 90-Jahren des vorigen Jahrhunderts mehrere Jahre aggressiv bewirtschafteten SVP-Messerstecher-Plakate. Die Mordtat Urania-Parkhaus und die Mordtat im Chinagarten sowie die Zufügung von schweren Verletzungen an einem weiteren Opfer (alle in Zürich) wurden erst viel später im Frauengefängnis Hindelbank gestanden, wo die „Mörderin“ eine Straftat wegen Brandstiftungen absass (zwei Grossbrände vom April 1992 in der Stadt Luzern). Die Verbrecherin wurde übrigens 1973 im Kanton Uri geboren und wuchs als Einzelkind in behüteten Verhältnissen auf (Ihre Eltern, beides Österreicher). Sie wollte sich 1989 in Obwalden einbürgern lassen, doch wegen Gerüchten über Ihre psychischen Probleme zog sie ihr Gesuch zurück. Wiederum in der Weltwoche 50/2001 unter dem Titel „Man sollte mich nicht rauslassen” wurde ein ausführliches Gespräch durch die Weltwoche mit der mehrfachen Mörderin geführt.
Dass eine Frau für den Urania-Parkhaus-Mord in Zürich verantwortlich sein würde, soweit haben die Drahtzieher des Messerstecher-Plakates wohl nicht gedacht!
Ironie des Schicksals ist, dass aufgrund des dannzumal noch ungeklärten Mordfalls Urania-Parkhaus in den Parkhäusern der Schweiz spezielle Zonen für Frauenparkplätze geschaffen wurden.
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